Premiere des Konzepts in Genf 2010. Zwei Jahre später vielversprechende Bilder des Prototypen. Vor wenigen Tagen: Neue Bilder und ein ausführliches Testvideo. Nun lieferte Porsche noch die wichtigsten Infos zum neuen Hybrid-Supersportwagen 918 Spyder nach und wir steuern Bilder der Sportwagenflunder im traditionsreichen Martini-Racing-Design bei.
Der Hybridantrieb des Porsche 918 Spyder entstammt der Kooperation der Rennwageningenieure von Porsche zusammen mit den Serienspezialisten. Die Verwandtschaft des V8-Motors zum LMP2-Rennwagen RS Spyder spiegelt sich in den Leistungsdaten: Der Achtzylinder mit 4,6 Litern Hubraum leistet allein bereits 447 kW / 608 PS, unterstützt wird er von gleich zwei Elektromotoren, die dem 918 Spyder an der Vorderachse 129 PS und auf der Hinterachse sogar 156 PS Mehrleistung zur Verfügung stellen.
Über 800 PS Systemleistung
Die zusätzliche Elektropower wird vor allem beim Sprint deutlich spürbar sein, sie hat aber auch einen positiven Nebeneffekt: Als Vollhybrid schafft der Porsche 918 Spyder dank 6,8 kWh Lithium-Ionen-Batterie bis zu 30 Kilometer rein elektrisch und soll – sparsame Fahrweise vorausgesetzt – nur etwa drei Liter Kraftstoff auf 100 km verbrauchen. Über eine Haushaltssteckdose dauert die Vollladung des Akkus etwa vier Stunden. Über eine Schnellladestation erfolgt das Auffrischen der Stromspeicher in nur 25 Minuten.
Wesentlichen Einfluss auf den Verbrauch hat neben der Fahrweise auch die Wahl des Fahrmodus: Ergänzend zum rein elektrischen E-Power-Modus, in dem der Hybrid-Sportler auf bis zu 150 km/h beschleunigen kann, stehen vier weitere Modi zur Verfügung – Sport, Hybrid, Sport-Hybrid und Race-Hybrid.
Von Null auf 200 in acht Sekunden
Die letzten Reserven im Race-Hybrid-Modus mobilisiert dann noch ein ‚Hot Lap‘-Knopf, der direkt neben den Fahrmodus-Wahlschaltern im Lenkrad integriert ist. Er bringt den Hybrid-Renner kurzzeitig an seine maximale Leistungsgrenze und ruft die komplette verfügbare Energie der Batterie ab. Die 100 km/h-Marke knackt der hybride Porsche dann in unter drei Sekunden, in knapp acht Sekunden beschleunigt er auf 200 km/h. Rund 340 km/h sollen mit dem Porsche 918 Spyder möglich sein.
Für ausreichend Grip auch in Extremsituationen sorgen mehrere aktive Aerodynamikelemente. So passen sich Heckflügel, Spoiler und zwei Luftklappen im Unterboden stets dem aktuellen Fahrmodus an und sorgen entweder für hohen Anpressdruck bei sportlicher Fahrweise oder für möglichst geringen Luftwiderstand bei verbrauchsorientierter Fortbewegung.
Auch die eingesetzten Materialien unterstreichen Porsches Absicht, einen kraftvollen Hybrid-Sportler im Programm zu haben, der gleichzeitig niedrigen Verbrauch ermöglicht. Ein Monocoque aus Carbon und der Einsatz hochfester Leichtbaustoffe senken das Gewicht des 918 Spyder auf rund 1640 Kilogramm. Damit ist der Zweisitzer leichter als der Opel Ampera oder das Tesla Model S.
Hingucker des 918 Spyder: Top Pipes auf Kopfhöhe
Neben der innovativen Sportwagentechnik fällt vor allem ein bisher einzigartiges Detail für ein Serienfahrzeug ins Auge, das erst für den sichtbar wird, der vom Hybrid-Porsche überholt wurde: Die Abgasendrohre – Top Pipes genannt – münden im oberen Heck unmittelbar über dem Motor und nur knapp einen halben Meter hinter der Kopfstütze des Fahrers. Diese Lösung hat den Vorteil, dass die heissen Abgase auf kürzestem Weg abgeführt werden. Außerdem bleibt es im Motorraum kühler – eine Wohltat für die Batterie, die somit nicht aufwändig gekühlt werden muss.