Der bekannte Autodesigner Henrik Fisker treibt sein neues Projekt Fisker Inc. voran, mit dem er bis 2025 mehrere Elektroautos einführen will. Das Startup gab kürzlich bekannt, an die Börse zu gehen. Henrik Fisker stellte zudem ein „bahnbrechendes“ weiteres E-Auto in Aussicht. Die bereits vor einigen Jahren angekündigte Revolution bei Batterien hat er dagegen mittlerweile aufgegeben.
Ursprünglich sollte der 2017 vorgestellte EMotion (abgebildet) das erste Elektroauto von Fisker Inc. werden. Für die Sportlimousine war eine neuartige Batterie mit Festkörper-Technologie vorgesehen. Zwischenzeitlich hieß es, dass der EMotion zunächst mit aktuellen Lithium-Ionen-Akkus starten, später dann feste statt flüssige Elektrolyten in der Fahrbatterie nutzen werde. Dieser Plan wurde nun auf Eis gelegt, wie Henrik Fisker in einem Interview mit dem Tech-Portal The Verge bekannt gab.
„Es handelt sich um die Art Technologie, die man gefühlt zu 90 Prozent fast fertig hat, bis man feststellt, dass die verbleibenden 10 Prozent viel schwieriger sind als die ersten 90“, so Fisker. „Wir haben Festkörper-Batterien zum jetzigen Zeitpunkt komplett aufgegeben, weil wir sie einfach nicht zustandekommen sehen.“
Festkörper-Batterien gelten als sicherer und insgesamt leistungsfähiger, werden aber nicht vor Mitte des Jahrzehnts in Serien-Elektroautos erwartet. Die Technologie ist laut Experten bisher nicht reif für den Praxiseinsatz, außerdem ist die Produktion in großen Stückzahlen noch eine Herausforderung. Henrik Fisker glaubt, dass es mindestens sieben Jahre dauern wird, bis Festkörper-Batterien in Großserie vom Band laufen.
Statt dem EMotion bringt Fisker Inc. nun als Erstes das SUV Ocean auf den Markt. Den Kunden verspricht das Startup ein erschwingliches Elektroauto im gefälligen Design mit alltagstauglicher Reichweite und hohem Nachhaltigkeits-Niveau. Gebaut wird das Modell ab Ende 2022 vom Automobilzulieferer Magna in Europa, der unter anderem auch für Jaguar und Mercedes Autos fertigt.
Henrik Fisker hatte im letzten Jahr auch einen SUV-Crossover und einen Pickup-Truck versprochen. Als zweites Serienmodell ist nach aktuellem Stand aber das kürzlich angekündigte „bahnbrechende“ Elektroauto vorgesehen, das ein Jahr nach dem Ocean starten soll. Dieses Fahrzeug entwickelt und baut Fisker mit dem als Apple-Auftragsfertiger bekannten asiatischen Unternehmen Foxconn. Genaueres zu den weiteren Plänen soll zu einem späteren Zeitpunkt verraten werden.
Lenny.L meint
Ohh Fisker, das kommt jetzt aber überraschend, ich bin sooo enttäuscht !
Keiner konnte so schöne Vorankündigungen mitteilen, ach mano ????
LMausB meint
Fisker …
… Rohrkrepierer. Wer ist wirklich überrascht?
Peter Eberschwenginger meint
Also Fisker ist punkto Glaubwürdigkeit echt schon eine Lachnummer. Das ist „Anti-Marketing“ pur, was dieser Herr betreibt.
Vielleicht sollte er oder Magna lieber auf diese Batterien setzen:
https://www.dw.com/de/natrium-statt-lithium-die-akkus-der-zukunft/a-54512116
oder:
https://elektroautor.com/neue-selbstheiz-akkus-fuer-mehr-reichweite-bei-elektroautos/
Aber – ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass Fisker jemals in die Gewinnzone mit ihren Autos kommen wird, sofern sie denn mal lieferbar sein werden.
Andreas_Nün meint
Hahahahahahahah, Fisker gibt die Entwicklung auf, was passiert jetzt, werden ein paar CAD Lizenzen zurückgegeben? Mehr kann es wohl nicht sein.
Echt völlig irre der Typ.
Gasbremse meint
Grosse Klappe, k(l)eine Taten.
Wie Donald Trumpchen.
nilsbär meint
Magna baut also ein Elektroauto und Fisker darf sein Logo darauf kleben und vielleicht noch beim Design mitreden. Geld bekommt Magna offenbar nicht dafür, sondern Optionen auf Aktien der Fisker Inc. Für Henrik Fisker ein Traumdeal, aber was bewegt Magna dazu?
Swissli meint
Magna spekuliert einfach darauf, dass beim Börsengang genug Idioten den Kurs in absurde Höhen treiben. Gab ja in letzter Zeit genug Beispiele wie Nikola etc.
