Volkswagen hat in einem ausführlichen Interview mit dem Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer, Professor am Duisburger CAR-Center Automotive Research, über den Umbruch der Branche, die Erfolgsaussichten der Elektromobilität und den Automobilstandort Deutschland gesprochen.
Die Branche habe ein schwieriges Jahr hinter sich und es werden noch schwierige Jahre kommen. Das liege zum einen am Zollkrieg zwischen den USA und China. Der zweite wichtige Grund sei der Umstieg auf Elektromobilität. Neue Konzepte und Modelle kämen auf den Markt, gleichzeitig falle aber Arbeit weg, die bisher mit dem Verbrennungsmotor verbunden war. Die Branche durchlaufe den größten Wandel seit der Erfindung des Autos. „Diese Transformation wird uns noch länger beschäftigen. Ich gehe davon aus, dass wir 2019 nur den Beginn der ersten Welle erlebt haben“, sagte Dudenhöffer.
Dass viele Unternehmen ihre Kosten senken, ihre Fabrikkapazitäten und die Beschäftigung anpassen, sei richtig – alles andere „wäre sträflich, denn der Verbrennungsmotor wird Stück für Stück zum Auslaufmodell“. Wer heute nicht die Investitionen in die E-Mobilität bündele, dem würden morgen die Kunden fehlen.
Batterieautos werden sich durchsetzen
Bezüglich der Diskussion um die erfolgversprechendste Antriebstechnologie meinte Dudenhöffer: „Ich bin davon überzeugt, dass sich das vollelektrische Batterieauto durchsetzt und die Mobilität im Pkw-Sektor bestimmen wird.“ Mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen-Fahrzeuge taugten allenfalls für Nutzfahrzeuge oder Busse. Fahrzeuge in der Größe eines Golf lägen mit Brennstoffzellen-Antrieb über 80.000 Euro, das sei selbst bei 50-prozentiger Kostenreduktion nicht vermarktbar. Zudem sei eine flächendeckende Wasserstoff-Tankinfrastruktur nicht finanzierbar und die Energiebilanz des Brennstoffzellen-Autos „gruselig“: Man mache aus Strom Wasserstoff und dann mit der Brennstoffzelle wieder Strom. Zum Antrieb würden 25 Prozent der eingesetzten Energie genutzt, beim batterieelektrischen Auto seien es 75 Prozent.
Zu Plug-in-Hybriden mit einer Kombination aus Verbrenner- und E-Technik mit mehreren Kilometern rein elektrischer Reichweite sagte Dudenhöffer, dass diese oft als Brückentechnologie bezeichnet würden – nach seiner Einschätzung werde es aber „eine recht kurze Brücke sein“. Bei den Hybriden bestehe ein großes Problem in den unzureichenden Kontrollmechanismen. Denn helfen würden die Teilzeit-Stromer dem Klimaschutz nur dann, wenn der Fahrer den Elektromotor nutzt und nicht nur die Kaufprämie für Hybride mitnimmt. Das sei jedoch kaum zu überprüfen. Unter dem Strich bleibe nur, „konsequent auf den E-Antrieb zu setzen – so wie es Volkswagen oder Tesla tun“.
„Ich rechne damit, dass der Durchbruch ab 2021 kommt“
Der Branchenexperte rechnet damit, dass der Durchbruch der E-Mobilität ab 2021 kommt – „forciert durch die strengeren CO2-Vorgaben der EU“. Die Unternehmen stünden dann unter hohem Druck, mehr Elektroautos zu verkaufen, um teure und gesellschaftlich kaum akzeptierte Strafzahlungen zu vermeiden. Besonders auf dem deutschen Markt bringe das die Hersteller in ein Dilemma: „Sie müssen mehr Elektroautos absetzen, aber der Sprit bleibt billig.“
Mit Blick auf die Politik forderte Dudenhöffer: „Was wir dringend brauchen, sind deutlich höhere CO2- und damit höhere Spritpreise. Dann steigen die Leute auch schneller auf das Elektroauto um – selbst ohne Kaufprämie.“ Die heutigen Autobesitzer sollte man vor Zusatzbelastungen schützen, indem sie für steigende Spritpreise einen finanziellen Ausgleich bekommen. Die Neuwagenkäufer würden dann eigenständig auf E-Antrieb umsteuern. „Bei so einer Lösung ist niemand schlechter gestellt. Aber jeder, der die Preise vergleicht, sieht die Vorteile eines Elektroautos“, unterstrich der CAR-Professor.
Der Umstieg auf die E-Mobilität wird für die deutsche Industrie hart werden, glaubt Dudenhöffer. Das Ziel sei aber lohnenswert: „Wenn wir es zügig angehen, haben wir die Chance, eine der wichtigen Autonationen zu bleiben. Die deutschen Autobauer werden ihre Schlüsselrolle behaupten. Da bin ich mir sicher.“ Die Frage sei: „Welche Rolle spielt Deutschland?“ Die Politik müsse zügig die Rahmenbedingungen schaffen, damit das Auto der Zukunft hier seine Heimat hat. Man könne nicht gleichzeitig mit dem Elektroauto und dem Diesel unterwegs sein.
„Ich muss mich entscheiden – sonst ändert sich gar nichts. Wir brauchen Vorfahrt für die E-Mobilität“, so Dudenhöffer abschließend. „Dauert das zu lange, dann werden die Elektroautos nicht in Deutschland gebaut, sondern in China – und wir müssen sie importieren. Zögerliche Politik verschärft das Jobproblem.“
Ingo meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Max Mustermann meint
Dass die reine E-Möhre nur Augenwischerei ist und nicht wirklich klimafreundlich betrieben werden kann, liegt ja bereits in der fehlenden Versorgung von grünem Strom. Dieser wird in Zukunft im Speichermedium (Wasserstoff) importiert. Die flächendeckende Ladesäulen Infrastruktur ist auch wesentlich teurer als die Erweiterung zu Wasserstoff Tankstellen. Wenn erstmal die Infrastruktur von Wasserstoff Tankstellen für den Nutzfahrzeug Bereich ausgebaut wird und das steht ja fest, dann ist auch der Ausbau für Ladesäulen unwirtschaftlich. Stromautos bringen eine Autarkie für alle Hausbesitzer mit sich, die so nicht auf Dauer Bestand haben wird. Glaubt doch wohl keiner ernsthaft, dass man in Zukunft immer kostenlos über PV umsonst laden kann. Alle Automobilzulieferer richten sich nach der BZ aus (Bosch, Elring Klinger usw.) Das reine Batterieauto bleibt ein Übergangsmarkt. Und nun kommen die Batterie Jünger wieder :D
Jörg2 meint
@Max Mustermann
Hallo „H2-Jünger“! (Was soll dieses „Jünger“ eigentlich?)
Mir konnte bisher noch niemand beantworten, von welchen H2-Lieferland sich Deutschland denn abhängig machen soll. Alles südlich des Mittelmeeres scheidet ja irgendwie aus (denke ich mal). Bliebe vielleicht Spanien/Portugal (bis zu deren „Brexit“)?
