Der neue Vertriebschef von Volkswagen Pkw Martin Sander hat im Gespräch mit dem Manager Magazin erklärt, dass sich die Wolfsburger mit Blick auf die Preise von Elektroautos besser positionieren müssen.
„Wir müssen tun, was im Wettbewerbsumfeld notwendig ist“, sagte der Vertriebsvorstand. Auch wenn das finanziell schmerzen dürfte, müsse VW weitere E-Modelle in Europa „repositionieren“. Man werde alle Fahrzeuge „markt- und wettbewerbsadäquat einpreisen“. Das sei bei den Modellen der VW-Elektroauto-Submarke ID. in der Vergangenheit nicht immer der Fall gewesen. „Das müssen wir ändern. Und das tun wir jetzt auch.“
Der Einstieg in den Preiskampf hat sich schon Anfang dieses Monats angekündigt: VW bietet sein Kompakt-Elektroauto ID.3 nun zu Preisen von unter 30.000 Euro an. Die Wolfsburger senkten die Preise aber nicht nur für das Grundmodell ID.3 Pure, sondern für alle Antriebsvarianten um 3.000 Euro netto (3.570 Euro brutto). Das begründete man mit Verbesserungen bei den Kosten. Bis auf Weiteres gewährt VW darüber hinaus für alle ID.-Modelle zudem noch eine Umweltprämie in Höhe von 3.570 Euro brutto, der Basispreis des ID.3 sinkt damit auf 29.760 Euro.
Seine Kernaufgabe sieht Sander darin, dass VW ein weltweit führender Automobilhersteller bleibt – auch bei Elektroautos. Marktanteilsverluste zugunsten höherer Margen dürfte es dem Bericht zufolge mit ihm nicht geben. „Also stellt er bei den Elektroautos Masse auch mal über Kasse“, so das Manager Magazin.
VW muss sparen, nicht nur bei Elektroautos. Sander sagte, der Vertrieb werde „natürlich“ seinen Sparbeitrag leisten. Er betonte, dass auch Kostenarbeit in anderen Bereichen die Preissenkungen ermögliche. „Das sind Produktkosten, das sind Materialkosten, günstigere Rohstoffe, das ist Reengineering, aber auch Prozess- und Logistikkosten.“ Nun hofft VW, mit niedrigeren Preisen ausreichend Kunden in seine E-Autos zu bekommen.
Die Wahrheit meint
Ich übersetzte mal den Dav.ID Wortschatz:
TESLA … Börse … südwärts = der Kurs steigt zweistellig -:)
TESLA … Haldenfahrzeuge = der Verkauf steigt entgegen aller Prognosen, egal wo die BEV bis zur Auslieferung parken -:)
TESLA … Oldtimer = meist verkaufte BEV und ein Refresh ist besser als das Dav.ID Gewäsch :-)
VW und Börse = Das Dach brennt -:(
VW parkt seine Ladenhüter lieber beim Händler. -:(
VW und Sozialkompetenz = Mitarbeiterverträge werden einfach gekündigt -:(
VW und Zukunft = Werksschließungen
Fortsetzung folgt.
Steffen meint
Komisch, mein Fuhrparkverantwortlicher hat mir heute gerade geschrieben, dass VW plane die Preise im Firmenleasing anzuziehen oder schon hat. Das passt ja mal gar nicht mit diesem Artikel zusammen. Ich bin verwirrt. Aber es kann ja auch kaum sein, dass VW beim Kauf günstiger wird, aber das über teureres Leasing gegenfinanziert. Oder doch? Wäre ja eine komische Strategie…
Mäx meint
Vielleicht war die Kommunikation uneindeutig und der Fuhrparkverantwortliche hat über die höheren Preise der Verbrenner gesprochen?
Ben meint
Find ich gut das VW z.B. den ID.5 angeleht an das Model Y ausstattungsbereinigt von 60k auf 50k senkt, Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung.
Future meint
Endlich billige Autos von VW! Das wurde auch Zeit. 2025 wird ein Fest für Autokäufer. Sobald die Quoten erfüllt sind, werden die Preise aber ganz schnell wieder steigen für die Marge.
hu.ms meint
A-segment ab 20.000 € – mit ID.1 ab 2027
B-segment ab 25.000 € – mit ID.2 ab 2026
C-segment ab 30.000 € – mit ID.3 bereits kaufbar.