Und Magna wird wohl genug Anteile über Optionen gesichert haben, dass zumindest der Anteil der Verkaufserlöse der E-Autos die Kosten von Magna decken…
Andreas_Nün meint
Ganz einfach, Magna brechen die Aufträge weg, also muss man andere Kooperationen suchen. Auch solche mit mehr Risiko.
Eugen P. meint
Ein Startup ohne neue bahnbrechende Technik ist zum Scheitern verurteilt, man kann den Erfolg von Tesla nicht kopieren, wenn man nicht auch eine neue Technologie hat.
Das nächste große Auto Startup muss entweder die Batterie revolutionieren, die Brennstoffzelle perfektionieren oder eine neue Energiequelle entwickeln sonst wird es gegen die Branchenriesen im Massenmarkt nicht ankommen.
Jörg2 meint
Ach!
Und NIKOLA hört mit dem Lügen auf.
Und die abzutennende Lkw-Sparte von DAIMLER stellt bis zu 50% der Arbeitsplätze in’s Feuer.
Und die e.GO-Anzahlungen liegen beim Insolvenzverwalter und sind wohl eher verloren (?).
„Korrekturen“ aller Orten….
Radfahrer meint
Das passt zu dem von Tesla eingeschlagenen Weg mit der 4680-Zelle. Es war ja schon verwunderlich, dass Tesla nicht auf den Festkörperbatterie-Zug aufspringt, sondern nochmal die klassische Li-Ionen-Technik in neuem Format auflegt.
Bin gespannt ob Toyota, VW/Quantumscape die Festkörperbatterie trotzdem wie angekündigt ans laufen bekommen.
wambo13 meint
Ich glaube/befürchte, das Festkörper das neue Wasserstoff wird.
Wird über Jahrzente angekündigt in (groß) Serie nie bzw. noch ewig hin.
150kW meint
Der Mercedes eCitaro wird sicher auch mit Festkörperbatterie kommen. Es ist ja nicht jede Festkörperbatterie gleich und auch nicht gesagt das alle Wunder-Werte haben. Die Zellen im eCitaro brauchen z.B. mehr Platz und laden langsamer.
EVrules meint
Dafür ist JB Straubel (Ex-TCO bei Tesla) bei QuantumScape, wie schon erwähnt zusammen mit VW. Also ganz so substanzlos wird die Angelegenheit nicht sein.
Die Frage ist, ob Tesla die Mittel bereitstellen kann, so einfach auf die Solid-State-Technologie aufzuspringen, da bereits die Produktionsanlagen für die Flüssig-Elektrolyt-Zellen aufgestellt sind und in direkter Planung sind.
Hier kann der Weg seitens VWs und Toyotas u.U. besser sein, bislang auf Zulieferer zurückzugreifen, um dann einfach flexibler zu reagieren.
Als einfache Wahrheit: Nur weil einer einen bestimmten Weg einschlägt, bedeutet das nicht, dass es nicht auch andere, bessere Wege geben kann. Aber irgendwo muss ein Anfang gemacht werden, erst im Laufe der Geschichte zeigt sich, was in wie weit umsetzbar und erfolgreich war.
Andreas_Nün meint
JB Straubel war operativ bei Tesla, bei QuantumScape ist er nicht operativ tätig.
Ich gehe schon davon aus, dass QuantumScape eine SolidState Batterie schaffen wird. Aber deren eigener Ausblicke geht 2025 erst von einer kleinen Produktion aus. Bis dahin wird sich überall noch sehr sehr viel tun.
EVrules meint
JB Straubel ist mit einer der Investoren in QuantumScape.
Swissli meint
So ziemlich alle Autohersteller sprechen seit Jahren von 2025 bzgl. Festkörperbatterien.
Früher wird kaum was kommen (höchstens Prototypen oder Kleinserienl, eher später.
Alupo meint
Das vielzitierte Jahr 2025 wird spätestens in 3 Jahren auf 2030 verschoben, so meine Prognose .
Klar, solche Zellen gibt es schon in vielen Laboren, allesamt handgefertigt. Aber es gibt unzählige Probleme bei der Zelle selbst und mit der großindustriellen Fertigung. Von den hohen Kosten brauchen wir erst gar nicht zu sprechen, denn erst müssen die anderen Probleme gelöst werden, danach können die Kosten gesenkt werden.
Und dass es den ein oder anderen Anwendungsfall heute schon gibt bedeutet nicht, dass ich derartige Zellen heute in meinem eAuto eingebaut haben wollte. Gott bewahre…
Markus meint
Die 4680 zellen, sind doch feststoffzellen, soweit ich das gehört habe, vom Holger Laudeley, der ganzes Leben schon mit Pv und Speichern zutun hat.
Ein festes und kein flüssiges Elektrolyt sprechen für mich auch dafür, ich bin aber kein Experte.
kritGeist meint
Der Unterschied zwischen Fisker & z.B. Toyota ist, einer baut schon seit J. erfolgreich Autos & hat auch das techn. Knowhow, davon dürfte Fiskar weit entfernt sein. Aber vielleicht nutzen die neue Hightech-Akku-Technologie von Tesla ;-)