Nur so am Rande. Ich glaube beim Thema H2 wird einiges durcheinander geworfen. Ich hoffe auch, dass H2 einen Großteil der fossilen Rohstoffe ersetzen kann. Dies aber großtechnisch in der chemischen und metalurgischen Industrie. Im Mobilitätsmarkt gibt es eventuell ein kleines Zeitfenster für die Schifffahrt und den Luftverkehr.
Als Zwischenspeicher für Erzeugungsspitzen der EE sehe ich H2 nicht wirklich. Die Umwandlung in H2 und Rückverstromung ist zu energieverschwendent, als das wir uns das leisten sollten. Der Rücklauf „alter“ Autoakkus wird in 10(?) Jahren ausreichend sein, um die Zwischenpufferung per Akku abzudecken. Schon heute erfolgt das großtechnisch mit neuen Akkuzellen.
Was ich garnicht sehe, ist kleinteilige, mobile Rückverstromung von H2 in zugebauten Mittelklasse-PKW. Wenn diese Umsätze aber nicht stattfinden, wird es schwierig eine bezahlbare H2-Ladeinfrastruktur aufzubauen. Für den kleinen Teil an LKW-Transporten, die ohne tägliche Anbindung an die Betriebsstruktur des Frachtführers auf der Piste sind, reicht das dann nicht aus. Auch gibt es hier ein Henne/Ei-Problem. Der vagubundierende Frachtführer wird erst auf H2 umsteigen, wenn es eine flächendeckende Infrastruktur gibt. Die Infrastruktur wird es nur dann flächendeckend geben, wenn es genug umstellende Frachtführer gibt. Die Mehrzahl der Frachtführer haben feste Punkt-zu-Punkt oder Flächenverkehre. Die können recht einfach, Tour für Tour, auf BEV umstellen ohne sofort in eine teure Ladeinfrastruktur (H2) investieren zu müssen. Denen reicht für die ersten ein..zwei BEV-LKW am Anfang ein dickes Kabel mit roter Steckdose auf ihren Betriebshöfen.
Aber, wir werden sehen, was die Zukunft bringt.
Max Mustermann meint
Beim Lithium z.B. ist Deutschland leider massiv auf China angewiesen. Eine flächendeckende Versorgung kann sich hier auch ohne Speichermedium wie gesagt nicht durchsetzen, auch nicht mit dem Rücklauf alter Akkus. Ich darf hier mal auf einen Ideologiebefreiten Beitrag verweisen, der die Vorteile bei der BZ und der dazugehörigen, günstigeren Infrastruktur aufzeigt. Und unabhängig von allen weiteren Betrachtungen kann ich mir wie immer bei aller Hoffnung leider keine Autarke, kostenfreie Betankung in Zukunft vorstellen, die das reine Batteriegefährt aber nunmal mit sich bringen würde. In geopolitischer Betrachtungsweise darf ich nochmal anfragen, auf welche Einnahmen denn die Ölexportierenden Länder nun zurückgreifen werden? Wer gut aufgepasst hat, der wird bei einigen Recherchen feststellen, dass französische und Britische Betreiber bereits auf Wasserstoff umschwenken. Die Shell(ITM Power), Orlen, Total usw. Das reine Batterieauto mag bestimmt derzeit seine Vorteile haben, dies wird sich aber in 5 Jahren ändern. Hier das Interview https://www.herzog-magazin.de/magazin/zukunft-wirtschaft/warum-das-elektroauto-auch-mit-wasserstoff-faehrt/
Horst Schlämmer meint
deine Meinung basiert auf Zeitungsartikeln… magst du nicht mal Wissenschaftliche Studien / Wissenschaftler / Professoren / Doktoren / Ingeneuere als Quelle nehmen? hier eine kleine Auswahl:
https://www.eti.kit.edu/img/content/Strategiepapier%20Elektroautos%20Stand%202019-10%20V1.5.pdf
Quelle Prof. Dr.-Ing. Martin Doppelbauer
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
https://www.volker-quaschning.de/artikel/Fakten-Auto/index.php
Quelle Prof. Dr. Volker Quaschning
Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin
*Mythen der Elektromobilität:*
Video: https://www.youtube.com/watch?v=D0Kg7n3ujn8
PDF: https://www.mosbach.dhbw.de/fileadmin/user_upload/dhbw/redaktion/presse/news_2019/DHBW_MOS_Mythen_Elektromobilitaet_Vortrag_Okt_2019.pdf
*Quelle Prof. Dr.-Ing. Rainer Klein*
Duale Hochschule Baden Württemberg Mosbach
Jörg2 meint
@Max M….
„Beim Lithium z.B. ist Deutschland leider massiv auf China angewiesen.“
Bitte mal die Fördermengen der einzelnen Länder recherchieren.
Sepp meint
Lieber Max Mustermann!
Ich brauch ja die alten H2 Märchen nicht mehr zu widerlegen. Ist hier schon zur Genüge geschehen. Aber ich möchte nicht weitere Märchen dazukommen lassen: die Abhängigkeit von China beim Lithium zB. Größter Förderer von Lithium ist Australien, danach kommen Bolivien und Chile. Wenn du jetzt noch mit den seltenen Erden im Accu kommst – lass stecken!
Ewald meint
Du machst dir Sorgen um die Einnahmen der ölexportierenden Länder? Wir sind von denen schon lange genug gemolken worden, und was haben sie daraus gemacht? Eine Insel mit Sand aus Australien in Palmenform ins Meer geschüttet und so weiter. Also mein Bedauern hält sich in Grenzen, aber wer möchte, kan gerne on einen Fond mit dem Ersparten für die Ölindustrie einzahlen.
Thomas Kretschmer meint
Deine Wasserstoff-Argumente sind traurig. Die Batterie wird das Rennen machen. Wann checkst du das endlich?!?!?!? Die Brennstoffzelle ist zu teuer, zu kompliziert, zu verschleissfreundlich.
nalias meint
Die Batterie ist zu Teuer aufgrund der seltenen Erden, der Strom der dafür in Deutschland benötigt wird, kann nicht umweltfreundlich hergestellt werden und ist somit in der Ökobilanz hinter dem Wasserstoffbetriebenen Auto. Wasserstoff ist ein handelbares Gut, also auch politisch und wirtschaftlich notwendig. Durch Skaleneffekte wird diese Technologie die nächsten Jahre unabdingbar und das Rennen machen, wann checkt du das endlich?!?!?!
Jörg2 meint
@nalias
Ist das Ironie?
Wenn nein, dann nur eine Frage:
Wenn nach Deiner Aussage, der benötigte Strom für die BEV in D nicht umweltfreundlich herstellbar sein soll, wo kommt dann der umweltfreundliche Strom für das H2 her? Von welcher Region möchtest Du Deutschland abhängig machen, wenn doch die Möglichkeit einer Selbstversorgung mit EE besteht?
Anmerkung:
Bitte mal nachlesen, wieviel Strom für die BEV-Mobilität „nachgerüstet“ werden muss (% zur jetzigen Strommenge) und dann mal nachlesen, wie der Zubau von EE im deutschen Strommix erfolgt.
