Hyundai startet mit dem Ioniq 5 eine neue Elektroauto-Reihe. Der SUV-Crossover baut als erster von mindestens drei Voll-Stromern der Südkoreaner auf der speziell für die Antriebsart entwickelten E-GMP-Architektur (Electric Global Modular Platform) auf. Das Management der Marke erhofft sich viel vom Ioniq 5.
„Der Ioniq 5 ist wahrscheinlich das wichtigste Auto, das Hyundai je auf den Markt gebracht hat“, sagte Europa-Chef Michael Cole bei einem Pressetermin in Valencia, von dem das Branchenportal kfz-betrieb.de berichtet. Hyundai-Deutschlandchef Jürgen Keller bekräftigte: „Das ist der Start in eine neue Ära. Ich glaube, damit übertreibe ich nicht.“ Hyundai positioniere sich mit dem Modell als „Innovationstreiber“. Keller ist überzeugt: „Mit dem Ioniq 5 treiben wir andere vor uns her.“
Tatsächlich kommt der neue Elektro-Hyundai bei vielen gut an, auch wenn einige einen niedrigeren Preis erwartet hatten. In Deutschland bietet Hyundai den Ioniq 5 ab 41.900 Euro an. Das 4,6 Meter lange, 1,9 Meter breite und 1,6 Meter hohe Modell fährt je nach Leistungsstufe mit bis zu zwei Elektromotoren, Heck- oder Allradantrieb sowie 58-kWh- oder 72,6-kWh-Batterie. Von 0 bis 100 km/h geht es in bis zu 5,2 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 185 km/h. Die Reichweite mit einer Ladung beträgt je nach Batteriesystem bis zu 470 Kilometer gemäß WLTP-Norm.
Laden kann der Ioniq 5 mit bis zu 800 Volt, an einer 350-kW-Schnellladesäule lässt sich die Fahrbatterie damit in unter 20 Minuten von 10 auf 80 Prozent ihrer Kapazität füllen. Eine aufpreispflichtige Besonderheit des Batteriesystems: Dank bidirektionaler Ladefähigkeit (Vehicle-to-Load, kurz V2L) kann der Ioniq 5 während der Fahrt oder im Stand elektrische Geräte wie Notebooks oder E-Scooter mit bis zu 230-Volt-Wechselstrom versorgen.
Mit Blick auf die Verkaufserwartungen hierzulande sagte Keller in Valencia, dass man sich eher „auf der konservativen Seite“ bewege. 8000 Einheiten wolle Hyundai im Restjahr von seinem neuen Elektroauto absetzen. Das zugeteilte Kontingent der Startedition „Project 45“ von 1150 Fahrzeugen war Keller zufolge innerhalb von 24 Stunden vergriffen, deutlich mehr Verkäufe wären möglich gewesen. Insgesamt seien bei dem deutschen Importeur bislang rund 5400 Bestellungen für den Ioniq 5 eingegangen.
Hyundai will mit dem Ioniq 5 vor allem vergleichsweise junge Käufer erreichen: Knapp die Hälfte (46 %) sollen nach Vorstellung der Südkoreaner zwischen 30 und 49 Jahre alt sein. Das Unternehmen rechnet zudem damit, dass viele die höherpreisigen Versionen wollen. Den Anteil des Grundmodells am Absatz schätzt man auf nur fünf Prozent. Es wird erwartet, dass sich die meisten Kunden für Allradantrieb (53 %) und das zweithöchste Ausstattungspaket „Techniq“ (48 %) entscheiden. Bei letzterem sind für 8500 Euro Aufpreis neben zusätzlichen Optik- und Komfortfeatures unter anderem eine Wärmepumpe sowie die vor der Markteinführung betonte verschiebbare Mittelkonsole, LED-Leuchten im Pixeldesign und eine 230-Volt-Steckdose unter der Rücksitzbank an Bord.
Andy meint
Ich finde den SION von Sono Motors bezüglich dem Preis-/Leistungverhältnis besser. Tanken mit Licht ist einfach sinnvoll und das für €25.500.
Franz Bauer meint
Nja, ich halte das Konzept für sehr ineffizient. Hätten sie die Solarzellenintegration gelassen könnte das Auto sicher 5k€ günstiger sein, und für das gesparte Geld könnten sie einen 3kWp Anlage auf das Dach schnallen und dabei deutlich mehr Fahrstrom und Rendite generieren als diese auf dem Auto, wo meistens im Schatten steht, entweder Garage oder zwischen Häusen …
Sebastian meint
8000 Autos bis Ende nächste Woche wäre besser. Kein Wunder verkauft sich das Modell 3 so gut…. alle sind im Tiefschlaf
Wasco meint
Laut insideevs hat sich der Ioniq 5 in April und Mai 8,5k Mal verkauft. Was ich bezweifle da der Ioniq 5 in den europäischen Statistiken sonst nicht vorkommt. Vielleicht verwechseln die das mit den Bestellungen. Ab Juni sollte es aber echte Verkäufe geben.
