Porsche will in knapp drei Monaten sein erstes Elektroauto präsentieren: den Taycan. Aktuelle Prototypen lassen noch nicht erkennen, wie stark sich das Serienfahrzeug an der als Basis dienenden Studie Mission E aus dem Jahr 2015 orientiert. Der Zuffenhausener Sportwagenbauer hat nun „detaillierte Exterieur-Skizzen“ des finalen Modells und ein Interview mit einem leitenden Designer veröffentlicht.
Wie der Taycan konkret aussehen wird, lässt sich auch anhand der jetzt veröffentlichten Zeichnungen nicht sagen. Dafür hat Michael Mauer, „Leiter Style“ bei Porsche, interessante neue Details zu der Sportlimousine und ihrer Entstehungsgeschichte verraten. Er hofft, dass der Taycan eine Ikone wird, „fast so etwas wie ein Synonym für rein elektrisch betriebene Sportwagen. So wie es der 911 in den vergangenen Jahrzehnten in seinem Bereich geschafft hat“.
Das Design des Taycan sei eine der spannendsten und zugleich schwierigsten Aufgaben gewesen, „eben weil es kein Vorbild gab“. Klar sei lediglich gewesen, dass auch dieses Modell auf den ersten Blick als Porsche erkennbar und das sportlichste Fahrzeug im Segment sein muss. „Beim Design drückt sich das zunächst in den Proportionen aus“, so Mauer. „Ein Sportwagen hat ein dramatischeres Breiten-Höhen-Verhältnis als andere Fahrzeuge. Und ich wage zu behaupten, dass wir die Architektur rein elektrisch betriebener Fahrzeuge ein Stück weit neu definiert haben.“
Der Taycan sei absolut einzigartig, was die Proportionen betrifft. Normalerweise würden Elektroautos höher als konventionelle daherkommen, da die großen Batterien im Wagenboden untergebracht sind. Das habe Porsche nicht gewollt. „Aber man kann die Batterien nicht einfach an andrer Stelle einbauen – schon aus fahrdynamischen Gründen nicht – der Schwerpunkt soll ja möglichst tief liegen“, erklärte Mauer. „Da man auch nicht beliebig in die Breite gehen kann, war die spezielle Herausforderung, die Passagiere so tief wie möglich unterzubringen, ohne dass sie wie im Formel 1-Rennwagen liegen.“
Die Herausforderung der Höhe habe Porsche über sogenannte „Fußgaragen“ gelöst, die auch bei sportlicher Fahrzeughöhe eine komfortable Sitzposition erlauben sollen. Rückblickend habe hier die größte Herausforderung gelegen: „Wie hoch darf das Fahrzeug bauen, wie lang und breit soll es sein, wie flach oder aufrecht sitzen die Passagiere?“, so Mauer. „Das ist für mich typisch Porsche, dieses Ringen um die optimale Lösung.“
„Wir hatten viele Diskussionen“
Der Porsche-Manager verriet, dass das Unternehmen zwischenzeitlich auch andere Fahrzeugformate für seinen Start in den Elektroauto-Markt in Betracht zog. „Wir hatten viele Diskussionen, gerade zum Thema Package. Es stand zeitweise auch zur Debatte, mit einem SUV in die Elektromobilität einzusteigen, aber letztlich fiel die Entscheidung, diesen für Porsche so wichtigen Schritt mit einem Sportwagen zu tun und damit ein klares Zeichen zu setzen“, sagte Mauer. „Die Frage war: Wie eindeutig signalisiert man, dass die neue, rein elektrische Ära beginnt? Muss deshalb alles anders werden?“
Bei einer starken Marke wie Porsche wäre man schlecht beraten, auf prägende Designelemente zu verzichten, meinte Mauer. Die Markenidentität zeige sich „in verschiedenen Merkmalen, beginnend mit den Proportionen. Sie zeigt sich in der speziellen Topografie der Fronthaube und der vorderen Kotflügel, den Lufteinlässen statt eines dominanten Kühlergrills, unserer ‚Flyline‘, der abfallenden Dachlinie, und einer starken Schulter im Heckbereich. Das sind Elemente, die jeden Porsche auszeichnen. Die Differenzierung findet dann jeweils auf der Ebene der Produktidentität statt“.