Achso: In dem Zusammenhang auch mal „seltene Erden“ ein wenig „wikipedieren“.
Urs D meint
1. in einem Akku hat es keine seltenen Erden!
2. Für einen Liter Wasserstoff herzustellen benötigt man rund 54 kWh Energie – damit fährt ein Elektroauto bereits über 300 km weit!
3. Wasserstoff muss transportiert und bei der Lagerung gekühlt werden = zusätzlich enormer Energieaufwand!
4. Grundsätzlich ist Wasserstoff für PKW‘s völliger Schwachsinn – die Ökobilanz gegenüber 100% Akkubetriebener Autos katastrophal! Macht höchstens für Eisenbahn und Nutzfahrzeuge Sinn!
Sepp meint
nalias Du bist lustig! Die Anderen glauben vielleicht, du meinst das erst – sehr gelungen!
Nic Megert meint
Es scheint noch immer Leute zu geben, die wollen auf Teufel komm raus irgendwo einen Tankrüssel rein stecken und danach viel Geld ausgeben :-)
Thomas Kretschmer meint
uuuuund dann braucht die Brennstoffzelle 3-4 mal soviel Strom….kannst du rechnen?!?!??!?
Max Mustermann meint
Gibt es ja Dank Wasserstoff zuhauf. Die BZ wird bald wesentlich günstiger gefertigt.
Jörg2 meint
@Max M.
Wer wird, Deiner Meinung nach, bei der H2-Mobilität in die Vorleistung gehen? Wird es recht schnell das flächendeckende Betankungsnetz geben oder wird erst die Fahrzeugindustrie die Stückzahlen hochfahren?
Irgendeiner müsste in den sauren Apfel beißen und seine Unternehmung tief in die roten Zahlen schicken.
Albert Deutschmann meint
Jörg2: Irgendeiner müsste in den sauren Apfel beißen und seine Unternehmung tief in die roten Zahlen schicken.
Toyota produziert ab Ende 2020 30.000 Einheiten/Jahr von der neuen Generation Mirai. In die tief roten Zahlen werden sie daduch bestimmt nicht rutschen.
Der Deutsche erwartet immer erst den Idealzustand bis er etwas anfängt. Der Asiate fängt aber schonmal an. ;-) Wir sich zeigen welche Strategie aufgeht.
Jörg2 meint
@Albert D.
TOYOTA plant und baut die Kapazitäten so aus. Ob die das auch verkaufen, steht in den Sternen.
Ich stelle mir immer vor, wie der Siegeszug der H2-Mobilität ablaufen könnte.
Wenn ein Frachtführer mit 300 ziehenden Einheiten, einen H2-LKW testweise in die Flotte nimmt (von mir aus auch gesponsert vom Hersteller), was muss auf seinem Betriebshof dann alles passieren? Was müsste er umorganisieren?
Aktuell hat er für seine Diesel-SZM eine eigene Tankstelle für Biodiesel. Den kauft er in großen Losen am Markt. Einige betreiben, im Verbund mit anderen Frachtführern, eigene Biodieselanlagen (oder sind beteiligt). Er kann die Tankanlagen auf den Höfen der anderen Frachtführer im Verbund nutzen (Verrechnung).
Jetzt kommt eine H2-SZM. Er braucht schon für dieses EINE Fahrzeug eine neue Betankungsmöglichkeit. Das ist eine Hochdruckanlage, genehmigungswürdig (?). Dann macht er sich vom H2-Lieferanten abhängig. Eine Treibstoff-Abhängigkeit aus der er mit Hilfe der eigenen Biodieselversorgung schon vor Jahren ausgestiegen ist. Dann braucht sein Werkstattpersonal nicht nur eine „Stromschulung“, sondern auch noch eine „H2-Hochdruck-“ und „BZ-Schulung“. Und die Werkstatt braucht noch eine Ersatzteilversorgung.
Was passiert, wenn er sich zum Test einen BEV-LKW auf den Hof holt? Steckdosen hat er genug um diesen Test durchführen zu können. Die Betriebshöfe der Partner-Frachtführer auch. Niemand braucht eine weitere Abhängigkeit von einem Energieversorger eingehen. Es muss keine Hochdruckbetankungsanlage errichtet, betrieben und gewartet werden. Sein Werkstattpersonal braucht „nur“ die „Stromschulung“.
Für welchen Test wird sich ein Frachtführer entscheiden?
Und hier sind wir jetzt noch nichtmal bei den Preisen!
Albert Deutschmann meint
@Jörg2: Für welchen Test wird sich ein Frachtführer entscheiden?
Vermutlich für keins von beiden, sofern er etwas dafür bezahlen muss. Er wird weiter Diesel nutzen weil es für das Unternehmen am günstigsten ist um im europäischen Wettbewerb zu bestehen.
Aber mal ehrlich, egal was ich nutze, (Bio-)Diesel, Strom oder H2. Eine Abhängigkeit habe ich irgendwie immer. Entweder an den Lieferanten, Erzeuger oder Produktionsgeräte die ich beschaffen und warten muss. Aus der Nummer wird wir nie rauskommen.
Am Ende zählt, was kostet mich das. Wir werden sehen wer alltagstaugliche FCEV bzw. BEV LKWˋs auf dem Markt bringt und zu welchen Kosten. Der Unternehmer wird dann entscheiden, what fits best for my needs. Wenn ich eine H2 Tankstelle um die Ecke habe und das H2 LKW günstiger ist als das BEV. Dann ist die Entscheidung wohl klar. Das gleiche natürlich im Fall vom BEV. Hat er angemessene Lademöglichkeiten und hat das BEV LKW ausreichendes Nutzlast und Volumen bei gleichzeitig günstigeren Preis als das FCEV. Dann fällt die Wahl auf das BEV.
Also warum sollte es nicht beide Antriebsformen der Elektromobilität geben? Wäre immer noch besser als der stinkende Diesel, oder?
Jörg2 meint
@Albert D.
Was die Zukunft bringt, wissen wir natürlich alle nicht.
Abhängigkeit vom „Treibstofflieferant:
Diese Abhängigkeit haben diverse Frachtführer nicht mehr so wirklich. Wie beschrieben: sie sorgen selbst für den benötigten Biodiesel.
BEV vs. H2-BZ:
Wie beschrieben, selbst wenn in ferner Zukunft die Kosten gleich sein sollten, so hat am Anfang der Entwicklung die H2-BZ-Lösung ein größeres Henne/Ei-Problem als die BEV-Lösung. Ich vermute daher, dass die BEV-Lösung schneller in hohe Stückzahlen, und damit in die Preissenkung, kommen wird.
Albert Deutschmann meint
@Jörg2: Ich vermute daher, dass die BEV-Lösung schneller in hohe Stückzahlen, und damit in die Preissenkung, kommen wird.
Vermute ich für Deutschland fast auch.
Wenn aber der Wille aller Akteure in Deutschland da wäre, könnten man auch die BZ schneller zum Durchbruch verhelfen. Der Preis würde schneller purzeln als bei der Batterie. BZ und H2 könnten fast zu 100% kpl. hier hergestellt werden.
