Während Firmenchef Elon Musk den Elektroautobauer Tesla von der Börse nehmen will, plant der noch im Aufbau befindliche Wettbewerber Fisker Inc. die Ausgabe von Aktien für sein Stromer-Startup. In einem Interview hat sich Gründer Henrik Fisker zu den Plänen geäußert.
„Wir werden an einem bestimmten Punkt zu einem börsennotierten Unternehmen, da es meiner Ansicht nach einfach der richtige Weg ist, eine stimmige Finanzierung zu erhalten“, sagte Fisker im Gespräch mit dem US-Wirtschaftsblog TheStreet. „Ich kann nicht spekulieren, was andere über ihre Firma denken, aber für Fisker steht in der nahen Zukunft sicher die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft an.“
Fisker hat bereits 2007 versucht, eine führende E-Auto-Marke aufzubauen. Das Design des Erstlingswerks Fisker Karma wurde zwar hochgelobt, wegen anhaltenden finanziellen und technischen Problemen verließ Fisker das nach ihm benannte Unternehmen später jedoch. Mit seinem neuen Projekt setzt er anders als beim ersten Versuch auf einen vollelektrischen Antrieb. Er hat es zudem von Beginn an auf mehrere Segmente abgesehen und will auch bei der Batterietechnik mitmischen.
Den Anfang soll 2019/2020 die Edel-Limousine Fisker EMotion machen. Für das Modell werden bis zu 750 Kilometer Reichweite in Aussicht gestellt. Noch unklar ist, auf welche Batterie-Technologie der EMotion setzen wird. Fisker arbeitet an einem neuen, „revolutionären“ Akku mit fester statt flüssiger Masse. Während große Autokonzerne wie Toyota oder BMW erst ab 2025 mit der Serienreife rechnen, will Fisker bereits Anfang des nächsten Jahrzehnts Elektroautos mit Festkörper-Speicher bauen.
Festkörper-Batterien gelten als leistungsstärker, schneller zu laden, sicherer und kosteneffizienter als aktuelle Lithium-Ionen-Produkte. Noch hapert es aber an der Zuverlässigkeit für den anspruchsvollen Einsatz in Pkw. Auch lässt sich derzeit noch keine zuverlässige und effiziente Massenproduktion realisieren.
Nach – eventuell auch vor – dem Start des EMotion plant Fisker ein Elektro-Shuttle. Der futuristische Personentransporter Orbit ist für „Smart Cities“ ausgelegt und soll mit hoher Konnektivität und Digitalisierung glänzen. Anschließend ist ein erschwingliches Elektroauto für den Massenmarkt zu einem Preis von unter 35.000 US-Dollar vorgesehen. Mit letzterem tritt Fisker erneut in direkte Konkurrenz mit Tesla – dieses Mal im Mittelklasse- statt Oberklasse-Segment.