Lexus hat mit dem RZ 450e kürzlich sein erstes Modell vorgestellt, das auf einer reinen Elektroauto-Plattform fährt. Bis 2030 will die Edelmarke des Toyota-Konzerns in einigen Märkten vollelektrisch sein. Europachef Pascal Ruch hat mit dem Auto-Medienportal über die Pläne gesprochen. Das Ziel von Lexus sei, da wo es möglich ist, ausschließlich batterieelektrische Fahrzeuge anzubieten. Es werde aber auch nach 2030 wahrscheinlich noch Länder geben, in denen die Ladeinfrastruktur nicht für ein reines E-Auto-Angebot ausreicht.
Lexus hat bereits Ausblicke auf weitere Elektroautos gegeben, dazu gehören neben dem RZ und dem schon 2021 gestarteten UX 300e ein weiteres SUV, eine Sportlimousine und ein Sportwagen. Einem Teaser-Bild nach könnte es weitere Formate geben, darunter ein Cabrio und ein dynamisch gezeichneter Shooting Brake. Lexus werde seine aktuellen Segmente auch in Zukunft besetzen. „Ich schließe aber nicht aus, dass wir in absehbarer Zukunft in Segmenten präsent sein werden, wo Lexus bisher nicht unterwegs ist“, sagte Ruch. Das gelte für alle Klassen und Karosserieformen, auch ein kompakterer Lexus sei denkbar.
Bisher hat Lexus vor allem auf Hybride gesetzt, 2021 kam dann der vollelektrische UX 300e auf Basis einer Verbrenner-Baureihe auf den Markt. Nun folgt der von Grund auf als Elektroauto konzipierte RZ. Später könnten wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Stromer das Angebot erweitern – das sei „nicht ausgeschlossen“, so Ruch. Lexus wolle den CO2-Ausstoß reduzieren und CO2-neutral werden. Das Unternehmen gehe das technologieneutral an, daher sei auch Wasserstoffantrieb eine Option. Die Technik dafür sei im Konzern vorhanden, es gebe allerdings noch keine konkreten Pläne für den Einsatz bei Lexus. Dass Wasserstoff „eine gute Alternative wäre, steht außer Frage“, sagte der Europachef.
Konkreter wurde Ruch mit Blick auf Festkörper-Batterien, die als nächster Technologiesprung gelten. Man arbeite an Akkus mit festem statt flüssigem Elektrolyt und werde entsprechende Batterien in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts in einem Modell auf den Markt bringen. Dabei handelt es sich laut einer Mitteilung von Anfang des Jahres um einen Sportwagen mit mehr als 700 Kilometer Reichweite.
„Balance zwischen Effizienz, Reichweite & Gewicht“
Die Plattform für den RZ hat Toyota gemeinsam mit Subaru entwickelt. Die bereits von den Marken vorgestellten E-Autos und der RZ ähneln sich, vor allem von der Seite. Der Lexus ist jedoch leistungsstärker und innen hochwertiger ausgestattet. Dass auch das höher positionierte Modell schon bei 160 km/h abregelt, ist laut Ruch der Reichweite geschuldet. Man habe versucht, die beste Balance zwischen Effizienz, Reichweite und dem Gewicht der Batterie zu finden. Außerhalb von Deutschland gebe es ohnehin kaum Möglichkeiten, schneller zu fahren.
Mit voraussichtlich über 400 Kilometer pro Ladung bietet der Lexus im Vergleich mit anderen Premiummarken auch eher wenig Flexibilität. Ruch bewirbt dafür die seinen Angaben nach aktuell höchste Effizienz auf dem Markt. Sie liege mit einem Verbrauch von 18 Kilowattstunden auf 100 Kilometer um 20 Prozent unter dem Niveau der Mitbewerber. Heute sei zwar für viele Käufer die Reichweite entscheidend, doch das werde sich mit weiter steigenden Strompreisen ändern.
Der RZ 450e kann bereits reserviert werden. Der Abschluss des Kaufvertrags soll ab Sommer möglich sein, wenn der endgültige Preis festgelegt ist. Die Produktion soll im Oktober starten, die ersten Modelle werden Ruch zufolge Ende des Jahres oder im Januar, Februar 2023 ausgeliefert.
alupo meint
Toyota/Lexus haben es ganz einfach verpennt.
Jetzt versuchen sie mit der Feststoffzelle Stimmung gegen LiIonenAkkus zu machen um die verlorene Zeit etwas zu kompensieren.
Aber der Feststoffakku kommt, wie der natriumbasierte Akku, sehr viel später, wenn denn überhaupt. Und er ist viel teurer als sich viele erträumen. Ich schätze, dass wenn alles gut läuft mut der Forschung, dieser so ab 2030 für die teuersten Luxusautos eingesetzt wird.
FahrradSchieber meint
Wie kann denn eine „Stimmung“ Zeit kompensieren?
MAik Müller meint
Die H2 Dinger werden nicht kommen :)
Tim Leiser meint
Interessant, wie sich die Äußerungen von „das ist die Zukunft“ über „eine wichtige Technologie für PKW im Mix“ zu „eine interessante Alternative“ wandelt.
Thomas meint
Die nächsten Außerungen sind in chronologischer Reihenfolge:
1) „In Einzelfällen kann H2 eine sinnvolle Lösung sein.“
2) „Technologisch in anderen Bereichen als Fahrzeuge vielleicht sinnvoll.“
3) „Man konnte ja damals nicht wissen dass das so teuer, ineffizient und ressourcenfressend ist!“
4) „Wir haben ja schon immer gesagt dass das mit dem Wasserstoff im PKW Unsinn ist!“
;-)