Tesla will sein „Supercharger“-Schnellladenetz für Elektroautos anderer Marken öffnen. Zunächst wurde dazu ein Pilotprojekt in den Niederlanden gestartet, um die Abläufe zu erproben. Anfang dieses Jahres kamen dann Berichte auf, dass Supercharger-Standorte in weiteren Ländern geöffnet werden – das bestätigt sich nun.
Wie der offizielle Ladeinfrastruktur-Account von Tesla Ende Januar mitteilte, können nun auch Fremdfabrikate in Norwegen und in Frankreich an ausgewählten Supercharger-Standorten Energie ziehen. Laut dem Verzeichnis auf der Website des Unternehmens gibt es auf dem europäischen Kontinent mittlerweile über 40 Supercharger-Stationen, die nicht nur Teslas mit Strom versorgen können.
„Wir beginnen mit einer ausgewählten Anzahl von Standorten, damit wir die Auswirkungen überprüfen, eventuelle Überlastung erfassen und das Feedback auswerten können, bevor wir den Zugang erweitern“, so Tesla zum Start der Öffnung seiner Schnellladeinfrastruktur. Das Unternehmen betont: „Zukünftige Standorte werden nur für Fahrzeuge anderer Marken geöffnet, wenn die Kapazität dies erlaubt.“
Teslas Supercharger-Pilotprojekt für Fremdmarken ist gegenwärtig Elektroauto-Fahrern vorbehalten, die in den Niederlanden, Frankreich, Norwegen, Belgien oder Deutschland wohnen. Um die rot-weißen Ladesäulen zu nutzen, muss die Tesla-App für Smartphones heruntergeladen und ein Konto bei dem Unternehmen eröffnet werden. Anschließend lassen sich Standorte suchen, die neben Tesla-Modellen auch andere Elektroautos mit dem europäischen Schnellladestandard CCS akzeptieren. Nach dem Hinzufügen einer Zahlungsmethode kann das Elektroauto angeschlossen und der Ladevorgang über die App gestartet sowie auch wieder beendet werden.
Die Ladepreise an Superchargern für Nicht-Tesla-Fahrer variieren je nach Standort und können in der Tesla-App abgerufen werden. Die Ladegebühr pro gezogener Kilowattstunde (kWh) lässt sich mit einer Ladenetz-Mitgliedschaft senken. Tesla-Kunden in Deutschland zahlen nach einer weiteren Preiserhöhung zum Ende des vergangenen Jahres aktuell 45 Cent pro kWh.
Damit die Supercharger-Stationen nach der breiten Öffnung nicht überlastet werden, will Tesla die Größe der Ladeinfrastruktur in den nächsten drei Jahren verdreifachen. Aktuell gibt es laut dem Unternehmen weltweit 3000 Supercharger-Stationen mit mehr als 30.000 Supercharger-Ladesäulen.
Helmut Wilk meint
Habe die App herunter geladen, ein Konto angelegt, aber noch kein Zahlungsmittel hinterlegt. Werden mir deshalb die SuC in den Niederlanden noch nicht angezeigt? Oder weil ich mit Standort Gelsenkirchen zu weit entfernt bin? Oder akzeptiert Tesla nur ApplePay, da favorisiert angezeigt? Ich nutze diese Methode aber nicht.
Christian meint
In Frankreich wäre das ein echter Vorteil für Urlaubsfahrten, weil das Netz für Schnelllader sehr löchrig ist. Wenn allerdings nicht sicher ist ob ich am SC dann wirklich Strom bekomme, oder wg. Überlastung nur die Teslas, dann kann ich die SC auf meiner Route auch nicht einplanen.
MichaelEV meint
Tesla ist nicht für die Versorgungssicherheit der anderen verantwortlich.
Aber unter den geöffnet sind die meisten mit 16 Stalls und deutlich aufwärts. Das sie dort keinen Platz finden, wird bedeutend unwahrscheinlicher sein als bei der Konkurrenz. Wenn die Supercharger überlastet sind, ist bei der Konkurrenz schon ganz lange Land unter!