Jörg2 meint
@Albert D.
Wenn es auch Deie Vermutung ist, das sich BEV-LKW schneller durchsetzen als H2-BZ-LKW, dann wird das das Ergebnisse des Willens der Akteure sein. Keiner wird einen BEV-LKW gegen seinen Willen kaufen.
Ob die Herstellung des benötigten H2 komplett in D erfolgen könnte, möchte ich bezweifeln. Von Seiten der H2-Beführworter wird doch immer auf Afrika etc verwiesen. Die BZ-Produktion in Großserie wird wohl erher zügig außerhalb von D stattfinden.
Albert Deutschmann meint
@nilsbär: ….. wir jedes Watt an Ökostrom und können diesen nicht zur Herstellung von Wasserstoff verschwenden…
Keine Angst, den Wasserstoff werden Länder vie VAE, AU usw. in großen Menge für uns herstellen. Deutschland vergibt halt gerne Chancen.
Reiter meint
Bitte konkrete Projekte benennen/verlinken? Planungshorizont?
Max Mustermann meint
https://www.energate-messenger.de/news/195139/kein-wasserstoff-aus-australien
Deutschland wird sein Wasserstoff wohl eher ab Mitte 20 aus Afrika oder Saudi-Arabien beziehen. Dieser wird dann auch für eine flächendeckende Versorgung für Wasserstoff-Autos sorgen.
https://www.bmbf.de/de/afrikanischer-wasserstoff-ist-der-stoff-der-zukunft-10078.html
Reiter meint
Bitte konkrete Konsortien benennen, keine Absichtserklärungen einer Kauffrau. (Handelsblattartikel ist schon länger raus).
Sie wollen ja mehrere Milliarden Liter Öl pro Jahr ersetzen, mit viel Resourceneinsatz produzieren, transportieren. (Sind Industrie, Luftfahrt, Schiffsverkehr nicht strategisch prioritär?) Wenn sie in 5 oder 10 Jahren nennenswerte Produktionsstätten mit Infrastruktur, Fachkräften, Technik im Großmaßstab raufziehen und hier ankündigen: Dann sollte es Pläne geben? Wer sind die Finanzierungspartner? Es müsste Absichtserklärungen geben von Großbanken? Welche Flächen wo? Welche Tanker? Umrüstungen? Welche Häfen? Welche pipelines zu welchen Häfen? Planfeststellungsverfahren? Wer liefert die Technik? In welche politische Systeme? Gibts Aussagen zu Staatsbürgschaften? Verlangt der Partner dort ein „chinesisches Modell“? Werden gerade langfristige Zollverträge verhandelt? Liefersicherheiten?
Jörg2 meint
@Max M.
Die zukünftigen Großverbraucher von H2 (chemische Industrie, Metallurgie …) werden eventuell feststellen, dass sie, gleichzeitig mit der Auflösung ihrer Abhängigkeit von ausländischen Zulieferern (z.B. Rohöl), mit der Vor-Ort-Eigenproduktion von H2 (kontinuierlich und tief technologisch eingebunden) sich preislich besser stellen.
Nix „Afrika“ und „SaudiArabien“. Keine Tankerverkehre durch unsichere Seegebiete. Keine Anlande- und Verteilinfrastruktur.
Eigene Elektrolyseanlagen mit kleinem Speicher und Nutzung eigener EE-Anlagen und/oder abkaufen der viel besungenen Kurzzeit-Überkapazitäten.
Peter W meint
Wenn die Rede von Wasserstoffautos ist, frage ich mich immer sehr ernsthaft welche Wasserstoffautos da gemeint sind.
Da gibt es doch eigentlich nur eines aus Japan und eines oder sind es zwei (?) aus Korea. Wo da der Durchbruch aus Deutschland bleibt, kann ich nicht erkennen. Wenn wir Deutschen doch angeblich das Wasserstoffauto favorisieren, warum bauen unsere Hersteller dann keines? Achso, da gibt es ja einen Mercedes, den sich ausgesuchte Kunden leasen dürfen. Der soll ja ein voller Erfolg sein!
An alle Wasserstoffautobeführworter: Macht Euch nicht lächerlich! Die CO2-Flottengrenzwerte gelten bereits in 2 Wochen! Kein Autohersteller kann oder will FCEVs in so großer Stückzahl herstellen, dass die Flottenverbrauchswerte ab 2020 eingehalten werden. Kein Wasserstoffhersteller ist dazu in der Lage ab 2020 Wasserstoff für Hunderttausende FCEVs herzustellen, und das schon gar nicht aus EE-Überschusstrom. Den gibt es nämlich nicht in ausreichender Menge, und vor allem nicht rund um die Uhr. Der Traum vom umweltfreundlichen Wasserstoffauto war schon immer ein Traum, er ist nur ein Traum, und er wird auch noch sehr sehr lange ein Traum bleiben.
nilsbär meint
Die rasch kommenden EU-CO2-Vorschriften sind wirklich ein schwerer Schlag für die FCEV in Europa. Produktionstechnisch wäre eine ausreichende Menge davon vielleicht sogar zu schaffen (Lizenzierungen, Auftragsfertiger…), aber deren Verkauf wäre unmöglich.
Außer sie würden nicht mehr als 6000 Euro kosten, abzüglich Umweltbonus:-)
Andreas meint
@Nilsbär:
Die EU-CO2-Vorschriften waren für die Autoindustie nicht überraschend. Wären Wasserstoffautos tatsächlich eine Alternative, dann wären sie schon vor 5 Jahren durchgestartet.
Tatsächlich wurden diese nur als „Hinhaltetaktik“ genutzt.
Jeru meint
Da fliegen mal wieder einige Punshline-Fäuste..
„Fahrzeuge in der Größe eines Golf lägen mit Brennstoffzellen-Antrieb über 80.000 Euro, das sei selbst bei 50-prozentiger Kostenreduktion nicht vermarktbar.“
50 % wären schon einmal ein Anfang und gibt es nicht Verbrenner-Golfs für 40.000?
„Zudem sei eine flächendeckende Wasserstoff-Tankinfrastruktur nicht finanzierbar [..]“
Flächendeckende Ladeinfrastruktur, inklusive HPC-Ladung, wird mit Sicherheit teurer.
„Zum Antrieb würden 25 Prozent der eingesetzten Energie genutzt, beim batterieelektrischen Auto seien es 75 Prozent.“
Wenn das BEV mit 3,7 kW Schnarchgeladen wird. In der Realität und vor allem bei der Durchdringung in alle Anwendungsgebiete wird HPC-Laden jedoch immer wichtiger und damit sinkt der Wirkungsgrad massiv. Schon bei einer Erhöhung von 3,7 kW auf 50 kW reduziert sich der Wirkungsgrad stark. Also ein klassicher Äpfel und Birnen Vergleich.
