Jaguar-Land-Rover will künftig markenübergreifend verstärkt auf Elektromobilität setzen. Firmenchef Ralf Speth kündigte nun an, in die Endmontage von Batterien für Elektroautos einzusteigen und dafür eine Produktion aufzubauen.
Speth sagte im Gespräch mit dem Manager Magazin, dass er keinen Bedarf an einer eigenen Fertigung von Batteriezellen sehe. „Aber die Herstellung der Batteriemodulepakete wollen wir nah an die Fahrzeugmontage bringen. Das ist Kerntechnologie, die müssen wir beherrschen.“
Mit seinem Vorstoß in die Akkuproduktion will Jaguar-Land-Rover die Abhängigkeit von Batterielieferanten verringern. Bei dem vor wenigen Wochen gestarteten Elektroauto-SUV I-Pace drohe im kommenden Jahr „ein Engpass bei den Batterien“, erklärte Speth. Als Grund nannte er die unerwartet starke Nachfrage nach dem Elektromodell, die über dem eingeplanten „Puffer“ liege.
Jaguar-Land-Rover stellt sich mit der geplanten Produktion von E-Auto-Batterien ähnlich wie seine deutschen Premium-Konkurrenten BMW und Daimler auf. Beide Hersteller konfektionieren die Akkus für ihre Stromer selbst, beziehen die im Kern verbauten Zellen jedoch von Zulieferern aus Asien.
Fritz! meint
„Als Grund nannte er die unerwartet starke Nachfrage nach dem Elektromodell, die über dem eingeplanten “Puffer” liege.“
Wenn ich das lese, denke ich mir immer, von was für Schwachmaten und Hohlköpfen die eigentlich den Bedarf an E-Autos planen/schätzen lassen? Es gibt über 500.000 Vorbestellungen vom Model 3, bei allen verfügbaren E-Autos andere Hersteller liegt die Lieferzeit seit langem teilweise bei über einem Jahr (und das sind zum Großteil umgefrimmelte Verbrenner-Autos) und die sind immer noch von der hohen Nachfrage überrascht?
Inzwischen machen die sich mit solchen Aussagen eher lächerlich, auch die Zahl von 40.000 geplanten VW I.D. Neo für 2020 ist absurd niedrig. Das zehnfache könnte (bei einem guten Preis) sicherlich auch verkauft werden können in Europa.
Pamela meint
Es ist ja begrüßenswert, dass man mit der eigenen Akkumontage neue Arbeitsplätze schafft.
Das Problem mit dem sich ankündigenden Mangel an Batteriezellen hat man damit aber nicht gelöst.
Leotronik meint
Dornröschenschlaf ist beendet. Der Zug ist schon in Bewegung und die Autogiganten in Panik. Das wird ein Gemetzel.
Peter W. meint
Den Kommentar verstehe ich nicht. Jaguar ist auf jeden Fall weiter als die Luxuskonkurenz. Was hat BMW, Daimler denn zu bieten? Nichts! Da gibt es derzeit kein Gemetzel. Im Luxussegmet gibt es derzeit nur Tesla, da wird es Jaguar nicht so schwer haben. Qualität können die schon immer und haben einen guten Namen/Ruf.
Christian meint
Es geht um den Bedarf der Batterien oder zukünftig der Zellen. Könnte bei Jaguar jetzt ein Engpaß werden.
Peter W. meint
Stimmt schon, aber derzeit gibt es noch keine Massenproduktion. Vor 2021 wird nicht viel passieren.
Leotronik meint
Die Panik vor nicht genug Batterien wird alle Autobauer überrollen. Nicht nur J-L-R. Es wird eine Bieterschlacht für die wenigen Batterien geben und Bänder werden still stehen. Früher gabs die Ölkrise und bald kommt die Batteriekrise.
Jürgen W. meint
Wer das ganze etwas länger verfolgt, weiß dass der Durchbruch in der Zellfertigung (Schwefel-Kathode und Silizium Anode) kurz bevor steht. Das sind Elemente die quasi unbegrenzt vorkommen und wenig kosten. Im Gegensatz etwa zu Kobalt. 1000 km Reichweite und Leistung von 1000 PS sind völlig realistisch. Das ist ja gerade der Wahnsinn der dahinter steckt. Aber einige sind gedanklich noch beim Commodore C-64. Dabei hat jeder kleine Rechner schon 1 TB. Das ganze wird sich dank den Chinesen und Tesla dermaßen dynamisch entwickeln, dass die Welt in 10 Jahren eine ganz andere sein wird. Von wegen Batteriekrise.