Laut Mauer will Porsche mit dem Taycan erstmals das Erscheinungsbild der Modelle mit alternativen Antrieben definieren: „Bei der Produktidentität geben wir jeder Modellreihe eine eigene Charakteristik mit – welcher Porsche ist es? Eines der wesentlichen Elemente, die wir dafür definiert haben, ist die Form der Scheinwerfer. Da haben wir viel Entwicklungsarbeit hineingesteckt. Daraus ist das Konzept entstanden, das wir jetzt, knapp drei Monate vor der Weltpremiere, erstmals im Detail zeigen.“
Das Konzept für den Taycan gehe weiter als bei den bisherigen Modellen und sei kennzeichnend für die Produktidentität der rein elektrisch betriebenen Fahrzeuge von Porsche, sagte Mauer. Autodesigner haben bei Elektroautos aufgrund der kompakteren Ausmaße der Motoren deutlich mehr Freiheiten als bei Verbrennern. „Dadurch gibt es beim Taycan mehr Freiräume, das ist beim Panamera oder beim Cayenne eine ganz andere Herausforderung. Wir können deutlicher an den 911 anknüpfen, was der Markenidentität sehr zugute kommt“, erklärte Mauer.
„Wir gehen aber im Sinne der Produktidentität einen Schritt weiter“, so der Porsche-Manager weiter. „Bei den rein elektrisch betriebenen Modellen spielen Aerodynamik und Umströmungsqualität eine besondere Rolle, weil sie großen Einfluss auf die Reichweite haben. Deshalb haben wir hier keinen klassischen Scheinwerfer mehr, sondern eine Lichtquelle in einem Lufteinlass. Die Luft strömt von vorne seitlich ein und tritt hinter den Radläufen wieder aus. Dadurch wird die Strömung an den Rädern beruhigt, was aerodynamisch erhebliche Vorteile bringt.“
Keine Verwechslungsgefahr mit dem Panamera
Die derzeit auf den Straßen zu sehenden Vorserien-Taycan mit diversen Tarnelementen ähneln vielen stark der Oberklasse-Limousine Porsche Panamera. „Natürlich haben wir von den Erfahrungen mit den verschiedenen Generationen des Panamera profitiert. In der Seitenansicht finde ich zum Beispiel die abfallende Dachlinie, unsere Flyline, und die Grafik der Seitenscheiben sehr gelungen“, sagte Mauer dazu. „Aber da es immer den Anspruch gibt, dem Modell eine eigene Produktidentität zu geben, war klar: wie ein kleiner Panamera darf der Taycan nicht aussehen. Das tut er auch nicht.“ Die Unterschiede seien so groß, dass keine Verwechslungsgefahr bestehe.
Mit Blick auf die Rückseite des Taycan erläuterte Mauer: „Da ist zum einen wieder die Markenidentität mit einer starken Schulter, dem eingezogenen ‚Greenhouse‘, wie wir sagen, mit schönen Proportionen und möglichst sauber verlaufenden Flächen. Der Taycan hat natürlich keine Endrohre, also haben wir die Aerodynamik betont und uns intensiv mit dem Heck-Diffusor beschäftigt, was wiederum für die Produktidentität der rein elektrisch betriebenen Fahrzeuge steht. Das quer über das Heck verlaufende Leuchtenband signalisiert unsere Grundphilosophie, dass wir neue Elemente über die Produktidentität einführen, die dann die Chance haben, eine Ebene höher zu steigen und zur Markenidentität zu werden. Ursprünglich hatten nur die allradgetriebenen 911-Modelle ein Leuchtenband, inzwischen haben es alle Porsche. Jetzt besteht die Aufgabe darin, das für die einzelnen Baureihen wieder zu differenzieren.“
MiguelS NL meint
Model S ist eher Panamera Grösse, wobei der ModelS bedeutend mehr Platz und bedeudent günstiger. Der Taycan ist eher A4/BMW3 Grösse sowie der Macan mit dem Q5/X4 zu vergleichen ist. Taycan/Macan von der Aussengrösse, Platz und sportlichkeit eher mit Model 3/Y, der Y wird jedoch bedeutend mehr Platz bietet,
“Ich schätze der Porsche wird Tesla in allen Belangen überbieten.”
Das wäre?
MiguelS NL meint
Zu
NL meint
04.07.2019 – 13:14
Teslahater meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
NL meint
Porsche for the Win, endlich kommt ein wirklicher Model S Konkurrent und dann auch noch deutsche Premium-Ware.