JuergenII meint
Eigentlich ein schöner Mittelklassewagen. Dank dt. Förderung auch akzeptabel im Preis. Verbrauch würde ich auch noch verschmerzen, da zu 90% an der heimischen „Solar“-Steckdose geladen wird. Aber kein Scheibenwischer an der Heckscheibe ist ein NO-GO! Das mag ja dank Spoiler bei Regen und außerhalb von Stopp and Go Verkehr gut funktionieren, wie sieht es aber bei Schneefall vor allem im Stadtverkehr aus? Zumindest als Extra sollten sie den anbieten.
Franz Bauer meint
Also ich fahre ja den alten Ioniq, und muss sagen, hier nie ein Problem zu haben. Klar muss der Schnee abgeräumt werden (Schiebenheizung dauert zu lange). Aber das sollte ja sowieso so laufen.
Stefan meint
Ja! Das mit dem fehlenden Scheibenwischer finde ich absolut unsinnig! Trotzdem werden wir den bestellen, der Rest ist nahezu genial, die Verarbeitung um Welten besser als bei Tesla, die Unique Ausstattung bietet tolle Extras, bis auf das Solardach werden wir alles bestellen was machbar ist!
Alupo meint
Ich hatte mir beim letzten Auto den Heckscheibenwischer extra abgebaut weil er absolut unnötig war.
Beim aktuellen BEV war zum Glück erst gar keiner vorgesehen.
Meine ersten Autos hatten alle keinen Heckscheibenwischer. Das war damals ganz normal und störte niemanden. Ja, so alt bin ich.. .
Franz Bauer meint
Ein wirklich tolles Fahrzeug, das ein Ausrufezeichen setzen wird. Tolle Technik und tolle Ideen.
2 Dinge stören mich aber schon.
– Das zweite Display könnte schon größer sein.
– Der Verbrauch wird die Vorteile des Schnelladens teilweise relativieren.
Erste Tests zeigen schon einen sehr hohen Verbrauch. Zum einen ist die Form wirklich nicht windschlüpfrig (Design follows Function), ok seis drum.
Aber schlimmer ist der Stattverbrauch von 19kWh (Tests aus S.Korea bei Kaiserwetter) geht gar nicht. Mich wundert auch, dass das nie in Zusammenhang zu der 800V Systemspannung gebracht wird. Klar beim Laden hat es Vorteile (aber auch erst jenseits der 200kW) aber im Inverter wird das für hohe Verluste sorgen. Dass der EQS auf 400v setzt (Ebenfalls Tesla und VW) ist die absolut richtige Entscheidung. Denn eine hohe Ladeleistung bringt wenig wenn der Verbrauch ebenfalls steigt, zumal die Kosten ebenfalls steigen. Und ein hoher Stadtverbrauch ist für Leternenparker kein Spaß.
800V ist für Performanceautos genau das Richtige (Keiner braucht ein Porsche der sparsam ist (ebenfalls 800V was zeigt dass VW die Technik ebenfalls im Angebot hätte)) aber im Alltagssegement im Massenmarkt sehe ich den Trend kritisch, aber die Presse feiert das ab ohne Sinn und Verstand und bezeichnet das noch als Innovation die Spannung zu erhöhen.
Anti-Brumm meint
Zweifelsfrei ein Auto, das Maßstäbe setzt.
Was mich stört, ist der sterile Innenraum. Erinnert eher an vandalismussichere Öffi-Interieurs, geeignet für den Hochdruckreiniger. Aber das ist Geschmackssache.
Franz Bauer meint
Also das finde ich mittlerweile gut, das sorgt für Platz im Innenraum wenn nicht irgendwo eine Designkante auftaucht oder wieder ein Feld mit Knöpfen irgendwo raustragt.
Aber Design ist auch nicht mein Thema, für mich zählt hier hauptsächlich Funktion immerhin ist es nur ein Auto und kein Einrichtungsgegenstand. Warum ich auch mit dem Außendesign nicht glücklich bin.
Franz Bauer meint
PS der Huppel am Boden mit den Anschlüssen hätte man doch auch an der Armatur unauffällig unterbringen können, dann hätte man auch noch mehr Beinfreiheit gewonnen.