Günstiger wirds bei VW nicht !
Und das sind die berüchtigten „ab-preise“:
ohne metallic, alu, WP, kleinster akku und nicht mal abstandstempomat.
Vermutlich glauben sie bei VW, dass der bisherige „image-aufschlag“ bei verbrennern gegenüber anderen herstellern (koreaner, stellantis) auch bei BEV bestehen bleiben kann.
MichaelEV meint
Na klar, billiger wird es bei VW nicht…
VW hängt 1:1 an den Vorgaben der CO2-Flottenziele. Um Strafen zu vermeiden geht es natürlich wesentlich billiger (wie Leasingangebote < 200 €/Monat für den ID.3, die es schon dieses Jahr gab).
Die Wahrheit meint
VW hat doch immer energisch auf stabile Preise bestanden und gegen Tesla Preisgestaltungen gewettert.
Knickt der Konzern nun doch ein, weil sie langsam mit dem Rücken zur Wand stehen?
Nächste Baustelle: Das Agenturmodell, wackelt und kippt in absehbarer Zeit.
Allerdings gehen die fallenden Preise bei VW stark zu Lasten der Qualität. Deswegen ist „billig“ die richtige Umschreibung für den neuen Weg von VW. Preiswert wird können nur andere.
Steffen meint
Naja, der Druck durch die CO2-Ziele in 2025 ist jetzt ja nochmal was ganz anderes. Neue Situation als früher, da kann (und muss) man sich dann vielleicht auch anders aufstellen und wirklich mal Preise absenken.
David meint
Das ist keine Überraschung, dass VW im nächsten Jahr den Elektromarkt in Europa erst recht aufrollen wird. Marktführer sind sie sowieso, aber dann werden sie in ihrer eigenen Liga spielen. Da es ja nicht eine Aktion für ein Jahr ist, sondern der Auftakt in eine Zeit mit weniger CO2 durch den Individualverkehr, wird man die Weichen passend stellen. Nächstes Jahr werden wir einen völlig verändertes Bild sehen. Die anderen Hersteller werden entweder nicht die Kapazitäten haben, um den VW Konzern echten Wettbewerb zu liefern. Da meine ich Stellantis und Renault. Das unredliche amerikanische Unternehmen hat nichts anzubieten, nur einen Oldtimer. Gnade Gott seinen verblendeten Fans!
Future meint
VW wird sich in Zukunft bei den Elektroautos auf Europa konzentrieren müssen und das ist eine gute Strategie. Bei den Verbrennern war VW noch eine Weltmarke. Das klappt bei den Elektroautos überhaupt nicht, was man an den Verkäufen in China und Amerika gut beobachten kann. Aber hier in Europa hat VW seine Zielgruppen. In 15 Jahren werden dann vermutlich 3 Werke ausreichen, um den europäischen Markt mit Elektroautos auszustatten.
Jeff Healey meint
„Marktanteilsverluste zugunsten höherer Margen dürfte es dem Bericht zufolge mit ihm nicht geben. „Also stellt er bei den Elektroautos Masse auch mal über Kasse“, so das Manager Magazin.“
Davon spreche ich seit langem.
Was nützt mir eine superduper Marge, wenn die Produktion nicht ausgelastet ist, und das Produkt vorwiegend auf dem Hof stehen bleibt?
Keine Skaleneffekte, keine Amortisation der Investitionen.
Da begreift endlich jemand den Fehler.
MichaelEV meint
Für VW spielten da halt andere Faktoren rein:
-man muss die Restwerte stabil halten, weil man von fallenden Restwerten auch sehr stark selber betroffen ist.
-günstigere BEVs setzen intern den Verbrenner mehr unter Druck und der erwirtschaftete bisher die Kohle
-auch nur mit Blick auf die variablen Kosten hätte unterm Strich kein positives Ergebnis gestanden, für das positive Ergebnis ist die Mitwirkung der CO2-Flottenziele notwendig
Die 2025er Flottenziele werden wahre Wunder bewirken. Mit der jetzigen Abstufung der Ziele (nächste Stufe erst 2030) ist dieses Wunder dann aber auch schnell wieder vorbei. Der Verbrenner ist dann aber nach dem Kipppunkt nur noch eine heiße Kartoffel, die keiner mehr anfassen will, und VW und Co. bleibt nur noch die Flucht nach vorn.
