General Motors verrät Stück für Stück Details zu seiner künftig eingesetzten, modular angelegten Elektroauto-Technologie. Im Fokus stehen die neuen Batteriepakete der „Ultium“-Reihe für große Reichweiten und schnelles Laden. Aber auch die Antriebseinheiten spielen bei den E-Auto-Plänen von General Motors eine zentrale Rolle.
Der US-Traditionskonzern stellte im September eine Familie von insgesamt fünf aufeinander abgestimmten E-Antriebseinheiten und drei E-Motoren vor. Das neue Antriebssystem „Ultium Drive“ sei flexibel genug, um auf absehbare Zukunft Fahrzeuge mit verschiedensten Anforderungen bewegen zu können, auch potente Pickup-Trucks oder Sportwagen.
Indem man eigene E-Antriebe entwickelt und produziert, könne man diese besser zusammen mit der Batterie und dem Rest des Elektroautos integrieren, sagte E-Antriebs-Chefentwickler Adam Kwiatkowski. Man habe die neue Technik flankierend zu einer Reihe von elektrischen Fahrzeugen konzipiert, die das Portfolio des Mehrmarkenkonzerns erweitern werden.
Die neuen elektrischen Antriebseinheiten würden sich ergänzen und „für ein wirklich effizientes Paket“ sorgen, „das gut für die Leistung des Fahrzeugs ist, zur Begeisterung der Kunden beiträgt und vor allem gut für die Kosteneffizienz ist“, so Kwiatkowski im Gespräch mit Reuters. Die in kommenden Modellen eingesetzte Technik von General Motors erlaube es, Elektroautos mit mehr Reichweite oder kompakteren Batterien als bisher zu bauen.
In einer Mitteilung erklärte General Motors, dass seine neuen Elektroantriebe ihre Leistung besser und gleichmäßiger als vergleichbare Verbrenner-Systeme bereitstellen. Dass die Technik trotz höherer Leistungsfähigkeit kompakter, leichter, effizienter und kostengünstiger als bisherige Lösungen ausfällt, habe man unter anderem durch die Integration der Leistungselektronik in die Antriebseinheiten erreicht. Realisieren ließen sich Front-, Heck- oder Allradantrieb-Konfigurationen für die Straße wie das Gelände.
Ein Sprecher merkte an, dass das Unternehmen weiter Antriebseinheiten und Komponenten von Zulieferern in Betracht ziehen werde. Die mit „Ultium Drive“ zusammengefasste eigene Antriebstechnik werde man jedoch komplett intern entwickeln und produzieren. Das erste Serienfahrzeug mit Ultium-Batterie und -Antrieb dürfte der auch nach Deutschland kommende Edel-Crossover Cadillac Lyriq werden.
Anti-Brumm meint
Ich ziehe hier einige (negative) Parallelen zu der heutigen Elektronik/IT-Entwicklung: Aus Kostengründen wird alles integriert, sodass man im Fehlerfall ganze Module tauschen muss. Im Falle von Laptops ist das in den meisten Fällen ein Totalschaden.
Bin gespannt, wie es bei den Autos seij wird.
EdgarW meint
Bei den fehlerhaften Antriebseinheiten des Tesla Model S wurde auch immer die komplette Einheit getauscht, das war aber kein Totalschaden, sondern nur die erste Stufe. Daraufhin wurde die ausgebaute Einheit mit neuen, stabileren Lagern ausgestattet und konnte in das nächste Fahrzeug wieder eingebaut werden. Selbes Procedere, wie damals schon beim NSU Ro80. Dort hieß es zwar immer „hat schon den fünften Motor“, tatsächlich wurden diese aber eben auch nur ausgebaut und durch ein Exemplar mit neuen Kolbendichtungen ersetzt, das ausgebaute Aggregat wurde mit eben diesen neuen Dichtungen versehen (die Werkstätten waren dazu zumindest anfangs nicht in der Lage) und dann in einen anderen Ro80 wieder eingebaut.
Ähnlich wird ja auch bei defekten Fahr-Akkus vorgegangen: Ausbau und Ersatz durch ein fittes Exemplar, dann beim Hersteller oder an einem entsprechend ausgerüsteten Service-Standort selektiv Ersatz und/oder Reparatur der defekten Komponenten/Module, später Wieder-Einbau in ein Fahrzeug, dessen Akku Probleme aufweist. Geschieht seit langer Zeit so bei Tesla und sicher auch bei anderen Herstellern. Ist günstiger (und geht schneller), das an zentraleren Orten zu erledigen, als in jedem ServiceCenter KnowHow, Equipment und Teile vorzuhalten.
Yoyo meint
1+. Gut erklärt. Danke.