Tesla-Fan meint
Du bekommst an allen SuC, die in der Tesla-App als „für Fremdmarken geöffnet“ angezeigt werden, Strom – an allen anderen SuC nicht.
Damit kann man doch planen, oder?
Daniel meint
Was kostet der Strom den jetzt an welcher Station ohne Abbo? Zumindest die groben Hausnummern könnte man doch mal veröffentlichen.
Ben meint
In der Niederlande 0,64€ in Norwegen 0,45€ die kWh ohne Abo.
Kasch meint
Spannend ! Darf das Tesla auch in Deutschland, ohne weiterhin keine rechtlichen Vorschriften für „öffentliches Laden“ erfüllen zu müssen, wird das „privatwirtschaftliche“ Konzept Teslas kopiert werden. Roamingpartner, EC-Karten, Eichrecht, Preisgrenzen, etc – all das könnte für künftige Ladesäulenbetreiber nicht mehr verpflichtend sein, zumindest, wenn keine Fördergelder beantragt werden. Statt freier Marktwirschaft fordert unsre Bevölkerung überall (angeblich mehrheitlich) staatliche Regulierung und Förderungen. Kaum eine aktuelle Herausforderung mit der Deutschland so nicht vom Start weg kläglich scheitert, bravo !
Kasch meint
PS: EnBW bietet plug&charge für viele Fahrzeugmarken, die dies technisch ermöglichen, parallel bereits an. Bei neuen Säulen gibts evtl. künftig nur Strom, wenn du einen Vertrag mit dem Betreiber hast und dessen Strompreis akzeptierst. Also das klassische Konzept, wie an jeder Tanke üblich.
150kW meint
An welcher Tankstelle muss ich vorher einen Vertrag eingehen?
Kasch meint
Bei jeder Barzahlung an den Tankstellenpächter hast du mit Diesem / seinem Angestellen rechtlich, stillschweigend einen Vertrag abgeschlossen. Eine Zahlung ist NUR bei / für diesen Tankstellenpächter möglich, auch wenns elektronisch per EC-Karte, ohne dessen Anwesenheit passiert.
Bei welchem „Roamingpartner“ du beispielsweise deinen Haushaltsstrom bezahlen willst, bleibt dir überlassen.
Das sind Beispiele für die zwei grundlegend verschiedenen Geschäftsmodelle und Ladesäulenbetreiber werden sich aus Kostengründen künftig nur für einen Weg entscheiden, sofern sie wählen dürfen. Einfacher kann ichs nicht erklären, sorry 150kW.
150kW meint
„Bei jeder Barzahlung an den Tankstellenpächter hast du mit Diesem / seinem Angestellen rechtlich, stillschweigend einen Vertrag abgeschlossen“
Klar, das ist bei jedem Einkauf so. Es ist aber ein wesentlicher Unterschied ob das im Hintergrund „theoretisch“ abläuft oder ob ich mich physisch vorher anmelden muss und meine Zahlungsdaten hinterlege.
Peter W meint
Was würde wohl passieren, wenn man bei Aral nur noch mit einer vorher freigeschalteten Tankkarte tanken könnte? Ich denke der Umsatz würde drastisch runter gehen. Der Vergleich mit den Ladesäulen hinkt also gewaltig, denn der nicht registrierte Kunde zahlt keine 50% Aufpreis wenn er keine Aral-Karte hat, und der Kartenbesitzer bekommt nur einen minimalen Rabatt.
Ben meint
EnBW bietet kein Plug&Charge an sondern Autocharge, ist wohl nen anderes teschnisches Konzept und läuft über die MAC Adresse des Fahrzeuges. Die Fahrzeuge des VW Konzerns konnen kein Autocharge da diese ihre MAC Adresse nicht freigeben, Plug&Charge z.B. bei Fastnet funktioniert.
150kW meint
„wird das „privatwirtschaftliche“ Konzept Teslas kopiert werden.“
…was der Elektromobilität erheblichen Schaden zufügen würde. Aber ich halte die Betreiber für intelligent genug sich nicht selbst zu schaden.
