Da schwedische Startup für Lithium-Ionen-Batteriezellen Northvolt hat sich für den Bau und Betrieb von Großfabriken Kredite in Höhe von insgesamt 1,6 Milliarden US-Dollar (1,36 Mrd. Euro) gesichert. Zu den Geldgebern zählen laut einer Meldung von Ende Juli neben anderen Banken, Pensionsfonds und Finanzinstitutionen auch die Europäische Investitionsbank (EIB), die 350 Millionen Dollar bereitstellt.
Northvolt wurde von zwei ehemaligen Top-Managern von Tesla ins Leben gerufen, um nach dem Vorbild ihres früheren Arbeitgebers auch in Europa „Gigafactories“ für Elektroauto-Akkus zu errichten. Volkswagen und BMW konnte das junge Unternehmen mit seinen Plänen bereits überzeugen, beide werden für ihre Elektroautos Batteriezellen aus schwedischer Produktion beziehen.
Durch den Verkauf von Aktien und die neuen Kredite hat Northvolt mittlerweile über drei Milliarden Dollar eingesammelt. Das Geld wird für eine zusammen mit Volkswagen betriebene Produktionsstätte in Niedersachsen sowie eine erste unternehmenseigene Großfabrik im nordschwedischen Skellefteå benötigt. Die Mittel fließen zudem in die Forschung und Entwicklung des Akkufertigers.
Volkswagen treibt neben dem Einkauf von Batteriezellen mit Northvolt eine eigene Akku-Fertigung für Elektroautos voran. Die gemeinsame Fabrik „Northvolt Zwei“ in Salzgitter soll ab Anfang 2024 Batteriezellen herstellen. Als jährliche Fertigungskapazität sind zunächst 16 Gigawattstunden (GWh) vorgesehen, später könnten es über 20 GWh werden.
BMW hat erst kürzlich einen Liefervertrag mit Northvolt im Wert von zwei Milliarden Euro bekanntgegeben. Die Bayern wollen ab 2024 E-Auto-Akkus aus der derzeit entstehenden Fabrik „Northvolt Eins“ in Skellefteå beziehen. Das schwedische Werk mit einer möglichen Kapazität von bis zu 40 GWh pro Jahr soll im nächsten Jahr den Betrieb aufnehmen. BMW arbeitet außerdem mit Northvolt bei der Entwicklung von Energiespeichern zusammen.
„Das Momentum der Elektrifizierung ist stärker denn je“, sagte Northvolt-Mitgründer und CEO Peter Carlsson (50). „Unsere Kunden brauchen große Mengen an hochqualitativen Batterien mit geringem CO2-Fußabdruck, und Europa muss eine vollkommen regionalisierte Wertschöpfungskette aufbauen, um sie zu unterstützen.“ Northvolt verspricht besonders nachhaltige Batterien, dazu setzt das Unternehmen unter anderem auf Ökostrom sowie Materialien aus eigenem Recycling von Akkus.
LiPo meint
Zwei (ehemalige) Tesla Top Leute produzieren jetzt für BMW und VW
Batterien im großen Stil.
Ein Schlag ins Gesicht für Elon…
alupo meint
Das sehe ich aber völlig anders. Warum sollte das ein Schlag gegen Elon Musk sein?
Ich denke, es gibt doch schon genug Aluhutträger in Deutschland. Bitte nicht auch noch hier.
Lassen wir das Unternehmen seinen Job, hoffentlich erfolgreich, tun, dann wird unsere Luft besser und der Klimawandel verzögert sich ein kleines bischen.
Man muss auch nicht immer alles und jedes mit Tesla verbinden, auch wenn Tesla die eMobilität zweifelsohne salonfähig gemacht hat und den Wandel definitiv ausgelöst hat
Jetzt ist es wichtig, dass möglichst viele Nachzügler den Zug noch erwischen. Und Akkus in Europa herstellen finde ich toll, egal von wem. Es ist jedenfalls ein gigantischer Wachstumsmarkt von jährlich gut 50%, da sollte für jeden der technologisch halbwegs mithalten kann die Kasse klingeln. Aktuell denke ich dabei vor allem an Samsung, evt. auch wegen LiFe(Yt)PO4 an CATL und ab 22.09. hoffentlich an Tesla. Panasonic und LG sehe ich inzwischen technologisch als zu langsam an. Mal sehen was die Europäer können?