Volvo hat kürzlich sein neues Einstiegsmodell EX30 vorgestellt. Das kompakte vollelektrische SUV soll der Premiummarke neue Kundengruppen erschließen, insbesondere jüngere Autofahrer. Die neue Baureihe ist darauf ausgelegt, die profitabelste der Schweden zu werden.
Das Unternehmen rechne mit einer Bruttogewinnspanne von 15 bis 20 Prozent für den EX30, sagten laut Automotive News Führungskräfte bei einer Investorenpräsentation im Juni. Nichtsdestotrotz ist das Elektroauto das künftig günstigste Modell im Angebot von Volvo.
„Es ist die allgemeine Produktbalancierung, die wir vorgenommen haben – Kostensenkungen, gemeinsame Plattform und Beschaffung – die uns dorthin bringt“, erklärte Akhil Krishnan, Leiter der Kleinwagenprogramme von Volvo, gegenüber Automotive News. Die Traditionsmarke ist seit Längerem Teil des chinesischen Geely-Konzerns und profitiert so von Synergien und den in Asien niedrigeren Kosten für Entwicklung, Technik und Arbeitskraft.
Der 4,23 Meter lange EX30 basiert auf der von Geely entwickelten SEA-Plattform (Sustainable Experience Architecture). Hierzulande wird er ab 36.590 Euro angeboten. Den Einstieg bildet die 200 kW (272 PS) leistende Heckantriebs-Version. In Verbindung mit einer 51 kWh starken LFP-Hochvoltbatterie, (Lithium-Eisen-Phosphat-Mischung) ermöglicht sie 344 Kilometer pro Ladung nach WLTP-Zyklus.
Volvo geht davon aus, dass der EX30 dazu beitragen wird, die operative Gewinnmarge der Marke bis Mitte des Jahrzehnts von derzeit etwa 6 auf 8 bis 10 Prozent zu steigern. „Wir werden mit diesem Auto bessere Margen erzielen als mit dem XC40 BEV und dem C40“, sagte Björn Annwall, Chief Commercial Officer von Volvo, letzte Woche bei der Vorstellung des EX30. Die beiden bisher angebotenen Elektroautos erzielten nach Angaben des Unternehmens im ersten Quartal eine Marge von 7 Prozent.
„Unsere Elektroauto-Rentabilität beeinträchtigt derzeit unsere Margen“, sagte Fredrik Hansson, Leiter des globalen Controllings bei Volvo. Damit der EX30 die Marke wirtschaftlich voranbringt, hat das Unternehmen laut Francesco Speciale, Head of Commercial bei Volvo, viele Elemente zentralisiert, die normalerweise die Kosten in einem Fahrzeug des oberen Segments treiben würden. Die Käufer würden zudem nicht bestimmte Premiummaterialen und Funktionen erwarten, die etwa das neue elektrische Flaggschiff EX90 bietet.
Volvo hofft, dass sein kompaktes SUV der neue Bestseller im Portfolio wird. Der EX30 „schafft eine Möglichkeit, die Elektrifizierung in unseren Märkten zu demokratisieren“, sagte Speciale. „Man kann ein vollelektrisches Auto zum gleichen Preis wie ein Auto mit Verbrennungsmotor im gleichen Segment bekommen.“ Die Schweden sehen das Modell auch als wettbewerbsfähig im Vergleich mit Elektroautos von Massenmarkt-Herstellern. Der EX30 „stelle „eine der größten Geschäftsmöglichkeiten in den kommenden Jahren dar“, glaubt Speciale.
Hansi3000 meint
Lol, profitabelstes Modell?? Die Gründe wurden ja bereits im Artikel genannt, aber ich finde das schwer zu glauben. Zum einen handelt es sich um ein Einstiegsmodell, bei dem eher weniger pro Fahrzeug verdient wird und zum anderen gibt es ja noch sehr teure Modelle, die meist sehr profitabel sind.
elbflorenz meint
Von den drei Brüdern Smart#1, VolvoEX30 und ZEEKR X gefällt mir der ZEEKR am besten. Vor allem innen. Bin ja mal gespannt, ob der ZEEKR teurer wird als der Volvo.
