Faraday Future aus Kalifornien hat es trotz immer wieder berichteter Finanzprobleme im Juli an die Börse geschafft. Das Start-up treibt mit dem frischen Kapital die Einführung seines ersten Modells voran. Der große, leistungsstarke und edle Crossover FF 91 ist laut einer aktuellen Mitteilung auf Kurs.
Nach dem erfolgreichen Gang an die Börse hatte der deutsche Firmenchef Carsten Breitfeld angekündigt, dass das Erstlingswerk innerhalb von 12 Monaten ausgeliefert werde. In einer Veröffentlichung mit Neuigkeiten zum Aufbau der Produktion im kalifornischen Hanford hieß es nun, dass der FF 91 im Juli 2022 starten soll.
Die Produktionsstätte in Hanford habe in den letzten Monaten große Fortschritte gemacht. „Ich bin persönlich in den täglichen Betrieb und den Bau hier in Hanford involviert, um sicherzustellen, dass wir alle unsere Bau-Meilensteine abschließen, um den FF 91 wie versprochen pünktlich und in hervorragender Qualität im nächsten Sommer auf den Markt zu bringen“, erklärte der für die Produktion zuständige Faraday-Vizepräsident Matt Tall.
Der Elektroautobauer beschreibt seine Fertigung als modernen und automatisierten Prozess mit „hochqualifizierter Handwerkskunst“. Anders als bei den großen Autobauern erlaube die Fertigung ein hohes Maß an Individualisierung der Kundenfahrzeuge. „Die Ressourcen für die Fertigstellung unserer Hanford-Fertigungsanlage sind vorhanden, Bau und Installation der Ausrüstung sind mit definierten Meilensteinen geplant, um unser Produktionsziel zu erreichen“, so CEO Breitfeld. „Wir arbeiten weiter an der Innovation unseres Produktionsprozesses und sind zuversichtlich, dass wir den FF 91 im nächsten Jahr pünktlich ausliefern werden, mit hoher Qualität und starker Produktfähigkeit.“
Wie viele Elektroautos Faraday Future im ersten Jahr herstellen will, ist nicht bekannt. Das Unternehmen erklärte, dass die Produktionsziele für den FF 91 „bescheiden“ seien und zunächst ein kleineres Volumen für „einen spezifischen Kundenkreis“ im Fokus stehe. Damit wolle man die reibungslose Einführung des FF 91 und zukünftiger Fahrzeuge gewährleisten.
Der FF 91 ist ein großer, 772 kW (1050 PS) starker SUV-Crossover mit über 600 Kilometer Reichweite gemäß der realitätsnahen US-Norm EPA. Im Innenraum verspricht Faraday Future einen mobilen, vernetzten und luxuriösen „dritten Lebensraum im Internet“ mit einem „revolutionären“ Benutzererlebnis. Preise wurden noch nicht genannt. Nach dem Start in den USA sowie anschließend in China mit möglicher lokaler Produktion will Faraday Future auch nach Europa kommen. Auf den FF 91 soll 2023 ein zweites Elektroauto mit dem Namen FF 81 folgen, weitere Pkw sowie ein kleines Lieferfahrzeug sind geplant.
Insider meint
Funfact
Carsten Breitfeld war das nicht dieser ,,Manager“ der überall anheuert um sich die eigenen Taschen zu füllen!!!?
Am Ende kommt nix bei raus (Byton) und er zieht zum nächsten Startup?!
Eine moderne Heuschrecke sozusagen :-)
Swissli meint
Die Marktkapitalisierung von Faraday Future ist 3 Mrd. $ nach dem SPAC „Börsengang“. Ich nehme an, da werden sich die wichtigsten Akteure schon ihren Anteil geholt haben.
Shullbit meint
Die Kosten für die Entwicklung einer Software, eines Systems sind weitgehend unabhängig davon, ob man das System dann in 500 oder 5 Mio. Autos installiert. Die Grenzkosten sind bei so etwas nahe null. Wenn die Entwicklung meinetwegen 500 Mio. $ kostet, dann sind es pro Fahrzeug 1 Mio. $ an anteiligen Kosten, wenn man eben nur 500 baut. Baut man 5 Mio. Autos damit, so sind es noch 100 $.
Insofern halte ich es für strategisch unausgegoren und wenig erfolgsversprechend, was FF da macht. Wenn man auf digitale Features und Vernetzung als USP setzt, braucht man zwingend Skaleneffekte, die FF wohl auf absehbare Zeit nicht haben wird.