Porsche hat kürzlich sein zweites Elektroauto eingeführt, das dritte folgt im nächsten Jahr. Firmenchef Oliver Blume hat erklärt, dass der Sportwagenbauer noch viele Ideen für zukünftige Voll-Stromer habe. Eine vor drei Jahren entworfene, aber erst vor wenigen Monaten präsentierte Studie in einem für die Marke ungewohnten Format gehört nicht dazu.
Die Designer aus Zuffenhausen veröffentlichten Ende letzten Jahres bis dahin geheime Designstudien aus den Jahren 2005 bis 2019. Unter den Fahrzeugen befinden sich auch mehrere elektrifizierte Entwürfe – darunter der Porsche Vision „Renndienst“. Der Unternehmensangaben nach 2018 erstellte Entwurf ist die freie Interpretation eines familienfreundlichen Raumkonzepts für bis zu sechs Personen.
Der als „Raumgleiter“ beschriebene Vision „Renndienst“ soll zeigen, wie die Porsche-Design-DNA mit der charakteristischen Modellierung der Flächen auf ein für das Unternehmen unbekanntes Fahrzeugsegment übertragen werden kann. Im Innenraum erwartet die Passagiere eine komfortable, modulare Reisekabine. Der Fahrer nimmt auf einem zentralen Fahrersitz Platz. Der vollelektrische Antrieb befindet sich im Unterboden. „Die Mitreisenden kommen so in den Genuss eines großzügigen Raum- und Reiseerlebnisses gepaart mit Porsche-typischem Flair“, so die Designer.
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Vertriebsvorstand Detlev von Platen enttäuscht nun alle, die auf eine Serienversion des Vision „Renndienst“ gehofft haben: „Wir sind, wir waren und wir werden weiter ein Sportwagenhersteller sein. Wir haben daher nicht vor, in Segmente wie Kleinwagen oder Segmente, die größere Stückzahlen ermöglichen, einzusteigen“, sagte er im Gespräch mit Autoblog. Und weiter: „Wir sind immer noch eine exklusive Sportwagenmarke und wir werden in unserer Weiterentwicklung in Segmente vorstoßen, in denen unserer Meinung nach sportliche Autos definiert werden können. In Richtung des Minivan-Konzepts und Ähnliches zu gehen, ist daher nicht unser Plan.“
In welche neuen Segmente Porsche vorstoßen wird, bleibt abzuwarten. Das Unternehmen hat mehrfach gezeigt, dass es mit für die Marke ganz neuen Fahrzeugarten überzeugen kann. Die SUV Cayenne und Macan sowie die Oberklasse-Limousine Panamera gehören mittlerweile zu den meistverkauften Porsche-Modellen. Und auch das Ende 2019 eingeführte erste Elektroauto Taycan läuft sehr gut. In diesem Jahr folgt der geräumigere, auch für den Offroad-Einsatz geeignete Taycan Cross Turismo.
Die nächste Neueinführung wird die zweite Generation des Macan auf der neuen PPE-Plattform, die nur als Elektroauto gebaut wird. Porsche denkt zudem über weitere Derivate des Taycan nach. Als dritte Variante könnte eine konventioneller daherkommende Kombilimousine folgen, auch ein Zweitürer und ein Cabrio mit reinem E-Antrieb sind im Gespräch. Fest steht, dass die meisten Neueinführungen Stromer sein werden: Zur Mitte des Jahrzehnts sollen rund 50 Prozent aller von Porsche an Kunden übergebenen Wagen elektrisch angetrieben sein – die Mehrheit davon vollelektrisch, der übrige Teil Plug-in-Hybride. Bis 2030 peilt das Unternehmen einen E-Anteil von über 80 Prozent an.
Thomas meint
Von wegen „Sportwagenhersteller“! Porsche ja auch angefangen, statt eleganter Autos klobige SUVs zu bauen. Und diese verkaufen sich offenbar sehr gut. Warum sollte da ein Minivan nicht auch möglich sein?
Tesla-Fan meint
Schade, damit hätte Porsche seine OTA-Software-Updates OTR* einspielen können und müsste die Kunden nicht (OTW) in die Werkstatt rufen.
*Over-The-Racer (c) Tesla-Fan
Envision meint
Der obligatorische Tesla Troll darf natürlich nicht fehlen …
Sebastian meint
Ist wie damals zu Manta und GSi Zeiten… jetzt eben das gleiche nur mit Strom.
chipwomen meint
Ein verantwortungsvoller deutscher Hersteller wird niemals so verantwortungslos mit OTA umgehen wie Tesla.
Alupo meint
Das ist doch der gleiche Blödsinn wie von dem Chipwoman bei Teslamag…
chipwomen meint
Ja unglaublich!
Der gleiche Alupo wie vom Teslamag!
Peter W meint
Ich fand das Teil auch erfrischend.
Aber wie ich gerne zu sagen pflege: Ankündigungen sind nichts was man kaufen kann.
Realist meint
Für wann würde der denn angekündigt?
Tim Leiser meint
Ich glaube ein grundsätzliches Problem bei vielen ecomento-Lesern, dass sie eine Studie für eine Ankündigung halten. Beispiel: Audi zeigt eine Studie von einem etron blablabla. Und dann ein Jahr später eine andere Studie. Und dann noch eine andere auf einer anderen Messe. Und dann kündigt VW an, sie bauen eine Auto in der GOLF-Klasse für 2019/20 auf einer eigenen ePlattform. Und dann kommen die Kommentare, dass das mal wieder so eine „Ankündigung“ sei. Ja, das war eine Ankündigung, die dann auch wahr gemacht wurde. Und keine Studie. Das Ding da von Porsche war eine Studie. Der Kommentator denkt jetzt, es war „wieder eine Ankündigung“, die nicht wahr gemacht wurde. Und dann kann er bei der nächsten Gelegenheit schimpfen, dass aus dem Volkswagen-Konzern wieder nur Ankündigungen kommen.
Tatsächlich beobachte ich, dass Volkswagen (Konzern) seit 2015 so gut wie jede Ankündigung erfüllt hat. Und fast immer pünktlich (ein paar Monate hin oder her). Zumindest die großen, wichtigen. Lasse mich aber gerne eines anderen belehren (übrigens ist eine Verkaufsprognose keine Ankündigung, falls jetzt jemand kommt und feststellt, das irgend ein Modell weniger verkauft wurde als erwartet)
Gunarr meint
Ihr müsst des Entwurf ja nicht wegwerfen, denn der sieht echt cool aus. Macht ihn einfach etwas günstiger und schreibt Seat drauf.
AlBundy meint
da ist kein Platz mehr in den Schubladen der Ideen für morgen, morgen nur nicht heute…
StugiLife meint
Irgendwie schade, stimmt.
Paul D meint
Unbedingt! Denn das Design ist ein großer (Ent-)Wurf!
LiPo meint
Das Fahrzeug wurde ja gebaut und fährt auch ganz gut, leider endet es wohl im Museum. Sehr schade.