Bin gespannt wie viele Tesla-Kunden umschwenken werden. Ich schätze der Porsche wird Tesla in allen Belangen überbieten.
Reinhold meint
In allen Belangen? Das geht gar nicht!!!
– Autopilot
– Over the Air Update
…
NL meint
OK. Abgesehen von der fraglichen Relevanz des Autopiloten gegenüber den gängigen Assistenzsystem-Bündeln wird Porsche halt ein Auto bauen, welches wertig daherkommt, ergonomisch top ist, haptisch überragend und noch genügend wirkliche Schalter und Tasten hat, damit niemand ständig ein Riesendysplay befingern muss. Und welches freilich wesentlich besser fahren wird als ein Model S. Over the Air Updates braucht man ggf. auch nicht, wenn man gleich ein perfektes Auto baut..
BeatthePete meint
Mhm ich sollte mal wieder meinen Sarkasmusdetektor neu justieren ;) ;) ;)
carlos_paris meint
Laut Porsche kommen 50% der Kunden von Tesla
Roland Griessen - Ioannone meint
Woher diese Zahl? Belege bitte! Ich kann mir kaum vorstellen, das die Kunden einen Porsche kaufen (kann man den überhaupt schon) und dann dem Verkäufer (übers Internet?) erzählen sie hätten eigentlich einen ca. 100‘000 Euro billigeren Tesla kaufen wollen? Lesen Sie mal weiter unten meinen Kommentar.
150kW meint
https://ecomento.de/2018/12/11/porsche-taycan-lockt-viele-tesla-kunden/
MiguelS NL meint
Glaubst du das wirklich?
Porsche hat zuletzt auch behauptet dieses Jahr noch bis zu 10.000 Taycans abzuliefern oder Porsche so schön berichtet “weniger als 10.000 Stück in 2019”
Wahrscheinlich eher eine handvol anstatt eine Menge was mit 10.000 Stück zu tun hat.
Genauso wie die “weniger als hundert Audi R8 e-tron ausgeliefert”, Null ist eben auch weniger als hundert. Oder “wir sind Benchmark in Schnellladen”…stimmt alles von hinten und vorne nicht
Porsche 911 meint
Hast Du interne Einblicke in den Hochlauf oder warum so pessimistisch?
Schau Dir bitte mal die Porsche VK Zahlen für einen 11er oder Panamera an. 10.000 im Vorstellungsjahr für eine komplett neue Baureihe wäre schon ein Statement, vor allem wird er ja erst im September offiziell vorgestellt.
MiguelS NL meint
Taycan ist ein EV d.h. langsamer Hochlauf ist nicht unwahrscheinlich, noch nicht zu bestellen, andere Quellen berichten Auslieferungen in 2020, “weniger als 10.000 Stück” können auch nur 50-100 Stück für die Händler.
MiguelS NL meint
Woran ich mich störe, ist das Porsche eine Grössenordnung impliziert nahe 10.000 Stück für 2019.
Roland Griessen - Ioannone meint
Wieso müsst ihr Deutschen immer gleich Tesla ins spiel bringen. Teslakunden sind doch keine Porschefahrer. Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun. Ich finde es toll wenn Porsche einen Elektroflitzer auf die Beine stellt. Und ich bin sehr gespannt was da auf uns zukommen wird. Nur mit Tesla alleine ist die Wende nicht zu schaffen. Aber ohne wäre es gar nie soweit gekommen. Also bitte lasst es sein immer gleich von Teslajäger und wieviel besser der neue und wie schlecht und unfähig Tesla doch sei. Ihr müsst doch nicht meinen immer die besten sein zu müssen. Hier seid ihr nun mal in der Bringschuld.
Lewellyn meint
Da geistern schon wieder Dinge durchs Netz…
– die 800 Volt/350kW kommen erst nach 2021
– es gibt kein One-pedal-driving,
– Verbräuche auf Testfahrten von 50kWh/100km
Mal gucken, was davon stimmt und was Porsche dann tatsächlich liefert.
MiguelS NL meint
Fairer Weise wissen wir nicht was mit 50 kWh gemeint ist, instant Verbrauch? d.h Momentaufnahme? aber gut selbst 50 kWh ist für Porsche Verhältnisse günstig im Vergleich zu deren Verbrenner.
