Der US-Autokonzern General Motors hat sich 2017 mit dem Verkauf von Opel weitgehend aus dem europäischen Markt zurückgezogen. Im Rahmen einer Elektroauto-Offensive wird das Unternehmen künftig laut einem Bericht mit mehreren Marken hierzulande wieder auf Kundenjagd gehen.
General Motors bereitet sich nach Informationen von Autocar derzeit auf eine Rückkehr nach Europa mit einer rein elektrischen Modellreihe vor. Der Plan werde voraussichtlich Anfang nächsten Jahres offiziell bekannt gegeben. Europa-Chef Mahmoud Samara wollte sich gegenüber dem Autoportal nicht zu Zielen oder erwarteten Verkaufszahlen äußern. Er sagte aber, dass „wir sehr zuversichtlich sind, dass wir auf dem Markt eine wichtige Rolle spielen werden“.
Der Traditionskonzern hat angekündigt, bis 2035 weltweit eine vollelektrische Produktpalette anzubieten. Dazu investiert General Motors viel Geld, insbesondere in seine neue Elektroauto-Plattform „Ultium“.
Samara sagte, dass die im Vergleich zu den USA schnelle Einführung von Elektroautos in Großbritannien und Europa ein Schlüsselfaktor für die Entscheidung von General Motors sei, in die Region zurückzukehren. „Mit dem, was die Kunden in Europa brauchen, und dem, was wir getan haben, um unser Unternehmen umzugestalten, haben wir das Gefühl, dass dies eine einzigartige Gelegenheit für uns ist.“
Die ersten Elektroautos auf der Ultium-Architektur sind der Crossover Lyriq der Edelmarke Cadillac sowie die Wiederauflage des SUV Hummer als Modell der Marke GMC (Artikelbild). Dass der Lyriq unter anderem auch in Deutschland angeboten wird, hatte schon 2020 ein Manager in Aussicht gestellt. Welche weiteren Elektroautos hierzulande und in anderen europäischen Märkten verkauft werden sollen, bleibt abzuwarten.
Laut Samara könnten Fahrzeuge der Volumenmarke Chevrolet, aber auch der elektrische Hummer exportiert werden. „Chevrolet ist eine globale Marke, Cadillac ist eine globale Marke, Hummer ist eine globale Marke, wir haben also globale Marken, die ihren Zweck erfüllen“, sagte er. Möglicherweise wird es auch Modelle speziell für den europäischen Markt geben.
Laut dem Bericht beschränken sich die europäischen Ambitionen von General Motors nicht nur auf den Verkauf von Elektroautos, sondern auch auf das Angebot von Produkten und Dienstleistungen unter der neuen Marke Brightdrop für die Lieferung auf der letzten Meile.
Swissli meint
BYD hat diese Woche endlich angekündigt, nach Europa zu kommen (Norwegen war bereits Testmarkt). Dieser Markteintritt dürfte ziemlich aufmischen.
Start von Auslieferungen bereits in 4. Quartal 2022. In Australien werden aktuell die ersten BYD BEV ausgeliefert.
elbflorenz meint
BYD ist verzweifelt auf der Suche nach passenden Produktionswerken. Der Seal hat eingeschlagen „wie eine Bombe“.
Mehrere 100.000 Vorbestellungen.
Auch der Yuan Plus (Atto 3 im Westen) ist schon völlig überbucht. Auch in Australien und NZ.
Als nächstes kommt der „Model Y Gegner“ BYD Sea Lion.
Außerdem wird BYD in 2023 den Export nach Japan aufnehmen – vorausgesetzt, President Biden funkt nicht dazwischen.
Andi EE meint
@elbflorenz
BYD ist halt aus China und bezüglich importierten Gütern oftmals komplett gegen eine freie Marktwirtschaft unterwegs. Ist schon gut, dass man dort den mahnenden Finger hebt. Als Ausländer kannst du dort keine Firma kaufen, umgekehrt garantiert unser offenes von den USA initiertes System, diese Rechte für alle Marktteilnehmer.
Bevor du einmal mehr mit deinem US-Komplex ausuferst, kannst du dir die Statistiken vom US-Automarkt ansehen. Wie man unschwer erkennen kann, ist der Markt für Japaner und Südkoreaner völlig offen. Kannst ja diese ausländischen Anteile mal mit Deutschland vergleichen.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/249338/umfrage/marktanteile-der-automobilhersteller-in-den-usa/
Deutschland macht es natürlich anders, die stopft der eigenen Industrie wo es nur geht, Geld in den A… . Und ruft dann den freien Wettberb aus. 😄
elbflorenz meint
Von Schweizern brauche ich keine Belehrungen. Außerdem verbreiten Sie über China nur Lügen.
BEV meint
BYD ist auf jeden fall spannend, vor allem, da hier die kompetenz für das wichtigste Bauteil sitzt und man weniger von Zulieferern abhängig ist
Anti-Brumm meint
Na da bin ich dann mal gespannt. Was bisher von GM zu uns herüberschwappte, waren größtenteils fahrende Plastikwüsten. Die Europäer haben nun mal andere Ansprüche als die Amerikaner. Nicht ohne Grund waren (sind?) die amerikanischen Modelle europäischer Hersteller oft einfacher gebaut, und damit dort günstiger.
BEV meint
solche Verallgemeinerungen können sich auch schnell mal ändern ..
Gibt auch viele, die sagen, Auto muss fahren und im Unterhalt günstig sein .. punkt
Stefan meint
einzelne Modelle wird GM wohl gut verkaufen können – an Leute, die amerikanische Autos mögen. Es wird aber kein Massenmarkt werden.
DIGITAL meint
Könnte durchaus funktionieren, allerdings denke ich eher im unteren Preissegment, im oberen gibts genug und da ist die Marke wichtiger als „Details“
Tommi meint
Ein weiteres Beispiel, dass die Karten im Automarkt neu gemischt werden. Auch chinesische Hersteller, die mit Verbrennern keine Chance hatten, kommen jetzt hier an. Die deutschen Autohersteller müssen mit mehr Konkurrenz rechnen.
BEV meint
absolut und schneller werden
aktuell gewinnt der, der liefern kann und das wird sich erst mal nicht ändern
aber auch GM wird noch etwas Zeit brauchen
Peer meint
Tommi;
Richtig. Gerade der Bau von E-Fahrzeugen zeigt das es mehr Software als Hardwareanstrengungen benötigt.
Je mehr Anbieter am Markt sind umso besser für die Käufer. Wer nicht mitzieht, egal welcher Hersteller, bleibt auf der Strecke.