EVUM Motors, ein von Wissenschaftlern der Technischen Universität München ins Leben gerufenes Startup, macht mit einem neuen Show- sowie Serviceroom im Münchener Norden und neuem Prototypen weitere Schritte in Richtung Serienfertigung seines Elektro-Transporters aCar. Die finale Version der ersten Generation soll im September auf der IAA in Frankfurt präsentiert werden.
Das elektrische Leicht-Nutzfahrzeug der L7e-Klasse wird zum Start exklusiv als Allrader angeboten, erklärten Mitarbeiter von EVUM bei einem Vor-Ort-Termin. Zwar gebe es auch Nachfragen nach einer 4×2-Version, die 4×4-Ausführung lasse sich jedoch einfacher produzieren und man wolle zu Beginn die Komplexität niedrig halten, berichtet Vision Mobility.
Das aCar soll weltweit angeboten werden, wurde jedoch speziell für die Anforderungen und das Budget von Käufern in Afrika entwickelt. Die Kosten werden unter anderem durch die Verwendung von Großserienteilen wie Leuchten von Hella, Bedienhebeln von Volkswagen oder einer Hinterachse vom italienischen Kleintransporter Piaggio Porter niedrig gehalten.
„Wir wollten alles weglassen, was nicht sicherheits- oder zulassungsrelevant ist“, beschreibt Stefan Dietz, Leiter Vertrieb und Marketing, die Strategie von EVUM. Auch damit wolle man sich von herkömmlichen Transportern abheben, bei deren Entwicklung oftmals mögliche neue Funktionalitäten im Fokus stünden.
Robust & vielseitig
Das nur 1,5 Meter schmale aCar soll auch Fahrkomfort bieten, wichtiger ist laut Dietz aber die zur Verfügung stehende Nutzlast. Hohe Leistung und möglichst gemütliche Sitze haben ebenfalls keine Priorität, dafür ein solider Aufbau des Fahrzeugs – sowie ein Radio, das EVUM zufolge in Afrika ein entscheidendes Kaufkriterium ist. Zu den weiteren Features zählen unter anderem ein 12-Volt-Anschluss für Kleinverbraucher an Bord und ein Stecker für externe Elektrogeräte.
Ab Anfang 2020 sollen im ersten Jahr 1000 Einheiten des aCar gefertigt werden. Für das Elektrofahrzeug gibt es den Entwicklern nach zahlreiche Einsatzmöglichkeiten: „Vom Transporthelfer des Bio-Bauern bis zum flüsterleisen Forstlastenfahrzeug, vom zuverlässigen Klettermax an steilen Weinhängen bis zum Saubermann bei der Stadtreinigung ist das EVUM aCar die wirtschaftlichste und umweltfreundlichste Lösung für ein weltweit zukunftsfähiges Mobilitätskonzept.“
Das aCar kann Personen und Güter von einer Gesamtlast bis zu einer Tonne aufnehmen. Die Reichweite soll bei 100 bis 200 Kilometern liegen. Die Batterie kann auch zum Betrieb externer Verbraucher genutzt werden. Laden lassen soll sich das bis zu 60 km/h schnelle aCar an einer haushaltsüblichen Steckdose in sieben Stunden. Mit Hilfe von Solarmodulen auf dem Dach und optionalen Solarplanen kann zusätzlicher Strom erzeugt werden.
Hugo meint
Ob es das Fzg. auch als geschlossenen Transporter oder Kleinbus geben wird?
Jörg2 meint
Ich finde das ein tolles Konzept. Es zeigt, mit wie wenig technischen Aufwand in der einen oder anderen Mobilitätsecke das „E“ eingesetzt werden kann.
(Ob nun unbedingt immer der weise weiße Mann erfolgreich Konzepte für die s.g. „Dritte Welt“ entwickeln kann, bezweifle ich beim Blick auf diverse NGO’s etc. immer mehr. Aber vielleicht ist dies ja eins.)
Mike meint
Schöne Fotomontage.
Daniel S meint
Tolle Kiste mit Fokus auf das wirklich Wichtige. Ist CCS-Ladung auch möglich? Wäre wohl für den Einsatz in europäischen Städten sinnvoll.
Landmark meint
CCS ? Ich finde wichtiger, dass man 220 V und 400 V Anschlüsse hat um Geräte zu betreiben( Kreissäge, Häcksler, Holzspalter, Bohrmaschinen, Pumpen, Akkuladegeräte usw. ) Eine max 22 kW Ladung reicht völlig.
Aber Du hast recht, es ist eine tolle Kiste.
Andreas_Nün meint
CCS Ladung würde es nur unnötig teurer machen.