50 kWh auf dem Land könnte bedeuten gefahren wie Sau, ggf. ohne oder kaum Rekuperation und Berg auf. Fahre mal mit dem gleichen Stil einen Panemera Turbo, Normverbrauch 10,4 L d.h. fahren wie der Taycan locker 26+ Liter. (50 kWh/20 kWh * 10,4 L)
ThomasF meint
Ich hatte die Aussage so aufgefasst, dass der Taycan bei einer 2h Landstraßenfahrt 50 kwh GESAMT verbraucht.
Bei einem Tempo von ~100km/h entspricht das 200km Strecke –> 50kwh/200km
= 25kwh/100km Verbrauch. Das ist meiner Meinung nach schon eher realistisch!
DerOssi meint
Auf der Landstraße schafft du NIE einen Schnitt von 100… 65… vielleicht 70… also wenn du dich ans Gesetz hälst natürlich… ;-)
MiguelS NL meint
@ThomasF
Stimmt, bei 200 km ist es schon viel realistischer, d.h. 25 kWh bei sportlicher Fahrweise. Ich meine das beschleunigen, kurven jagen..nicht Vmax. Aber ist ein EV, da ist es eigentlich egal, Hauptsache kein Verbrenner.
Leotronik meint
2- oder 4- Türer? Katze oder Hund? Zumindest Katz und Maus Spiel von P.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Endlich ein deutsches Unternehmen, dass in der E-Mobilität seine Chance zur Weiterentwicklung der Marke sieht. Ihr macht jetzt alles richtig, Porsche. Und am Ende gibt es mehr Arbeitsplätze in Zuffenhausen als heute.
E meint
Porsche muss sich nicht noch um Motoren Werke kümmern das Problem hat Vw Klar geht es ihnen ohne das Problem besser zudem Wächst Porsche wegen der Tatsache das die Reichen immer Reicher werden Stärker zudem Versuchen gerade Reiche Leute Grennwashing das heißt sie machen Sich den Privat Jet Kaufen aber fahren Fetten Suv
Peter W meint
Deinen post muss man 3 mal lesen bis man den Inhalt versteht. Keine Satzzeichen, total falsche Groß- und Kleinschreibung und Knoten in der Grammatik.
Sorry, das musste ich los werden.
Ralph meint
Peter W: Du hast recht. Dieses Messi-Deutsch nervt und da glaubt noch tatsächlich jemand, man nimmt ihn ernst, wenn er einen derartigen Buchstaben-Müll ablädt.
Wenn man den Inhalt dann begreift, weiß man, dass er der Schrift entspricht.
carlos_paris meint
Porsche fertigt die E-Motoren in einem eigens errichteten Werk in Zuffenhausen. Die Mitarbeiterzahl ist in den letzten Jahren um 50% gewachsen, und wächst weiter
Heureka meint
Bitte nicht auf die Reichen schimpfen, auch wenn die immer noch reicher werden, zumal das bei Ihrer Ausdrucksart geeignet ist, auf Ihre eigenen Unzulänglichkeiten hinzuweisen. Wohlstand geht doch meist auch mit einer gewissen angewandten Bildung einher und wer weiß, wenn Sie sich mehr um Ihre Orthografie, Grammatik und Interpunktion bemühen, dann klappt’s vielleicht auch mit Ihrem Wohlstand und Sie kommen womöglich Ihrem Porsche Stück für Stück näher – wenn Sie ihn den wirklich brauchen, um glücklich zu werden.
E meint
Ich wollte auf etwas Völlig anderes Raus Menschen die sich einen Taycan leisten für einhundert Tausend Euro Hilles sich den In der Regel als Symbol ich bin so Grün Ich darf jetzt zweimal mehr Fliegen dar ich ja so Grün bin und leider gibt es viele dieser Leute sieht man in Studien Grünen Wähler fliegen nach FDP Wähler am meisten dar hilft dann auch kein E Auto für die Ökobilanz
Elivator meint
Ich denke genau so.Wer Reich ist Fliegt mehr das Zeigen alle Studie . Macht mehr Kreuzfahrt fährt wo möglich Mit einer Yacht zu seinen Reisen und dann Hilft auch kein Elektro Auto mehr .
Roland Griessen - Ioannone meint
Koffefe? Das zum Thema Bildung und Wohlstand. Es geht auch ohne. Man kann sogar Präsident der USA werden! Nicht jeder reiche Schnösel ist automatisch gebildet. Von Intelligenz ganz zu schweigen.
Adiman meint
Das ist ja schlimmer als die Gendersprache.