Ebi meint
Das Thema Brennstoffzelle ist beim PKW doch längst durch, schauen wir einfach auf die politische Weichenstellung und die kommenden, angekündigten Autos. Da ist im H2 Bereich doch überhaupt nichts Konkurrenzfähiges in Sicht, nach jahrzehntelangem Rumwurschteln fährt der Zug jetzt in eine andere Richtung – gut so.
Herbs meint
Die meisten Leute laden sich über Nacht mit wenig kW. DC ist doch for unterwegs.
alupo meint
Wenn ich mein EV mit 100 kW lade habe ich ganz sicher einen besseren Wirkungsgrad als wenn ich nur mit 3,7 kW lade. Ich denke dass sich das inzwischen herumgesprochen hat. Ansonsten kann man sich gerne auch auf youtube veröffentlichte Messungen dazu anschauen, z.B. die von Wiskey-Lüning.
Und dass ein billiger DCDC Wandler teurer sein sollte als eine 1,8 Mio. Euro teure H2-Ladesäule (incl. Trafohäuschen für 350 kW!!!) ist nur ein schlechter Witz. Zum Preis der H2 Ladesäule habe ich den Artikel zur Eröffnung der Bad Rappenauer H2-Ladesäule aus der Heilbronner Stimme bei priusfreunde.de zitiert, falls Fakten bei diesem Thema noch interessieren sollten. Dort gibt es auch weitere Infos darüber, z.B. wieviele Betankungen so eine 1,8 Mio. € teure Investition überhaupt leisten kann. Alles schwarz auf weiss, und bestätigt von Leuten dieses Unternehmes, d.h. von Air Liquide Mutarbeitern. Die solltens nunmal wissen ;-).
Jeru meint
Probieren Sie hier gerade das Thema schon wieder durch die Hintertür zu platzieren?
„Dort gibt es auch weitere Infos darüber, z.B. wieviele Betankungen so eine 1,8 Mio. € teure Investition überhaupt leisten kann.“
Es ist egal was ein „PriusBlog“ schreibt, ich war vor Ort, als zwei FCEV direkt hintereinander betankt wurden. Das war im Jahr 2014 bereits Stand der Technik.
Und ich wiederhole mich gerne. Ich unterstelle ihnen hiermit böse Absicht und die bewusste Verbreitung von Falschinformationen. Denn Sie wissen es besser!
Albert Deutschmann meint
@Jeru: „Dort gibt es auch weitere Infos darüber, z.B. wieviele Betankungen so eine 1,8 Mio. € teure Investition überhaupt leisten kann.“
Wenn man natürlich Tesla Aktien hat dann muss mal wohl so einen B***S***
immer wieder wiederholen.
Stocki meint
„Mutarbeiter“
Made my day ;-)
Andreas meint
@Jeru:
Deine Argumente sind schlicht am Thema vorbei.
Die 50% Reduktion war nur ein rhetorisches Mittel von Dudenhöfer, um klar zu machen, dass die Technik sich nicht durchsetzen kann. Es wird keine 50% Reduktion geben, da diese bislang nicht erreicht wurde. Wenn es technisch möglich gewesen wäre, dann hätte doch die in Deutschland mächtige Gas-Lobby und die Ölindustrie dies gemacht. Es gibt genug finanzstarke Zusammenschlüsse und genug Fördergelder, die seit Jahren eingesammelt werden. Es wäre doch perfekt gewesen, von der Abhängigkeit vom Öl auf die Abhängigkeit von Wasserstoff zu springen.
Noch zu den anderen Argumenten:
Die Behauptung, dass BEV eine Wirkungsgrad < 75% haben, wenn mit mehr als 3,7 kW geladen wird, ist technisch falsch.
Einfach mal so behauptet, richtig?
Flächendeckenede Ladeinfrastruktur, inklusive HPC-Ladung, wird mit Sicherheit teurer (als Wasserstoffinfrastruktur):
Falsch: Es gibt bis heute keine realistischen Referenzen für Wasserstoffladestationen.
"Wo stehen sie denn?"
Was bisher auch vom Steuerzahler bezahlt wurde, sind Tanksäulchen. Bischen Wasserstoff, herangekarrt im Maßstab von 300 kg mit dieselbetriebenen 40tonnern oder per "handgetrennt" per Mini-Elektrolyse vor Ort. Fette Kompressoren, aufwendige Tanke, hohe Sicherheitsanforderungen, hohe Wartungs- und Prüfanforderungen. Für den Betreiber ist Wasserstoff ein ganz mieser Stoff.
(Frage mal ZÜS-Leute, die solche Stationen abnehmen sollen)
Was Du hier immerwieder rauspumpst, sind realitätsferne Pipe-dreams.
Aufwachen wird man denn, wenn sich doch mal einer am Samstagabend beim Bierholen an einer H2-Tanke selbst in die Luft jagt und die hälfte des Dorfes gleich mit.
Aber dann sind alle "soo" überrrascht. Konnte ja keiner ahnen.
Swissli meint
So wie die CO2 Grenzregulierung der EU für die Jahre 2025/2030 aufgestellt ist, geht die Post eher anfangs 2022 ab (Vorbestellungen 2. HJ 2021 -> Auslieferungen ab 1.1.2022).
2021 wird eher nochmals ein regulationsgesteuertes Übergangsjahr. Ausser Tesla und vielleicht VW (ID) machen mehr Druck auf den Markt, sodass der Rest ihre CO2 Planspiele aufgeben müssen.
Ebi meint
Ich vermute, dass VW bei den Planspielen in 2020 mitspielen wird um sich selbst in 2021 nicht ein Ei zu legen. Tesla spielt auf maximalen Output, von daher wird es spannend, ob die Rechnung der alten Hersteller aufgeht.
Nalias meint
Das sehen die Deutschen laut Umfrage der Automobilwoche wohl zu Recht anders. Hier wird das Wasserstoffauto favorisiert. Überdies sind die Deutschen Hersteller bei den E-Autos einfach generell zu teuer, so hat Russland bereits ein Serienmodell für gute 6000€ angekündigt. Der chinesische Markt, der in Zukunft dominiert, wende sich auch von den reinen Stromern ab, was VW mal eben 40% an Absatzmarkt kosten wird. Die Deutsche Autoindustrie wird sich hier klar breiter positionieren müssen.
Jürgen Vonhoff meint
Ob die Deutschen das anders sehen, ist absolut nebensächlich. Das liegt nämlich an der ständigen Falschinformation über Wasserstoff. Und ja, deutsche Autos sind teurer, aber das ist Tesla auch. Und was Russlands Auto für 6000 Euronen drauf hat, muss erst noch erwiesen werden. Ich lege jedoch Wert auf Wertigkeit und Sicherheit.
EV1 meint
So ist es. Ich würde meine Familie nicht in einen Dacia oder ein russisches Produkt setzten.