ShullBit meint
Der Volvo hat die selbe Größe wie der Smart #1 und basiert auf der selben SEA-Plattform von Geely wie der Smart #1. Obwohl Volvo vom Markenimage her weit über dem bisherigen Kleinstwagen-Hersteller Smart steht, möchte Smart (also Mercedes) für den Smart #1 5000 Euro mehr als Einstiegspreis. Subjektiv ist der Volvo auch wesentlich besser gezeichnet. Dann kann Mercedes seinen Smart #1 komplett in die Tonne treten
smart bader meint
Hallo, der Volvo kommt in der Grundausstattung mit 51 kw Accu. Diese Version wird dann beim smart der pure und der pro werden. Kommen beide wohl ende des Jahres. Dann stimmt auch das Preisverhältnis wieder.
Sven
Tobias meint
Solltest die Buchstaben Deines Namens zurück tauschen, dann passt es.
Beim Preisvergleich vielleicht nicht den Volvo mit kleinem, günstigen LFP-Akku heranziehen und mit dem viel größeren NMC-Akku von Smart vergleichen…
Und über Design lässt sich streiten – der smart wirkt symphytischer und weniger martialisch.
Letztlich aber beides 100% in China gebaut.
Und damit eigentlich ein no go.
Henrie meint
Beide Marken, Volvo und Smart sind quasi zerstört seit der Übernahme von Geely und Produktion in China. Markenimage ist auf Null!
Tommi meint
Hast Du da Quellen? Oder hast Du Dir das so ausgedacht?
Ich habe eher den Eindruck, dass Volvo und Smart genauso angesehen sind, wie bisher. Aber das ist meine subjektive Vermutung. Den meisten Menschen ist es doch egal, wo die Produkte hergestellt werden. Hauptsache billig.
Henrie meint
“ dem meisten menschen ist es egal wo die produkte hergestellt werden “
Nein, ist es nicht! Und billig sind volvo oder smart auch nicht.
elbflorenz meint
Kein Image? Naja klar – bei euch linksgrünen Eiferer bestimmt ….
Sandro meint
War Volvo nicht immer die bevorzugte Marke der Grünen und Linken?
Hardy meint
Volvo kommt von der Smart-Plattform, aber mit Mercedes bzw. Daimler hat der nichts mehr zu tun. Die Wertschöpfung stammt ausschließlich von Geely CN, denen Volvo voll gehört. Gebaut wird der EX30 in China und die Batterien kommen in co-work mit BYD. Damit dürfte er auch bei den ersten mit Natrium-Speicher sein. Evtl. von Beginn an. Interessant wird es mit dem US-Markt, der Einschränkungen bei Akkuimporten aus China bei Autos plant. Der kleine starke Volvo dürfte jedoch ein Modell für urbane Regionen im aufstrebenden Asien werden. In EU ist die Zukunft pro Akku noch nicht geschlagen. Die Anbindujng an Technik und Rohstoffe ist mehr als mangelhaft.
Also ich glaube schon Jahre, dass Volvo ein Hebel für Geely (ca. 20% an Daimler Pkw) ist und schon bald mit Daimler verschmelzen wird. Daimler hat keine nennenswerte Anteile bei Geely. Die letzte Stufe der Annäherung bei Daimler könnte die Trennung von Pkw und Lkw sein, wie das bei Volvo zuvor auch erfolgte. Der schwedische Vorstand könnte dabei durchaus kein Zufall sein!?
eBiker meint
Daimler Trucks ist selbstständig.
Wurde glaub ich letztes Jahr abgesplittet
CJuser meint
Bestseller der Marke? Ich weiß ja nicht, wie man die Aussage interpretieren soll, wenn ein Premium-Hersteller ein Fahrzeug mit maximal der Größe eines Golf und wenig Kofferraum so bezeichnet. Bei vielen Herstellern sind ja nicht gerade die günstigsten Modelle, die mit den höchsten Absatzzahlen. Auf Dauer ist es hoffentlich eher die 40er Familie (EC40, ES40, EV40, EX40, EXC40), wenn nicht direkt der EX40.
Tommi meint
Sie bezeichnen den EX30 nicht als Bestseller. Sie bezeichnen als Bestseller dasjenige Auto, welches sich am besten verkauft. So ist der Begriff ja auch richtig. Und sie hoffen, dass der EX30 das wird.
Der EX30 ist sicher keine Eierlegende Wollmilchsau. Er hat, wie jedes Fahrzeug, seine Vor- und Nachteile. Ich glaube schon, dass dieses Auto das Potential hat, ein Bestseller zu werden. Schon aufgrund des Preises. Er ist deutlich billiger, als die 40er-Baureihe.
