Volkswagen investiert hohe Summen, um sich als führender Massenhersteller von Elektroautos aufzustellen. Konzernchef Herbert Diess sprach kürzlich davon, die Technik und Batterien für 15 Millionen E-Fahrzeuge beschafft zu haben. Für die Finanzierung der Stromer-Offensive wird das Unternehmen neu organisiert und in diversen Bereichen die Kosten zusammengestrichen.
Der Wolfsburger Autobauer will künftig weniger Geld in seine Werke stecken, aber gleichzeitig die Produktivität steigern. „Unsere Investitionen in Fertigungsanlagen wollen wir bis 2025 um durchschnittlich 30 Prozent im Vergleich zu heute reduzieren“, sagte VW-Vorstandsmitglied und Porsche-Chef Oliver Blume der Automobilwoche. Die Ziele der Strategie bezeichnete er als „klar und ehrgeizig“. Für Volkswagen sei künftig entscheidend, dass die Produktion einen Wettbewerbsvorteil darstellt.
Um umfassend Kosten zu sparen, setzt Volkswagen auf Skaleneffekte und Synergien, insbesondere Baukastensysteme und die markenübergreifende Bündelung in der Montage sollen helfen. „Bei der Werkbelegung ist Plattformorientierung das oberste Prinzip“, sagte Gerd Walker, Leiter der Konzern-Produktion bei VW, der Automobilwoche. Dazu müssten die Fertigungsanlagen länger eingesetzt werden können.
„Wir werden die Anlagen in unseren Werken möglichst so auslegen, dass wir sie auch für die nachfolgende Generation der Fahrzeuge nutzen können“, erklärte Walker. „Unsere Baukasten-Strategie werden wir auf jeden Fall weiterentwickeln.“
Bis 2022 will Volkswagen mehr als 34 Milliarden Euro in neue Elektroautos, autonomes Fahren und die Digitalisierung investieren. Bis 2025 sollen die Konzernmarken mehr als 80 Elektromodelle auf den Markt bringen. Bei der Produktion steht dabei der neue Elektroauto-Baukasten MEB im Fokus, den neben VW auch Audi, Seat und Skoda nutzen werden. Langfristig könnten im Rahmen von Lizenzvereinbarungen auch nicht zum Volkswagen-Konzern gehörende Marken Zugang zu der Architektur erhalten.
Redlin, Stefan meint
Völlig korrekte Entscheidung. Das ginge aber bestimmt auch schneller.
Einfach das halbe Verbrennerprogramm streichen und sofort stattdessen E-Autos bauen. Das wär mal ein „Marshal-Plan“.
hu.ms meint
Die völlige neukonstruktion eines fahrzeugs dauert mindestens 3 jahre – hat es bei denen die schon verfügbar sind auch gedauert.
Die europäischen hersteller haben einfach zu spät damit begonnen und sind jetzt, z.b im vergleich zum kona, ca. 2 jahre hinterher.
2020 wird es dann mit dem BEV-angebot anders aussehen.
Redlin, Stefan meint
Wohl wahr. Hab Kona bestellt.
Ernesto 2 meint
Das ist wieder eine Ankündigung die man erst nächstes Jahr oder besser in zwei Jahren messen kann. Insofern also das gleiche was wir schon seit 5 Jahren von VW hören. Ich glaube das erst wenn 200.000 Neos in Deutschland rumfahren, solange ist das inhaltsleeres blabla für mich. VW Manager haben schon soooooo viel versprochen…..
Swissli meint
Hier kann ein VW Konzern gegenüber neuen Mitbewerbern (Tesla u.a.) schon ihre Stärken ausspielen: Flexibilität durch viele bestehende Werke, jahrzehntelange Erfahrung in Massenproduktion und Skalierungseffekten, Plattformerfahrung, Logistik usw.
Bleibt zu hoffen, dass diese Produktivitätsvorteile dann auch beim Endkunden ankommen.
Stocki meint
Die Ankündigung lautete: „Elektrofahrzeug unter 20.000€“. Daran wird sich VW messen lassen müssen.
hu.ms meint
Sehe ich kein problem:
Polo in einfachausstattung, ca. 80 kw motor, accu mit 6 einheiten = 41 kwh = 250 km WLTP. Käme dann so 2022 wenn Emden umgerüstet ist.
Entscheidung ist aber bei VW noch nicht gefallen.
Da aber PSA in diesem B-segment (208 + corsa) und 250 km-reichweite früher was bringen will stehen sie vermutlich unter zugzwang.