Jeru meint
Was für „Falschinformation“ meinen Sie genau, haben Sie das Beispiele?
bensch meint
Was „die Deutschen“ favorisieren hat nichts mit der Realität zu tun. Natürlich klingt es verlockend, einfach die bestehende Infrastruktur auf Wasserstoff umzustellen. Das Wasserstoffauto ist aber schlicht 3x weniger Energieeffizienz als das BEV, soviel grünen Strom für die Massen wird es auf absehbare Zeit nicht geben. Das wurde nun schon mehr als oft durchdekliniert. Das russische Elektroauto für 6000 EUR muss erstmal auf den Markt kommen, außerdem bin ich auf die Qualität und die Akkukapazität gespannt. Weiterhin wurde in China die Subventionierung beim Kauf von BEV eingestellt, was den Einbruch der Verkäufe erklärt.
All in all – am BEV führt in den nächsten Jahren kein Weg vorbei.
Tesla-Fan meint
Das die Deutschen den Wasserstoff / die Brennstoffzelle favorisieren liegt schlicht daran, das sie gar keine Ahnung davon haben und das nachplappern, was irgendwelche Lobbyisten ihnen vorgeplappert haben.
Hier ein Praxisbericht auch dem sonnigen Kalifornien. Lang, aber sehr erhellend.
https://www.impala64.de/blog/tesla/2019/05/09/sind-wasserstoff-fahrzeuge-die-zukunft/
Fazit: forget it!
Andreas meint
@bensch:
„einfach die bestehende Infrastruktur auf Wasserstoff umzustellen“
Wie soll das gehen? Ich vermute, Du hast das mit der Idee durcheinandergebracht, geringe Mengen an Wasserstoff in Erdgasleitungen einzuspeisen.
Es gibt, technisch gesehen, keine bestehende Infrastruktur, die für H2 verwendet werden kann. Einfach mal die physikalische Eigenschaften z.B. bei Wikipedia anschauen.
bensch meint
Ich dachte eher an tanken à la Erdgas, und speichern in (Druck)Tanks. Bestehende Tankstellen nutzen. Hier rede ich aber auch als Unwissender, die genauen physikalischen Eigenschaften kenne ich tatsächlich nicht, werde ich mir bei Zeiten Mal zu Gemüte führen.
A124 meint
Dass das FCEV (Fuel Cell ELECTRIC Vehicle) bei den Deutschen favorisiert wird liegt daran, dass 99% von denen glauben, dass hier etwas „verbrannt“ wird und alles so bleibt und nur Wasser aus dem Auspuff kommt :-D. Dass es letztlich ebenso ein E-Auto mit Batterie ist, nur mit dreimal schlechterem Wirkungsgrad ist, bei dem wir einen ca. dreifachen Energiebedarf benötigen, das wissen die wenigsten. Weil man sich nicht damit auseinandersetzt.
Rene meint
Der war gut!
Ich muss Sie jedoch korrigieren: FCEV steht für „Fool Cell Electric Vehicle“.
Heureka meint
Richtiger ist sicherlich, dass das FCEV bei den Deutschen (noch) favorisiert wird, weil viele von denen glauben, dass ein BEV zu lange braucht um aufgeladen zu werden. Schließlich hat man sich doch daran gewöhnt, schnell mal an der Tankstelle unterwegs aufzutanken.
Ich glaube, sobald es mehr Ladestationen gibt – die dann auch mit Bank- oder Kreditkarte zu akzeptablen Preisen funktionieren und genutzt werden – und diese zum Alltagsbild werden, wird der Prozess des Umdenkens von ganz alleine einsetzen und neue Gewohnheiten formen. Es braucht eben alles seine Zeit.
Andreas meint
Richtig. Es wurde massiv falsch informiert und tatsächlich zu befürchten, dass Leute glauben, dass sie einfach statt Diesel Wasserstoff tanken. Kein Wunder, es wird immer konsequent darauf verzichtet, Konzepte vorzustellen.
Meiner Einer meint
Aha, „ Das sehen die Deutschen laut Umfrage der Automobilwoche wohl zu Recht anders. Hier wird das Wasserstoffauto favorisiert.„
Und woher wissen „die Deutschen“ das?
Weil sie alle schon ein „Fuelcell“ gefahren sind?
Weil unsere Regierung Wasserstoff Tankstellen hoch subventionieren will?
Oder weil interessierte Kreise das in die Medienlandschaft streuen?
Albert Deutschmann meint
@Meiner Einer: Aha, „ Das sehen die Deutschen laut Umfrage der Automobilwoche wohl zu Recht anders. Hier wird das Wasserstoffauto favorisiert.„
Und woher wissen „die Deutschen“ das?
Weil sie alle schon ein „Fuelcell“ gefahren sind?
Weil unsere Regierung Wasserstoff Tankstellen hoch subventionieren will?
Oder weil interessierte Kreise das in die Medienlandschaft streuen?
Vorweg, ich finde es sehr gut das es zukünftig mehr BEV´s und auch FCEV´s gibt.
Deine Fragen kann man natürlich in beide Richtungen stellen. An die Fraktion der BEV´s und auch an die Fraktion der FCEV´s.
Der Staat (also wir) subventionieren auch die Ladeinfrastruktur; Batterieforschung für BEV und das sicherlich mit noch viel höheren Summen als die ein paar Forschungs-Euros für Brennstoffzellen bzw. eine Handvoll von Wasserstoff-Tankstellen. Alles immer in Relation sehen.
Was die Medienlandschaft angeht, sehe ich nüchtern betrachtet aktuell nur Batterie hier, Batterie da und Batterie everywhere. Meisten auch noch in Verbindung mit VW. Da komme ich immer zum Schluß, „Muss VW aktuell einen Druck auf den Kessel haben“.
Auch wenn ich mir eine große Verbreitung von ZEV wünsche, glaube ich aber noch lange nicht an eine schnelle Akzeptanz dieser Antriebe. BEV sicherlich schneller als FCEV. Der einzige Grund hierfür ist auch das BEV sich schneller in der Automobilindustrie umsetzen lässt.
EV1 meint
… weil den Deutschen von der H2 Lobby eingetrichter wurde, dass Wasserstoff das Beste sein. Klar, Wasser ist sauber, also kann Wasserstoff ja auch nur die sauberste Lösung für den zukünftigen Antrieb sein.
Lass die Deutschen sich mal genaier mit dem Thema auseinandersetzten und einen FCEV probefahren ….. Das regelt sich selber.
Albert Deutschmann meint
@EV1: weil den Deutschen von der H2 Lobby eingetrichter wurde, dass Wasserstoff das Beste sein. Klar, Wasser ist sauber, also kann Wasserstoff ja auch nur die sauberste Lösung für den zukünftigen Antrieb sein.
Eine vermeintlich Lobby.
Wer soll das genau sein?
Wenn Du mich fragst, sehe ich die Lobby der Stromversorger aktuell ganz weit vorne und über VW‘s Marketing- und Lobbytruppe brauchen wir gar nicht zu sprechen.
BTW, wenn nicht Kenner einen FCEV fahren sind sie genauso begeistert wie beim BEV. Ist halt auch ein EV. ;-)
nilsbär meint
Nicht richtig.
China stellt die Förderungen von BEV und FCEV nächstes Jahr ein.
