Das von Wissenschaftlern der Technischen Universität München ins Leben gerufene Startup EVUM Motors stellt auf der Automesse IAA in Frankfurt in diesem Jahr sein neues aCar vor. Der mit Allrad- und Elektroantrieb ausgerüstete Transporter ist als vielseitiger Helfer für Landwirtschaft, Gewerbe und Industrie sowie den kommunalen Einsatz und auch Freizeitanwendungen konzipiert.
Durch seinen modularen Aufbau sei das robuste und wendige aCar die wirtschaftlichste und umweltfreundlichste Lösung für unterschiedlichste Arbeitsaufgaben, werben die Entwickler. Neben der Modularität und dem Allrad-Elektroantrieb sind wesentliche Merkmale des Fahrzeugs eine Nutzlast von 1000 kg und eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h. Das Batteriekonzept soll Reichweiten von bis zu 200 Kilometer ermöglichen.
„Kleine Nutzfahrzeuge sind ein Markt, auf dem elektrisch angetriebene Fahrzeuge schon heute nicht nur konkurrenzfähig sind, sondern spürbare Kostenvorteile bieten“, so Martin Soltés, Mitgründer und Geschäftsführer von EVUM Motors. „Dank Allradantrieb erschließt das aCar Einsatzbereiche, die über das normale Straßennetz hinausreichen; da es emissionsfrei fährt, kann es aber auch in geschlossenen Räumen für die Intralogistik eingesetzt werden.“
Das aCar ist in der Fahrzeugklasse N1 zugelassen, es kann daher mit dem normalen Pkw-Führerschein gefahren werden. „Das Wichtigste aber ist: Für Fahrzeuge dieser Klasse gelten die Kaufprämien des Förderprogramms Elektromobilität der Bundesregierung und zukünftig auch die angekündigten Sonderabschreibungen“, betont EVUM Motors.
Ausgehend von einer 2017 vorgestellten Studie wurden das Design und die Gesamtkonstruktion des aCar komplett überarbeitet. „So gut wie keine Schraube ist gleichgeblieben“, sagt Mitgründer und Geschäftsführer Sascha Koberstaedt. Die nun höhere Fahrzeugklasse erlaube eine deutlich robustere Konstruktion und neue Erweiterungen wie etwa das „Kommunaldreieck“ zur Aufnahme von Anbauteilen wie Kehrmaschine oder Räumschild.
Parallel zur Präsentation auf der IAA baut EVUM Motors im niederbayerischen Bayerbach bei Ergoldsbach die Fertigung des aCar auf. Der Beginn der Serienproduktion ist für Anfang 2020, die Auslieferung ab dem zweiten Quartal 2020 geplant. Bestellungen sind bereits möglich, die Nettopreise beginnen bei 28.900 Euro (Brutto: 34.391 Euro). Gegen Aufpreis wird das standardmäßig als Pritschenfahrzeug gelieferte aCar unter anderem zum Kastenwagen, außerdem gibt es zusätzliche Ausstattungspakete für mehr Komfort und Zubehör wie das Kommunaldreieck, Winter- oder Geländereifen und individuelle Lackierungen.
Globaler Einsatz geplant
Ursprünglich haben Koberstaedt und Soltés das aCar als robustes Allzweckfahrzeug für Entwicklungs- und Schwellenländer erdacht, das Konzept wurde dazu mit wissenschaftlichen Untersuchungen und Einsatztests in Europa und Afrika weiterentwickelt. „Der zukünftige Käufer in Europa profitiert davon vor allem im Hinblick auf Robustheit und geradliniges, schnörkelloses Design,“ so Soltés. „Der wartungsarme Elektroantrieb und die Konzentration auf das Wesentliche machen das EVUM aCar nicht nur nachhaltig, sondern auch unschlagbar wirtschaftlich.“
Die Produktion in Niederbayern soll nur der erste Schritt für das Serien-aCar sein, die Gründer wollen später lokale Produktionsstätten in den Zielmärkten aufbauen. Ziel sei es, zugunsten der Nachhaltigkeit kundennah kleine Produktionseinheiten zu haben.
alupo meint
Ich denke das ist ein durchaus interessantes Angebot.
Viele Landwirte oder Betriebshöfe der Gemeinden brauchen vermutlich nicht mehr Reichweite. Wenn er da erst einmal erfolgreich wäre, dann würde sich die Akkukapazität in Zukunft sicher weiter erweitern lassen.
JoSa meint
Vor kurzem hab ich einen Bericht gesehen, über Fahrzeugbau in der DDR. Und den Erfolg, den sie mit einigen Modellen weltweit hatten. Ich war echt überrascht.
Und wenn ich sehe, was jetzt das Startup EVUM Motors bauen will, habe ich irgendwie ein Déjà vu. Gebt mal in eine Suchmaschine „Multicar“ ein und lasst euch Bilder anzeigen.
Steven B. meint
auch ohne deinen Kommentar, hatte ich genau das gemacht. Ich kenne den Multicar noch von früher, ein Produkt das es eigentlich ganz gut geschafft hat vom Osten in die gesamtdeutsche Lösung. Warum pennen den die bei Multicar. Ihr Konzept ist nun bei dem Startup, welche die Funktionen abdeckt die von einem Multicar bedient werden könnten. Hallo E-Antrieb im MC, da bringt Hako nichts auf die Reihe, zumal sie heute schon E_technik Anbieter sind… Die Schlussfolgerung haben sie einfach nicht gemacht. Schade um das Knowhow
mason meint
„Das Fahrzeug beläuft sich auf einen Verkaufspreis ab 34.391 Euro inkl. MwSt. (28.900 Euro netto). Die Auslieferung wird ab dem zweiten Quartal 2020 beginnen.“
https://evum-motors.com/reservieren/
Entgegen den Vorankündigungen tatsächlich ein enttäuschender Preis.
dummi meint
Nettes Fahrzeug, aber von dem ehemals anvisiertem Preis ist leider nicht mehr viel übrig geblieben.
Alex meint
Richtig, absolut überteuert leider
Swissli meint
In dieser Preisregion werden sich auch künftige E-Pickups bewegen.
Zwar ohne Schneepflug aber ansonsten zweckmässiger für Gemeinden/Städte…. die heute schon oft auf Pickups setzen.