Persönlich finde ich den EX30 sehr interessant. Bin sehr gespannt auf die Tests.
CJuser meint
Deutlich billiger, als die 40er Baureihe? Hoffentlich nicht. Höchstens günstiger ;) Gespannt auf die Tests bin ich aber auch. Gerade das 22kW AC Laden finde ich sehr positiv und kommt zukünftig hoffentlich immer mehr bei Fahrzeugen, trotz DC Laden.
Was mir jedoch aufgefallen ist: der Smart #1 hat zwar ungefähr die selbe Fahrzeuglänge, ABER mehr Radstand.
Daniel S meint
Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen Premium und Fahrzeuggrösse. Ich mag möglichst kleine Autos. Gerne auch ein wenig Premium.
Thorsten meint
Mehr Marge, aha. Deshalb gibt es also keinen Tacho. Wenigstens sind sie bei Volvo bzw. Geely ehrlich und verkaufen es nicht als bracht man nicht wegen zukünftigen FSD :-)
Torsten meint
Es gibt keinen Tacho? Fällt mir schwer zu glauben.
M. meint
Es gibt das TM3/TMY – Prinzip mit einem Zentraldisplay, wo dann links oben der Wert angezeigt wird.
Torsten meint
Aber im Volvo gibts das nicht ?
Torsten meint
Hm, nicht richtig gelesen 😞.
Im Tesla vermiss ich die Anzeige vorm Lenkrad nicht, wird bei Volvo vermutlich ähnlich sein.
M. meint
Na klar, den Tacho weglassen spart einen Haufen Kohle. Wie jeder Software-Button auch.
BWL können die anderen auch, die sind nur nicht ganz so vermessen. ;-)
Powerwall Thorsten meint
Tja Revolutionen kommen eben nie von den alt(en) eingesessenen.
Die laufen immer nur hinterher, wie die Lemminge.
Siehe:
Ladeinfrastruktur
Gigacasting
Structural battery pack
Trockenbeschichtung
You name it ;-)
Moritz meint
lol genau.
schau mal wo der erste renault twingo seinen tacho hatte. oder mini schon in den 70ern. alles von tesla geklaut um genau so billig zu produzieren wie die!!!
M. meint
Die „Revolution“ ist, dass BWLer jetzt die Richtung vorgeben.
Ob das immer eine so gute Idee war… aber beim Geld sparen sind alle gerne vorne mit dabei, das stimmt wohl.
Und wenn einer vorne weg läuft um zu zeigen, was man den Kundenschafen so alles als Innovation verkaufen kann, haben es die Nachfolger einfacher, das intern zu erklären.
Ob es technisch Sinn ergibt – wen interessiert das, solange die Schafe zufrieden blöken und es in der Kasse klingelt?
Sandro meint
Gigacasting kam 1994 im Audi A8, danach im A2. Bei Audi ersetzte das Gußteil 10 einzelne Blechteile, bei Tesla sind es bis zu 17
alupo meint
@Sandro, echter Witzbold, was?
17 Teile nur? Und das soll ein komplettes Heck- oder Frontteil ergeben? LOL.
Die für ein echtes Gigacasting a là Tesla benötigte Maschine gab es erst nach der Anfrage von Tesla ob solch eine Maschine technisch überhaupt möglich wäre. Und bis heute gibt es auch solche Maschinen nur von IDRA oder ggfs. jetzt vielleicht oder bald von dem neuen chinesischen Eigentümer der IDRA danach kaufte (er produzierte bisher wie alle anderen weltweit auch nur kleinere Varianten, z.B. „Kilocasting“ ;-) ). Auch die beiden damals von Tesla befragten deutschen Castingmaschinenhersteller lehnten den Bau als unmöglich ab mit der Begründung, dass das niemals geht.
Auch ist das Gigacasting nur mit einer von SpaceX entwickelten Legierung möglich, die bis zum Verkauf von Teslas BEVs auch niemandem auf der Welt bekannt war.
Nachbauen darf man diese Legierung aber, denn m.W. sind Legierungen nicht patentierbar und eine Analyse kostet nur einen 4-stelligen Eurobetrag.
Daher hat jetzt auch schon ein chinesischer Autobauer solch eine Maschine bestellt und ein Ankündigungsmitweltmeister (Toyota) veröffentlichte kürzlich, dass sie in Zukunft ihre Autos auch mittels Gigacasting herstellen wollen.