Dazu das Finanzministerium:
„Trotz der finanziellen Unterstützung hat Chinas Brennstoffzellenindustrie keinen Durchbruch erzielt und keine rasche Entwicklung erlebt.“
Weiterhin unterstützt werden nur diejenigen Hersteller von E-Autos, die Chancen am Weltmarkt haben, diese allerdings mit hohen Summen. Die schwachbrüstigen E-Startups gehen jetzt alle ein – wie bei uns auch. Darwinismus eben.
Die Chinesen setzen also weiterhin voll auf BEV.
pakebuschr meint
Wasserstoff sind so ziemlich alle Hersteller von abgekehrt, schlechtere Umweltbelianz, mehr Wartungsaufwand, die Infrastruktur fehlt fast komplett und ist aufwendiger aufzubauen, die Reichweite ist kaum mehr ein Argument gegenüber E-Autos, … https://youtu.be/_SB9s6daSfk
Wännä meint
@Nalias
Wenn „die Deutschen“ das so sehen, wie Sie sagen, dann müssen „die Deutschen“ eben noch ein wenig besser informiert werden in Zukunft.
Ein Wasserstoffauto ist ein batterieelektrisch angetriebenes Auto, welches zur Reichweitenverlängerung zusätzlich zur Batterie einen Wasserstofftank und Brennstoffzellen mitführen muss. Der Stromverbrauch (und somit auch die Kosten) dieses Reichweitenverlängerers ist etwa 3-fach höher als bei einem reinen batterieelektrischen Auto.
Und in den Urlaub sollte man dann besser nicht fliegen, denn nach ein paar Wochen hat sich der Wasserstoff im Tank von selbst in die Lüfte erhoben ;-)
Albert Deutschmann meint
@Wänna: Und in den Urlaub sollte man dann besser nicht fliegen, denn nach ein paar Wochen hat sich der Wasserstoff im Tank von selbst in die Lüfte erhoben ;-)
Und das sind Märchen die gerne auch in Foren weitergetragen werden. Tatsächlich ist eine Verflüchtigung nach längerer Zeit nicht feststellbar und vermutlich noch viel geringer als die Selbstentladung einer modernen Batterie.
Unser Unternehmen hat einen Mirai. Ich spreche aus Erfahrung.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
@Albert Deutschmann: Wenn euer Unternehmen feststellt, dass sich der Wasserstoff nach längerer Standzeit nicht verflüchtigt, dann frage ich mich, warum ihr so ein teures Auto überhaupt längere Zeit rumstehen lasst?! Das wäre doch nach meinem Verständnis eine Fehlinvestition.
Albert Deutschmann meint
@Pferd_Dampf_Explosion_E_H2: Weil wir ein Dienstleister sind und unsere Kunden auch beraten. Dazu gehört es auch die entsprechenden Technologie zu kennen und seine Meinung nicht aus Foren zu bilden.
Ich habe mir erlaubt den nächsten Schritt bei deinem Namen einzubauen. :-)
Ebi meint
H2 Verflüchtigung hin oder her, gegen die anderen Argumente von Wänna sehe ich keine Gegenargumentation – wohl aus gutem Grund. Die ganze H2 Diskussion ist für mich völlig an der Realität vorbei. Die Befürworter reden über Autos die niemand bezahlen will und eine Infrastruktur die de facto nicht vorhanden ist und auch in absehbarer Zeit nicht vorhanden sein wird, bei den BEV sieht die Lage eklatant anders aus.
Albert Deutschmann meint
@Ebi: H2 Verflüchtigung hin oder her, gegen die anderen Argumente von Wänna sehe ich keine Gegenargumentation – wohl aus gutem Grund. Die ganze H2 Diskussion ist für mich völlig an der Realität vorbei. Die Befürworter reden über Autos die niemand bezahlen will und eine Infrastruktur die de facto nicht vorhanden ist und auch in absehbarer Zeit nicht vorhanden sein wird, bei den BEV sieht die Lage eklatant anders aus.
Nun, ich habe nicht den Drang alles hier zu kommentieren.
Aber wenn ich schon schreibe. In der Aussage von Wänna sind Fehler. So ist die BZ kein Reichweitenverlängerer sondern tatsächlich der Stromlieferant. Zumindest im Fall vom Toyota Mirai. Der Stromverbrauch ist auch nicht wesentlich höher sondern die Umwandlungsverlust. Die Kosten (H2) sind aktuell höher weil es für die mobile Anwendung es kein richtigen Markt gibt. Der Preis von 9,5€/KG ist ein künstlich gesetzter Preis. Produktionskosten über Dampfreformierung ca. 2€/Kg.
Weiter ist die BZ ist in der Lage den E-Motor mit voller Leistung 113 KW zu beliefern. Die Batterie dient zur Rekuperation und zur Unterstützung der BZ im Ansprechverhalten (Millisekunden).
Und die ganzen Zahlen über Effizienz die in Foren kursieren, kommentiere ich erst recht nicht. Tatsache, die Bandbreite zur Effizienz ist im Internet und unterschiedlichen Studien sehr groß.
Mein Sachverstand reicht natürlich zu wissen, die Batterie ist besser. Aber wenn man das Thema etwas globaler, größer gesellschaftlicher betrachtet, ist die BZ mit Wasserstoff eine Technologie die man nicht vernachlässigen sollte.
Was ich jedoch nie verstehen werde (da wiederhole ich mich mal wieder) wieso immer gegen die Brennstoffzellentechnologie gewettert wird. Wir reden hier von einer Technik. Nicht von einer Religion.
Wenn jemand einen Mirai oder Nexo fahren will soll er es tun und wenn es ein Tesla ist kann er das genauso tun. Also wo ist das Problem?
Aber eins ist doch auch klar, umso mehr ein FCEV verbreitet wird umso günstiger wird die Technik. Ich und einige kluge Köpfe aus der Branche sehen es so, dass die BZ das Potential hat viel günstiger als eine äquivalente Batterie zu werden.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
@ Albert Deutschmann: ;-).
Inhaltlich ist ja „H2“ nur der Energieträger, so wie bei „Dampf“ z. B. die Kohle.
H2 wird vielleicht seine Chance bekommen, wenn es darum geht Energie über längere Strecken zu transportieren, wobei das immer mit dem Verlustfaktor von 2 bis 3 verbunden ist.
Mit dem Kabel von Deutschland nach Norwegen (NordLink) und dem Kabel von Norddeutschland nach nach Heilbronn (BaWü) und Bayern (SüdLink) ist bewiesen, dass H2 zu dieser Transportform im Wettbewerb steht.
Albert Deutschmann meint
@ Pferd_Dampf_Explosion_E : Dampf wäre dann aber auch ein Energieträger, in der Anwendung Dampfmaschine halt nicht primärer Energieträger :-)
Aber stimmt, in Bezug auf Stromverteilung wird H2 eine Rolle spielen. Und wenn plötzlich soviel H2 da ist, warum nicht für mobile Anwendungen?
alupo meint
Die Selbstentladung eines LiIonenakkus ist praktisch nicht vorhanden, auch beim Tesla nicht (beim Tesla ist die Connectivity für den Vampire Drain verantwortlich, insbesondere wenn man die Kameraüberwachung einschaltet). Das war bei den NiMh- oder den Bleiakkus ein Thema.