Mike meint
Ja, wohnlich geht anders. Erinnert etwas an Krankenhaus.
Macher meint
Hendrix69
Genau deswegen warte ich auf den Renault Megane E. 400 V Technik, wahrscheinlich günstigerer Preis und der Verbrauch wird bestimmt auch niedriger sein.
Mike meint
Nachdem der Ioniq das sparsamste e-Auto war, frage ich mich auch, was jetzt schief bei der Entwicklung des Ioniq 5 schiefgelaufen ist. 800V und Schnellladung sind toll, aber wenn es durch einen doppelt so hohen Verbrauch ad absurdum geführt wird, ist das genau das Fahrzeug, was es im Zuge der Klimakrise NICHT braucht.
Die Preise bei öffentlichen Ladesäulen kennen nur eine Richtung – steil nach oben. Bei 50-60Cent/kWh wird ein Verbrauch von 19kWh/100km mit 9.50-11.40 EUR recht teuer. Will man das nutzen, um H2-Technologie doch nicht so teuer aussehen zu lassen?
Franz Bauer meint
Naja vor allem, bezogen auf die Akkugröße lädt der Alte Ioniq (C2,4 bis 80% SOC) fast gleich schnell. Die 800V ist reines Marketing. Vorteile wird man hier erst oberhalb 220KW oder 250kW Ladeleistung haben.
badsoden meint
Die 800 V verringert die Kabelverlusste etwas beim Laden, aber der Akkuzellen werden genau so schwer belastet als bei einem 400V Anschluss. Der Limit beim Schnellladen ist eher die Belastung und Lebensdauer der Zellen. Da ändert ein 800 V System auch nichts dran.
andi_nün meint
„Aber schlimmer ist der Stadtverbrauch von 19kWh (Tests aus S.Korea bei Kaiserwetter) geht gar nicht. “
Wow, wusste ich nicht. Für mich war das Auto bisher auch sehr überzeugend, diese Verbrauchswerte sind aber schon heftig.
Horst meint
Interessante und schlüssige Darstellung. Wobei die Korrelation „hohe Spannung == hoher Verbrauch“ sich mir zumindest bei erster Betrachtung nicht erschließt. Bei den Wirkleistungsverlusten geht der Strom im Quadrat in die Berechnung ein. Somit sind hohe Spannung und niedrige Ströme eher von Vorteil.
EMfan meint
Richtig, vor allem die Ladeverluste sind bei der 800V Technik wesentlich geringer als bei 400V
Woher der hohe Verbrauch letztendlich kommt weiß wohl nur Hyundai selbst.
Mike meint
Wie wäre es mit schlechterem cw-Wert (windschnittig ist anders) und großer Querschnittsfläche (der sieht durch die Proportionen nur klein aus)?
Franz Bauer meint
Es stimmt Ladeverluste werden durch die geringeren Ströme reduziert (Gleichstromfall) im Inverter wird durch Pulsweitenmodulation ein Sinus angenähert. Das bedeutet sehr schnelle ein und Ausschlatvorgänge zwischen 800 und 0V Dabei entstehen Blindlesitungen. Die Schaltvorgänge von 400-0V sollten Verlustärmer sein.
Wobei ich hier nicht sattelfest in der Argumentation bin.
badsoden meint
Stattverbrauch ist meistens der geringere Verbrauch und für Reichweite unwichtig. Der WLTP Norm wurde für VerbrennerVERBRAUCH gemacht. Sie ist für elektroREICHWEITE total ungeeignet. Dafür ist nur der Autobahnverbrauch relevant, die bei elektroautos meistens viel höher als in der Stadt ist.
Mit WLTP rechnen die Hersteller sich mit eine irrelvante Werte schön. Man sollte immer den Autobahnverbrauch für die Reichweite nehmen und separat vermelden. Die EU Beamten haben das aber noch nicht geschnallt. Die Berliner auch nicht oder lassen sich mal wieder einlüllen.
Knaller Peter meint
Schönes Auto naja ist Geschmackssache . Aber dieses Cockpit ist ein No Go , wie kann man nur so wenig Geschmack haben .
Da mach ich etwas mit Vintage rein und der Innenraum wirkt nach Auto .
Raphael meint
Tatsächlich ist der Ioniq 5 auf 1000km wohl nur minimal schneller als z.B. ein ID4 da dieser eine höhere Reichweite hat und sich die Schnellladefähigkeit relativiert.
Herbert meint
Die besseren Fahrleistungen werden auch sich auch im Verbrauch niederschlagen.