Sono Motors steigt mit der für seinen kommenden Elektro-Minivan Sion entwickelten Solartechnologie in den Markt für Kühlauflieger ein. Das Münchner Start-up unterzeichnete hierzu einen Vertrag mit The Reefer Group, einem internationalen Hersteller von Kühlaufbauten. Der Kreis der Partner im Solargeschäft wächst damit Unternehmensangaben nach auf mehr als 17 weltweit.
Im Rahmen der Zusammenarbeit plant Sono Motors gemeinsam mit Chereau, einer französischen Tochter von The Reefer Group, die Ausstattung eines ersten Kühlanhängers zur Untersuchung der technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit einer individuellen Solarlösung für Serienfahrzeuge. Die Solar-Integration soll das Kühlaggregat des Anhängers mit zusätzlich fast zehn Kilowatt-Peak versorgen, was laut Sono Motors im Vergleich zu Dieseltechnik zu einer Kraftstoffeinsparung von etwa 3400 Litern (bis zu 8475 unter Spitzenbedingungen) führen kann. Es bestehe zudem das Potenzial, die lokalen CO2-Emissionen um etwa 9 Tonnen pro Jahr und Fahrzeug zu reduzieren.
„Diese Partnerschaft ist ein großer Schritt für Sono Motors, da wir damit eine völlig neue Branche für den Einsatz unserer extrem flexiblen, proprietären Sono Solartechnologie erschließen“, so Laurin Hahn, Mitgründer und CEO von Sono Motors. Wir bieten eine leichte und anpassbare Plattform, die sich ideal für den Einsatz in Kühlaufliegern eignet. Kunden im Transportgewerbe können so in ihrer gesamten Fahrzeugflotte sowohl Kosten als auch Emissionsausstoß senken.“
„Die Solar-Integration von Sono Motors ist die perfekte Lösung für unsere Auflieger. Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit Sono Motors an einem Prototyp für unsere Demo-Flotte nachhaltiger Kühlauflieger zu arbeiten. Damit bringen wir Nachhaltigkeit und Emissionsreduktion im Transportgewerbe einen entscheidenden Schritt nach vorne“, sagte Damien Destremau, CEO bei The Reefer Group und Chereau.
Sono Motors wird Dach- und Seitenflächen eines bestehenden Chereau-Aufliegers mit insgesamt 54 Solarmodulen ausstatten. Zum Einsatz kommt hierfür der „VaPV“-Prozess (kurz für vehicle applied photovoltaic/fahrzeugangewandte Photovoltaik), der nach Angaben von Sono Motors speziell für Fahrzeugaufbauten wie beispielsweise den Kühlauflieger von Chereau entwickelt wurde. Die „hocheffizienten“, speziell für den Einsatz auf Fahrzeugen entwickelten Solarmodule bedecken dabei eine Gesamtfläche von 58,9 m² und erzeugen eine Spitzenleistung von bis zu 9,8 Kilowatt-Peak. Der erzeugte Solarstrom wird über die Ladung der Batterie zum Betrieb der Kühleinheit genutzt.
Der sogenannte CO2-Rucksack des Solaraufliegers, beispielsweise Emissionen, die in der Produktion verursacht werden, betrage einmalig circa 6,5 Tonnen CO2 und könne nach einer kurzen Laufzeit von unter einem Jahr bereits ausgeglichen werden, erklärte Sono Motors. Die erstmalige Vorstellung des Aufliegers ist für die IAA Transportation 2022 in Hannover geplant. Im Anschluss sollen Tests in einem mehrmonatigen Feldversuch bei einem Chereau-Kunden in Frankreich folgen. Mittels dieser Tests sollen auch die Zahlen zum Energieertrag und zur Kraftstoffeinsparung validiert werden, die derzeit auf internen Berechnungen und Annahmen zu Wetter und Systemeffizienz basieren.