„all das könnte für künftige Ladesäulenbetreiber nicht mehr verpflichtend sein, zumindest, wenn keine Fördergelder beantragt werden. “
Die LSV ist zum Glück nicht von Förderungen abhängig.
stdwanze meint
Ach Kasch.. Heute nix zu tun? Was soll dieses Geraune etc?
Hat Tesla bisher in dt. Supercharger freigeschaltet? Lies vor allem mal die LSV.
MichaelEV meint
Zum Glück? Wie kann man nur so ein Fan von Regulierung sein?
Wenn z.B. die Eichrechtskonformität nicht nachweislich deutlich mehr Schäden verhindert als es selber dem Kunden durch Mehrkosten hinzufügt, ist es einfach nur sinnfrei.
LSV bei geförderter Ladeinfrastruktur? Da kann der Staat gerne mitmischen wie er will, wenn die Party finanziert wird. Aber bei ungeförderter Ladeinfrastruktur ist diese Regulierung total fehl am Platz!
150kW meint
Die LSV soll für gleiche Bedingungen an allen öffentlichen Ladesäulen sorgen. Das nur für geförderte zu machen, wäre sinnfrei.
Die Schäden für den einzelnen werden immer recht gering sein. Der aufsummierte Gewinn beim Betreiber wenn der Zähler „zufällig“ zu seinen Gunsten zählt, wird erheblich sein.
Daher tippe ich das die Kosten für die Eichung durchaus geringer als die Summe der Schäden sind.
MichaelEV meint
Ich tippe, dass die Schäden für die Eichung den Nutzen bei weitem übersteigen.
Gerade nochmal nachgelesen: Bei Teslas berechnet man wohl nur die Menge, die tatsächlich am Fahrzeug angekommen ist. Die ist damit auch relativ leicht kontrollierbar.
Bei allen anderen bezahlt man also Ladeverluste + den Eichrechtskonformität-Irrsinn (damit die Ladeverluste auch auf den Cent genau berechnet werden). Glückwunsch, den Kunden wird also gleich doppelt Schaden hinzugefügt.
Aber der glückliche OEM-Fan aus Freilandhaltung bezahlt bestimmt gerne für den Aufkleber auf der Ladesäule.
150kW meint
„Bei Teslas berechnet man wohl nur die Menge, die tatsächlich am Fahrzeug angekommen ist“
Interessant ist das man bei Tesla offenbar noch nicht mal weiß wo genau was mit welcher Genauigkeit gemessen wird.
Das sowas der super Vorteil sein soll, ist schon kurios.
„Die ist damit auch relativ leicht kontrollierbar.“
Und zwar wie?
MichaelEV meint
Das Tesla immer zum vollen Gunsten des Kunden berechnet, sehen sie nicht als Vorteil? Was ist denn nur mit ihnen los?
Akku vorher und nachher auslesen, bisschen Grundschulmathe und mit der Abrechnung vergleichen. Fertig!
Da gibt es einige YouTuber (z.B. Nyland, NextMove), die Abweichungen sehr schnell auf die Spur kommen würden. Außerdem gibt es viele, die ihre Fahrzeuge aktiv loggen. Transparenter könnte es kaum sein.
150kW meint
„Das Tesla immer zum vollen Gunsten des Kunden berechnet“
Woher weißt du das wenn noch nicht mal sicher ist ob nun das Auto oder der Supercharger die Daten liefert und mit welcher Genauigkeit? Bei den geöffneten SuC ist es ja offensichtlich der SuC, da die Fremd-Autos nicht die Fähigkeit haben die Daten an Tesla zu senden.
„Akku vorher und nachher auslesen, bisschen Grundschulmathe und mit der Abrechnung vergleichen. Fertig!“
Aha, ICH soll also ein OBD-Dongle kaufen und die Daten auswerten um den Ladevorgang zu kontrollieren?
„Transparenter könnte es kaum sein.“
Doch, wenn der Zähler in der Ladesäule geeicht ist. Dann kann ich mir sehr sicher sein das alles korrekt gemessen wird.
MichaelEV meint
Bei Teslas, die die Abrechnung selber vornehmen, läuft es klar zu Gunsten des Kunden.