Viele Leute verwechseln den Stromverbrauch mancher moderner eAutos im Standby immer noch mit einer Selbstentladung des Akkus. Das ist aber falsch.
Jeru meint
„[..] dann müssen „die Deutschen“ eben noch ein wenig besser informiert werden in Zukunft.„
Geht da nur mir ein Schaudern über die Haut. Was wollen Sie damit andeuten, die Manipulation von Inhalten in Richtung pro BEV? Was für Inhalte sollen das sein? Falschaussagen wie diese hier?
„[..] denn nach ein paar Wochen hat sich der Wasserstoff im Tank von selbst in die Lüfte erhoben“
Albert Deutschmann meint
Fahrzeuge in der Größe eines Golf lägen mit Brennstoffzellen-Antrieb über 80.000 Euro, das sei selbst bei 50-prozentiger Kostenreduktion nicht vermarktbar.
Von welchem Fahrzeug spricht der Herr Prof. da?
Den Hyundai Nexo oder Toyota Mirai kann er ja nicht meinen! Die sind viel größer und liegen auch noch unter 80.000 €. :-)
Hendrik meint
Genau! Außerdem, einen Golf für 40.000 Eu gibt es auch zu kaufen: nennt sich dann Golf R. Wird auch gekauft, sonst würde VW ihn nicht anbieten.
Und ein Kompaktwagen mit 300kW, Allrad-Antrieb durch 2 E-Maschinen und einer Tankklappe wo man in wenigen Minuten wieder Energie für eine Reichweite von gut 400km nachtanken kann: der wird sich auch für mehr als 40.000 Eu verkaufen. Siehe Tesla Modell 3.
Was ich bei der Energiebetrachtung Wasserstoff nicht verstehe:
der Strom wird Off-Shore gewonnen, kommt aber ohne Stromtrassen nicht in die Ballungszentren. Es kann mir keiner erzählen, dass eine Umwandlung mit quasi kostenloser Wind- und Wasserenergie in Küstennähe und ein Transport in Tanks über die Schiene mit meinetwegen Wasserstoff-betriebenen E-Loks in die Ballungsgebiete selbst bei einem Wirkungsgrad von nur 25% nicht lohnenswert wäre. Lieber tagsüber überschüssigen Ökostrom an der Strombörse verschleudern und dann in Zeiten des Bedarfs Atomstrom aus den Nachbarländern wieder einkaufen und in Haushalte, Beleuchtung UND noch zusätzlich Elektroautos stecken. Wann laden denn die ganzen E-Transporter der Paketdienste? Die Taxis? Die Mietwagen? Die Handwerkerfahrzeuge…
Dass alle Arbeitgeber bald allen ihren Mitarbeitern eine Ladesäule anbieten um tagsüber während der Arbeit zu laden ist wohl eher utopisch. Oftmals ist ja nicht mal eine Kantine drin.
nilsbär meint
„Lieber tagsüber überschüssigen Ökostrom an der Strombörse verschleudern…“
Diesen sogenannten ‚Überschuss‘ gibt es nur, weil noch Kohle- und Atomkraftwerke im Dauerbetrieb sind. Nach deren Abschaltung brauchen wir jedes Watt an Ökostrom und können diesen nicht zur Herstellung von Wasserstoff verschwenden.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Die gute Nachricht: Die Stromtrasse SüdLink ist in Arbeit.
Blöderweise hatte unsere liebe Bundesregierung bei der Forcierung der Windparks in der Nordsee vergessen, dass man zur Energieübertragung ja Kabel braucht. Naja und bis dann die Trasse quer durch Dunkeldeutschland mit ihren ganzen Einspruchsmöglichkeiten durchgesetzt ist und auch ganz trivial die Fertigungskapazitäten für das Spezialkabel aufgebaut sind, da vergehen Jahre, in denen einfach Geld durch Energieverschenken vernichtet wird. Und wir alle finanzieren das mit unserer EEG-Umlage.
alupo meint
Ich verkaufe (als Aktionär eines Windanlagenbetreibers) aber meinen Windstrom nicht für 0 €/kWh, ich bin doch nicht blöd. Und das werde ich auch niemals tun. Da würden ganz einfach alle Windräder abgestellt. Damit werden der Generator, die Lager, das Getriebe (falls kein Direktantrieb), der ACAC-Wandler geschont etc. und Reparaturen bzw. Ersatzinvestitionen hinausgezögert.
Wie kann man bloß der Meinung sein, dass man selbst produzierten Strom verschenken müsste? Das machen Tankstellen nachts doch auch nicht. Einfach abstellen ist viel wirtschaftlicher, da das bei Null-Umsatz absolut kostenneutral ist.
Strom zu 0 €, so einen Traum können nur Leute träumen die von Betriebswirtschaft noch nie etwas gehört haben.
Sorry, aber bitte erst nachdenken und nicht absolut verrückte Forderungen stellen.
xdaswarsx meint
Den Strom verschenken ist natürlich zu viel verlangt.
Aber was halten Sie davon, den Strom nachts günstiger abzugeben, und tagsüber wenn wenig Sonne scheint teurer zu verkaufen.
Angebot und Nachfrage eben. Und genauso sollte dieser Preis an die Endkunden weitergegeben werden. So dass man das Auto z.B. nur bei einem Preis von unter 20 Cent/kWh lädt; bzw. die Wahl hat, wann man welchen Strom nutzen möchte.
Was glauben Sie wie schnell sich die Menschen umstellen, wenn sie sparen können.
volsor meint
@Nalias ; wie kommen Sie darauf das sich der Chinesische Markt von der E-Mobilität abwendet.?
Es werden nur wie angekündigt die Förderungen zurück gefahren. Dafür werden im gegenzug die Quoten für E-Autos erhöht.
„Demnach müssen Hersteller ab 2021 NEV-Punkte im Wert von 14 Prozent ihrer Produktionsmenge sammeln, ab 2022 für 16 Prozent und ab 2023 für 18 Prozent. Die NEV-Quoten für 2019 und 2020 liegen bei zehn bzw. zwölf Prozent.“ Quelle electrive.net
Sledge Hammer meint
+1
für den Herrn Dudenhöfer.
AlBundy meint
Um Himmels… was ist denn das für eine Diskussion?
Völlig sinnfreied Zeugs…
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Dudenhöfer plappert immer das nach, was alle anderen sowie so schon wissen. Ich weiß gar nicht, was der forscht. Steht halt indirekt mit Forschungsaufträgen auf der Payroll von VW. Und nachdem Diess für VW die E-Mobilität ausgerufen hat, hat auch seine Aussagen entsprechend angepasst. Wer ihm den Titel „Autoexperte“ verpasst hat, weiß ich nicht.
Albert Deutschmann meint
@Pferd: Wer ihm den Titel „Autoexperte“ verpasst hat, weiß ich nicht.
Ich glaube diesen Mythos haben unsere Qualitätsmedien hier in Deutschland geschaffen. „Auto-matische Fahne“ würde der Fahne im Wind besser stehen.