Fredrik meint
Dies wurde zuvor beispielsweise von Midsummer zusammen mit Scania durchgeführt, auch eine Testinstallation sollte von Sono zusammen mit MAN durchgeführt worden sein. Hat eines davon zu kommerziellen Produkten oder veröffentlichten Ergebnissen geführt?
Franz Mueller meint
Es lohnt sich nicht für Kühllaster. Die meisten fahren von Kühlung zu Kühlung und brauchen kaum Energie, da die Ware schon vorgekühlt ist. Erst bei längeren Strecken brauch man nennenswert Energie. Diese Fahrten gehen immer über Nacht (schließlich wollen Supermärkte in der Früh beliefert werden) und da hilft PV gar nichts.
Wenn es sinnvoll wäre, gäb es das schon. Wieder eine Sono Nebelkerze.
Freddy K meint
Artikel lesen würde helfen. Stichwort „Batterie“….
Und schon mal auf Raststätte übernachtet wo die Kühlauflieger vor sich hinjodeln?
Wo der Diesel vorher während des Tags die Batterie geladen hat? Kühllogistik geht grenzüberschreitend und tags wie nachts.
Dieter meint
Genau für die (Nacht)-Zeiten auf der Raststätte sollte man flächendeckend Stromanschlüsse mit CEE32A Steckdosen aufbauen. Die gibt es bei einigen Autohöfen schon. Fast alle Kühler haben bereits einen solchen Stromanschluss. Dann ist Nachts Ruhe, am Morgen die Batterie voll und während der Fahrt lädt eine PV oder ein Achsgenerator. Und wenn die LKW an der Steckdose hängen, kann auch gleich das Bordnetz und damit die Klimaanlage versorgt werden.
Das könnte alles morgen schon realisiert werden, da die Kühl-LKW schon entsprechend ausgestattet sind. Spediteure, Fahrer, Umwelt, profitieren.
Florian meint
Das halte ich ehrlichgesagt für einen relativ sinnvollen Ansatz. Besonders wenn man die vielen Lenkruhezeiten von LKWs bedenkt wo dennoch der Kühlanhänger mit ausreichend Energie versorgt werden muss.
alupo meint
Ja, jede Solarzelle ist heute sinnvoll, zumindest wenn sie angeschlossen ist und nicht nur im Keller liegt.
Seltsam ist doch nur, dass keiner der alten Hersteller auf diese Idee gekommen ist. Tja warum wohl???
Herbs meint
Frag doch mal bei den alten Herstellern von Kühlaufliegern nach.
Ist The Reefer Group eigentlich neu?
Freddy K meint
Oder mal bei den alten Hersteller von Häusern warum die noch nicht auf die Idee gekommen sind PV drauf zu machen…
Oder alte Hersteller von brachliegenden Ackerflächen…. Nur die neuen Hersteller kommen drauf…🤪
Mike meint
Weil bisher Sprit billiger war? Ich habe mich auch gewundert, an vielen Häusern südlich der Alpen Klimaanlagen hängen, aber so gut wie keine PV-Module irgendwo gesehen zu haben.
Christof Sappel meint
Ich kann mich gut erinnern, wie viele sagten „Ich zahl meinen Sprit und es geht keinen was an wieviel ich brauche“.
Ein Ex-Ministerpräsident von Bayern sagte: Solarpanele dürfen nicht installiert werden da sie die Flugzeuge blenden.
Ich lebe in Spanien OFFGRID und hatte einen SION bestellt, aber ietzt habe ich mich für das SQUAD-SOLAR entschieden.
Man braucht nur zu lernen untertags zu konsumieren und nachts zu sparen.
https://pasatealoelectrico.es/2018/08/11/la-historia-de-christof-sappel-como-ser-feliz-con-menos/
Freddy K meint
Des Nachts ist abhängig von Speicher und Wind.
Gibt so schnuckelige Windräder die nicht mal ne Genehmigung brauchen. Da kommt man zusammen mit Solar gut durchs Jahr.