Hyundai und die Schwester-Marke Kia haben stark nachgefragte Elektroautos im Programm, aufgrund des großen Interesses können die Koreaner aber nur langsam liefern. Aktuell müssen Käufer ein Jahr auf reine Stromer warten – das soll sich ändern.
Jürgen Keller verantwortet seit zwei Monaten das Deutschland-Geschäft von Hyundai. Im Gespräch mit der Autogazette kündigte er für das kommende Jahr kürzere Lieferzeiten an. Dazu werde etwa das Kompakt-SUV Kona zukünftig nicht mehr nur in Korea produziert, sondern auch in Europa, „sodass sich die Lieferzeiten deutlich reduzieren“.
Keller versicherte Kaufinteressenten, dass die hiesige Elektroauto-Nachfrage nicht von Hyundai vernachlässigt wird. „Für den deutschen Markt haben wir uns 20 Prozent des europäischen Produktionsvolumens gesichert“, sagte der Deutschland-Chef. Genauere Zahlen wollte er nicht nennen.
Neben dem Kona hat Hyundai derzeit die Kombilimousine Ioniq als Elektroauto im Programm, alternativ ist die Baureihe mit Plug-in-Hybrid- oder klassischem Hybrid-Antrieb zu haben. Hinzu kommen weitere Teilzeit-Stromer sowie mit dem Nexo auch ein mit Wasserstoff betriebenes Brennstoffzellen-Elektrofahrzeug. E-Mobilität soll künftig weiter im Fokus von Hyundai stehen.
„Sie können davon ausgehen, dass wir unseren Anteil von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben deutlich steigern wollen“, sagte Keller der Autogazette. „Bis Ende des Jahres 2020 sollen bereits 75 Prozent unserer Fahrzeuge über einen alternativen Antrieb verfügen.“
Bei der Frankfurter Automesse IAA will Hyundai im September einen Ausblick auf ein mögliches weiteres Elektroauto und seine zukünftige Designsprache geben. Die angekündigte Studie „45“ orientiere sich an dem ersten Modell des Herstellers aus dem Jahr 1970, der Kombilimousine Pony. Ebenfalls auf der IAA wird Hyundais erster Elektroauto-Rennwagen zu sehen sein.
i_Peter meint
So einfach geht das also: man behauptet „die Lieferzeiten werden verkürzt“ und als Maßnahme, die das sicher stellen soll, erhöht man den Preis mal eben um 3.000 €.
MiguelS NL meint
Sehr wahrscheinlich wird DE in 2020 rd. 4% BEV-Anteil in den Zulassungen erreichen, dass heißt voll elektrisch, in 2021 rd. 8%. Die 10% sind natürlich gut aber mit den 10% sind nur PEV gemeint d.h. Plugin-EV (BEV+PHEV).
Die BEV-Zulassungen werden aber nicht in DE weiterhin strak ansteigen, in China auch
MiguelS NL meint
Kommentar zu Simon 14:04
Jürgen Baumann meint
Das wären gute Nachrichten. Gerade der Hyundai Kona electric (und wahrscheinlich auch sein etwa grösserer KIA Geschwister) haben sich bei mir als rollende Sparbüchsen erwiesen. Seit April 19 bin ich nun unterwegs und liege bei unter 12.5 kWh / 100 km nach 6000 km (Winter fehlt noch.
Wir haben auch unsere ersten Erfahrungen auf einer längeren Strecke im Hyundai Kona electric gesammelt. 1577 km sind wir in 14 Tagen gefahren – also im Durchschnitt 113 km pro Tag. Über diese gesamte Strecke haben wir am Ende 11.9 kWh / 100 km gebraucht (entsprechend 1.2 Liter Diesel/100 km) oder total 187.7 kWh (accu to wheel).
Es war alles dabei, was diesen Mix interessant macht – Autobahn in der Schweiz und Italien – Pässe wie Flüela (2383 m – 2x), Ofen (2149 m – mehrfach), Umbrail (2501 m) und Stilfserjoch (2757 m) – Klimaanlage in der Ebene der Etsch bei 30°C Aussentemperatur – 2 Personen mit Gepäck für 14 Tage – und natürlich haben wir aus Südtirol auch etwas mitgebracht.
Der Start zur Rückfahrt ab Obereggen bei Bozen erfolgte bei 94% Ladung (weil wir von 1550 m runter nach Bozen auf 260 m fahren mussten und die fehlenden 6% mit der Rekuperation ergänzt haben) und angekommen sind wir nach 340 km mit 39% Akku und 188 km Restreichweite. Wir haben unterwegs nicht geladen. Überhaupt war Laden nie ein Thema. Alle Hotels hatten eine Ladestation von Tesla, so dass wir keine öffentliche Ladestation benötigten.
Super Job von Tesla – Danke von einem Hyundai Fahrer.
alupo meint
Schöner Kurzbericht.
Diese Destination Charger habe ich mit meinem MS Kauf sehr gerne mitfinanziert.
Ich finde es auch toll, dass jeder Hotelier zwei kostenlose Wallbox-Lader von Tesla zur Installation bekommt, einer für Tesla only und einer für alle eAutos mit Typ2 Anschluß.
So muss es sein, alles technisch problemlos und kein blödsinniger Zeitverlust an der giftigen Tankstelle.
Weiterhin eine gute elektrische Fahrt, aber das hast Du wie wir alle sowieso :-).
Skeptiker meint
Das Vorhaben schneller zu liefern ist auch dringend notwendig.
Lieferzeiten von über 12 Monaten sind nicht zeitgemäß und nicht akzeptabel.
Vor allem nicht, wenn monatlich neue Modelle vorgestellt werden.
Wer heute ein Auto bestellt, hat dafür seine Gründe und muss auch mit dem Altfahrzeug planen können.
@ecomento:
Zu Kia gibt es keine Neuigkeiten hinsichtlich der Liefertermine?
Niro und Soul wurden viele bestellt und bisher nichts geliefert.
Frank meint
Hyundai kann ein Grossteil seiner europäischen Investition sparen, wenn es die Preise des Kona weiter nach oben anpasst. Dann reichen die Stückzahlen, die aus Südkorea kommen.
Wer mit dem Markt lernt, lernt den Markt kennen.
teslatom meint
Super, Hyundai braucht Menschen wie Sie. Poesie ????
Menschen mit Weitblick und echtem BWL Verständnis. Mit dem Tipp kann Hyundai endlich richtig Geld ???? verdienen…
MiguelS NL meint
Gute Nachricht, der (dennoch) schnelle Trend (Zero Emission) zeichnet sich weiterhin ab. Alle Hersteller werden die Produktion (im Schnitt und über alle e-Modelle hinnweg) jährlich verdoppeln müssen.
one.second meint
Auch Dank der EU-Grenzwerte. Da haben Politiker endlich mal ihren Job gemacht.
Simon meint
Ja die EU Grenzwerte sind ein erster sinvoller Schritt auch wenn man noch tricksen kann. Aus DE wäre so was nie gekommen. Mir wär aber lieber wie in China ab 2020 10%. (Vielleicht dann jedes Jahr 10% mehr.)
MiguelS NL meint
Sehe mein Kommentar 15:37, steht leider oben.