Duesendaniel meint
Ich glaube VW hat beim E-Auto wirklich keine große Marge, weil sie das Teil mit der größten Wertschöpfung teuer einkaufen müssen.
Die jetzigen Rabatte dienen einzig und allein der Vermeidung von hohen CO2-Strafzahlungen.
Future meint
Falls es VW gelingen sollte, die geplante eigene Zellfertigung in Spanien in ein paar Jahren zu skalieren, dann wäre das eine sehr gute Nachricht.
Aber Skalierung ist wohl nicht so einfach wie gedacht, was man leider bei Northvolt gerade gut beobachten kann.
Daniel S meint
Schade hat VW das nicht schon früher getan.
Andi EE meint
Was? Hohe Verluste schreiben? VW kann sich das eigentlich nicht leisten, das ist das Problem. Mal schauen was jetzt unter dem Strich (finanzielle Zahlen) rauskommt und dann kommen noch diese Rabatte oben auf, was die Marge nochmals senkt. Im BEV sind die halt hochdefizitäre unterwegs, sonst hätten sie die Preise schon längst angepasst.
Jetzt wird so gerechnet, was man alles einspart, wenn man mit den Entlassungen und Werksschliessungen einsparen kann, das kann man dann in die Rabatte der BEVs stecken, ohne dass es einen Bilanz-Fail gibt. Das Wichtigste für VW, dass diese CO2-Vorgaben für 2025 gecancelt werden.
Ich denke, jetzt sieht man den bekannten Mix aus Drohen (Arbeitsplätze / ), solchen Goodies wie BEV-Rabatte (wir sind einsichtig ;)) und lobbygesteuerten Aktivismus, wo man über die Medien und Politik die Meinung in die für sie positive Richtung steuern möchte.
Fred Feuerstein meint
Nein, das ist ja etwas ganz neues…Da redet ein hochrangiger Volkswagenmanager etwas von einem Preiskampf. So etwas soll es doch laut einiger Kommentatoren nicht geben?!
Mäx meint
Nein nein, irgendwas mit Restwerten oder so.
David meint
Er hat nichts von einem Preiskampf gesagt, das hat wohl die Redaktion kommentiert. Es wird auch keinen geben, denn alle anderen Hersteller können nicht liefern. Außer Tesla, aber deren Situation mit vier Oldtimern kann man als nicht mehr konkurrenzfähig bezeichnen. Sie können natürlich die Haldenfahrzeuge für 30.000 € rauschakkern, aber was machen sie dann?
Andi EE meint
Klar, gab jetzt eben die Anfrage von Tesla an Volkswagen, ob sie die Software fürs Juniper programmieren. Dann wäre man wenigstens softwareseitig zur Spitze aufgerückt.
Klar, an die Fahrleistungen der VW-Fahrzeuge wird man natürlich nie rankommen, aber das geht ja der ganzen Branche so, dass man mit den Wolfsburgern nicht mit kann.
Und wer wenn nicht Volkswagen hat schon eine Vollausstattung in der Basis, also ich bitte dich, unmatched.
David meint
1% Marktanteil und die Aktie wandert mal wieder südwärts. Da sind wohl schon die Quartalsergebisse durchgesickert. Aber, bleib stark, ich brauch dich noch. Wir müssen ja noch die Jahresergebnisse im ersten Jahr mit abstürzenden Verkaufszahlen besprechen. Jetzt hat sich sogar der Meister gemeldet und erklärt, warum sein politisches Engagement keinerlei Auswirkungen auf die Verkaufszahlen hat. Wenn es kein Problem gäbe, hätte er sich gar nicht zu dem Thema gemeldet. Da brennt also die Burg.
Powerwall Thorsten meint
Kannst du uns gewöhnlichen Mitmenschen die 1% noch einmal etwas detaillierter erläutern – wir sind leider mathematisch nicht ganz auf deinem Beraterniveau.