Bei fremden Kunden haben sie natürlich recht. Ändert aber nichts daran, dass der Schutz des Kunden vor einer möglichen Schlechterstellung verhältnismäßig sein und nachweislich einen Nutzen haben muss. Wenn mir die Eichrechtskonformität konsistent mit jedem Ladevorgang mehr Schaden zufügt als es vor Schaden bewahren könnte, gebe ich als Kunde einen Schei….. auf Eichrechtskonformität.
Wenn ich mir im Restaurant ein 200g Steak bestelle, lasse ich mir auch nicht vom Gutachter bestätigen, dass mir wirklich exakt ein 200g Steak serviert wird und zum Zeitpunkt der Zubereitung alle Hygieneregel eingehalten wurden. Vorsorglicher Schutz muss immer verhältnismäßig sein. Und ansonsten muss es halt Kontrollen und empfindliche Strafen bei systematischen Betrug/Fehlverhalten geben.
Mit wenig Hardware und Wissen kann man die Rechnungsstellung direkt überprüfen. Systematischer Betrug würde in Kürze auffallen. Eine mögliche direkte Überprüfbarkeit ist aus meiner Sicht deutlich transparenter als auf einen Aufkleber auf der Ladesäule zu vertrauen. Man bekommt mehr berechnet als man erhalten hat und muss der Eichung vertrauen, dass dieses „Mehr“ legitimiert ist.
Sie können hier quatschen wie sie wollen: Ich als Kunde bin zu 100% bei der Lösung von Tesla für Teslas. Und wenn eine Regulierung diese zu verhindern versucht, vertritt diese nicht meine Interessen und schadet mir.
Und wenn man diesen Sachverhalt transparent offenlegt, würden die meisten Kunden sehr sicher genauso denken. Und damit schadet diese Regulierung denjenigen, die sie angeblich zu schützen versucht.
150kW meint
„Bei Teslas, die die Abrechnung selber vornehmen, läuft es klar zu Gunsten des Kunden.“
Wer hat das wie gemessen?
„Wenn mir die Eichrechtskonformität konsistent mit jedem Ladevorgang mehr Schaden zufügt als es vor Schaden bewahren könnte, gebe ich als Kunde einen Schei….. auf Eichrechtskonformität.“
Dann rechen noch mal aus wieviel Cent das sind 0,001? oder vielleicht doch 0,002 Cent pro Ladevorgang?
„Sie können hier quatschen wie sie wollen: Ich als Kunde bin zu 100% bei der Lösung von Tesla für Teslas. Und wenn eine Regulierung diese zu verhindern versucht, vertritt diese nicht meine Interessen und schadet mir.“
D.h. sämtliche Eichungen überall abschaffen, oder welche würden da noch übrig bleiben?
Frank meint
Die Energieversorgungsnetze in den USA sind auch so schön dereguliert. Der Markt regelt das schon … ;-)
Daniel S meint
…und eine bisher verpasste Einkommensquelle für die Mitbewerber von Tesla. Einige brauchen halt länger…
MichaelEV meint
Kurioserweise trifft das auf VW in den USA nicht zu, weil VW dort zum eigenen Glück gezwungen wurde. Würde VW heute gut zu Gesicht stehen, wenn man das in DE/EU ähnlich gehandhabt hätte…
Daniel S meint
Eine zusätzliche Einkommensquelle für Tesla.
stdwanze meint
Und noch mehr Auswahlmöglichkeiten auf Reisen für meinen ID3. I like.
andi_nün meint
Es ist ein Win-Win für alle, Tesla verdient mehr Geld, Autos anderer Marken bekommen ein noch breiteres Ladeangebot.
Die meisten Tesla Fahrer störts auch nicht und die restlichen Jammerer kann man ignorieren;-)
Frank meint
Tesla-Fahrer profitieren ebenfalls, und zwar vom schnelleren Ausbau des Netzes. Hoffe insbesondere auf den Ausbau weiterer Routen, z. B. Baltikum, Türkei, Griechenland oder Nordafrika.