Die deutsche Werkstattkette ATU installiert seit 2017 schnelle Ladestationen an ihren Standorten. Auf dem Gelände der Filiale in Kamen bei Dortmund wurde nun zusammen mit dem niederländischen Ladeinfrastruktur-Anbieter Allego die erste sogenannte High Power Charging Ladesäule (HPC) in Betrieb genommen.
Mit der neuen Zapfsäule wolle ATU einen Beitrag zu einem deutschlandweiten, intelligenten Netz an Lademöglichkeiten schaffen. Den Standort der ersten Strom-Tankstelle dieser Art bei ATU habe man aus strategischen Gründen gewählt: Er liege direkt am Kamener Kreuz, einem der am stärksten frequentierten Autobahnknotenpunkte Deutschlands.
Der HPC-Lader von ATU ist Teil des paneuropäischen Projekts Mega-E, das von der EU mit Fördergeldern in Höhe von 29 Millionen Euro unterstützt wird. Im Rahmen von Mega-E errichtet Allego an 322 Standorten und in 20 Ländern besonders schnelle Ladepunkte.
In Kamen kann wie bei allen Standorten von Mega-E mit bis zu 350 kW geladen werden. Elektroautos lassen sich damit für eine zusätzliche Reichweite von hundert Kilometern in weniger als fünf Minuten auffrischen. Die volle Leistung unterstützen aktuelle Modelle allerdings noch nicht. Zusätzlich zu der HPC-Säule steht bei ATU eine Lademöglichkeit für bis zu 50 kW zur Verfügung. Geliefert wird jeweils Ökostrom. Die Bezahlung kann über alle gängigen Ladekarten und Zugangs-Apps sowie über Ad-hoc-Laden per Kreditkarte erfolgen.
„Wir wollen, dass Autofahrer hierzulande ein engmaschiges und hochmodernes Netz von Ladesäulen vorfinden. Der neue ATU Ultra Charger am Kamener Kreuz ist ein wichtiger Meilenstein unseres Maßnahmenpakets“, so Matthieu Foucart, Vorsitzender der Geschäftsführung von ATU.
Insgesamt gibt es Unternehmensangaben nach deutschlandweit bisher an 44 Standorten von ATU Schnellladestationen für Elektroautos. Alle Filialen hätten zudem mindestens einen Mitarbeiter, der für Standard-Arbeiten an Hochvolt-Fahrzeugen ausgebildet ist. Dies umfasse etwa den Reifenwechsel sowie klassische Reparaturen wie den Austausch von Bremsen und Stoßdämpfern. In rund 95 Prozent der Filialen könnten auch komplexere Eingriffe durchgeführt werden, für die das Fahrzeug spannungsfrei geschaltet werden muss.
Frank Hauerken meint
Allzuweit scheint es mit der E-Kompetenz bei ATU allerdings noch nicht her zu sein.Die Filiale Aschaffenburg hat mir erst kürzlich einen Termin kurzfristig abgesagt und konnte oder wollte an meinem Tesla nicht einmal einen Lichttest durchführen um die Scheinwerfereinstellung zu korrigieren. Bei der zweiten Filiale in der gleichen Stadt das gleiche Ergebnis.
Counter-Strike Cat meint
Hat die Säule auch Chademo?
Faßbender meint
Respekt,
ein weiteres Unternehmen das sich aus der Deckung hervorwagt.
Trotzdem sind es immer noch viel zu wenige..
Ich wäre schon sehr froh wenn ich an einer Ladestation der SWM, München in Nachbarschaft zu Landshut, angesprochene der SWM wissen schon was ich meine; anstatt versprochener 22 Kw/h pro Stunde nur bis zu max. 8 Kw/h laden kann..
Gelinde gesagt eine Zumutung, Schnarchladung ist noch höflich ausgedrückt..
Eine normale Wallbox schafft ja schon 11 Kw/h Leistung.
‚ Ihr Fahrzeug ist für das schnelle Laden vielleicht gar nicht zugelassen, vielleicht liegt es am Kabel, Sie müssen dreiphasig haben..‘
Ja, meine Zoe kann das alles, aber nicht die Stadtwerke München..
Ja das liegt am Wetter, der Kälte, der Batterie Kapazität..etc..
Den schwarzen Peter bekomme immer ich zugeschoben, Beweispflicht.
Habe ich aber mit Ladeprotokollen, da verstimmt dann der Mailwechsel auf einmal..
So wird das fei nix mit der Elektromobilität, Frau Kandesbunzlerin..
Ja, aber..