Daher, Audi war bestenfalls in „Kilocastingbereich“ unterwegs, einfach mangels großer Maschinen und der Unkenntnis der für ein echtes Gigacasting benötigten Legierung.
Sandro meint
@alupo
Komplette Ahnungslosigkeit deinerseits. „Gigacasting“ ist nur die von Tesla kreierte Bezeichnung einer Fertigungstechnik, die unter dem Namen Spaceframe 1992 von Audi in Zusammenarbeit mit Alcoa entwickelt wurde und bei verschiedenen Baureihen zum Einsatz kam. Die großflächigen Gussteile wurden bei Alcoa auf “ Gigapressen “ produziert und nach Ingolstadt geliefert.
Auf die verwendete Legierung hatte Audi und Alcoa 47 Patente, die auch weiterverkauft wurden. Alcoa gehört übrigens zu Idra, die schon seit 1946 Maschinen für Gusstechnik produzieren, für alle Hersteller, keineswegs nur für Tesla. Das was Tesla jetzt macht, ist nichts anderes als die Technik von Audi in größerem Umfang zu nutzen, dafür braucht es natürlich auch größere Fertigungsmaschinen.
Sandro meint
https://www.fahrzeug-karosserie.de/karosserie-aus-einem-guss-eine-schoene-und-lohnenswerte-aufgabe-a-957640/
Heinrich Timm, der bei Audi maßgeblich die Gusstechnik mitentwickelt hat äussert sich auch zu Tesla. Interessanter Artikel.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
@Sandro
„Die großflächigen Gussteile wurden bei Alcoa auf “ Gigapressen “ produziert und nach Ingolstadt geliefert.“
Gussteile werden nicht in „Pressen“ gefertigt, sondern in „Gießmaschinen“ (Druckguß).
Der A8 wurde (zumindest damals) in Neckarsulm und nicht in Ingolstadt montiert.
Herr Timm bestätigt in seinem interessanten Artikel, dass es aus vielerlei Gründen sehr sinnvoll ist, dass Tesla diese Fertigungstechnologie weiter voranbringt.
Powerwall Thorsten meint
@ Moritz
ja stimmt, und wo war bei diesen noch gleich das hochauflösende 17″ Farbdisplay – habe ich wahrscheinlich übersehen sorry – LOL
M. meint
Achso, die Revolution ist, das kleine Display durch einen 17-Zöller zu ersetzen.
(den es auch schon gab, ins Auto schrauben musste man ihn freilich noch)
Moritz meint
es ging um billig produzieren durch möglichst viele gleichbleibende teile bei unterschiedlichen ausstattungsvarianten sowie rechts- und linkslenkern. da sind mittige amaturen schon lange das mittel der wahl und da ist nicht erst tesla drauf gekommen. farbdisplays gab es auch schon lange vor tesla.
citroen hatte das in konzeptfahrzeugen schon ende der 80er mittig verbaut, bmw hatte schon ende der 90er im Z22 ziemlich genau das was tesla im m3 hat mit etwas kleinerem bildschirm mittig unter verzicht jeglicher anzeigen hinter dem lenkrad.
Sandro meint
Buick Riviera 1986, Serienfahrzeug mit mittig plaziertem Touchscreen
M. meint
Jetzt ist es aber mal gut!
Konzepte, die es vorher nicht geschafft haben, sind ab sofort revolutionär, Punkt! Vielleicht finden sich noch mehr Konzepte, die vergessen wurden, wie Peilstäbe hinten (Mercedes S-Klasse, vor 30 Jahren…). Die können ganz gut fehlende Ultraschallsensoren ersetzen. So genau wie die Kameras sind die allemal, besonders bei schlechtem Wetter und Nachts. Und viel billiger.
Was ist ein BMW Z22? Ich kenne Zentralinstrumente nur vom Z8, und dort fand ich das gruselig, auch wenn das Auto an sich schon eine Ikone ist.
(und unbezahlbar)
Sandro meint
BMW Z22 concept, mit Yoke und mittigem Zentraldisplay, sonst nichts :-)
Z8, der Designer war Henrik Fisker, der auch das Design des Tesla Model S entworfen hat. ( Jetzt werden wieder einige schreien das würde nicht stimmen. Doch es stimmt! )