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Da kann man ja fast froh sein, dass einem beim Laden nicht noch die Restkapazität aus der 12V-Batterie ausgesaugt werden …. Deutschland war doch irgendwann einmal führend in vielen Technikbereichen, wie haben die Menschen das früher geschafft?
volsor meint
Wer bitte braucht einen 350 Kw Lader bei A.T.U .?
Alex meint
Finde ich gut! Jede Option zu laden ist perfekt!
Wenn ich zu ATU rein gehe, um mir paar Ersatzteile zu kaufen, kann ich in der Zeit ordentlich nachladen.
ATU testet sicher ob sie das als Geschäftszweig nutzen können.
Dann noch das Dach mit PV füllen, und alles gut
alupo meint
Solange derjenige der so läd noch keinen zumindest 250 kWh Akku verbaut hat (oder sich die Akkutechnologie in der Chemie deutlich verbessert) , finde ich das sehr, wirklich sehr mutig.
Aber das kann jeder machen wie er will bzw was sein Hersteller ihm per BMS-Proggrammierung erlaubt.
Ich bin jedenfalls froh dass das DC Laden bei mir auf offensichtlich maximal 1,3 C begrenzt ist (nur einmal gesehen) , denn die Stromstärke ist für mich nicht regelbar beim DC-Laden.
Neben der Reichweite ist das ein weiteres Argument für einen etwas größeren Akku.
Andy meint
Klar, um einen Reifen zu wechseln, muss man Hochvoltspezialist sein????….
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Jede größere Werkstattarbeit an einem Hochvolt-Fahrzeug muss von einem Hochvoltbeauftragten freigegeben werden. Es ist zu entscheiden, ob für die Arbeiten die entspr. Hochspannungssicherung der Batterie zu ziehen ist oder nicht. Hochspannung ist sicher, wenn man alle Regeln dazu einhält.
Wischwasser nachfüllen ist nicht relevant, Räder wechseln aber schon, da man bei den Arbeiten elektrische Leitungen in diesem Bereich beschädigen könnte.
Effendie meint
Dh. ich kann zu Hause keine Räder mehr wechseln ? zb Sommer auf Winter ? Das glaub ich jetzt nicht.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Zuhause darfst du machen, was du willst, kannst auch mit einer elektrischen Bohrmaschine arbeiten, bei der du den Schutzleiter abgeklemmt hast. In einem Betrieb sind jedoch die Vorschriften zum Arbeitsschutz / Arbeitssicherheit anzuwenden.
Früher habe ich auch alles selbst am Fahrzeug repariert und natürlich auch Räder gewechselt. Heute gönne ich mir für 20 Euro in einer Freien Werkstatt dafür die Dienstleistung. Und mit 108 Euro/30.000 km sind die sonstigen Wartungskosten einer Zoe ohnehin sehr überschaubar.
Ebi meint
Derzeit machen auch die Herstellerwerkstätten einen Riesenfirlefanz sobald ein e-Auto in der Halle ist: Absperrband, Warnschilder etc etc, da lacht sich jeder Elektriker kaputt wenn er das sieht – es gibt noch viel zu tun.
Krystan meint
Tatsächlich ist dem so. Konnte ich auch nicht glauben als ich die Winterreifen in der kleinen Werkstatt meines Vertrauens aufziehen lassen wollte. Das Ganze ist in der DGUV Information 200-005 (ehemals BGI/GUV-I 8686) geregelt. Wen es interessiert gibt es hier das Dokument zum Nachlesen: https://publikationen.dguv.de/regelwerk/informationen/889/qualifizierung-fuer-arbeiten-an-fahrzeugen-mit-hochvoltsystemen
Für Reifenwechsel wird allerdings nur Stufe 1 benötigt. Auszugsweise:
„…Die Mitarbeiter müssen auf die möglichen elektrischen Gefährdungen des HV-Systems hingewiesen und … unterwiesen werden. …“
Bedeutet, für einen Reifenwechsel muss das HV-System nicht spannungsfrei geschaltet werden.
Was mir allerdings bisher niemand beantwortet konnte: Wenn ich in der Waschanlage mein Auto von Innen reinigen lasse, muss der Mitarbeiter dort dann auch den HV-Schein Stufe 1 haben???
Peter W meint
Was kommt eigentlich nach „Ultraschnell“.
MacGyver meint
Im Zweifelsfalle Hypercharger…
Jörg2 meint
@ecomento
Würde eine „ihre“ in der Überschrift es nicht einen Tick exakter ausdrücken? ;-))
ecomento.de meint
Wir haben die Überschrift angepasst.
VG | ecomento.de