Zu Beginn seiner Amtszeit hatten der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann von den Grünen und die Autobauer Mercedes und Porsche noch etwas gefremdelt. Klar, Luxuskarossen vertragen sich nicht so gut mit einer Partei, die sich ökologische Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben hat. Doch jetzt will Grün-Rot in Millionenhöhe in die Autoindustrie investieren. Allerdings nur für Elektromobilität.
„Die Elektromobilität ist für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Autolandes Baden-Württemberg und den Erhalt von Arbeitsplätzen am Standort von entscheidender Bedeutung“, sagte Kretschmann laut einem SWR-Bericht. Deshalb soll die 2010 gegründete Landesagentur e-mobil BW GmbH, welche die Aktivitäten in Bereich der Elektromobilität koordiniert, bis zum Jahr 2019 mit weiteren zehn Millionen Euro unterstützt werden.
Kretschmann freute sich anlässlich der IAA auch über die Entwicklung umweltfreundlicher Antriebe bei Autobauern sowie Zulieferern. Vor allem der Porsche 918 Spyder schien dem grünen Ministerpräsidenten zu gefallen, immerhin ein Hybrid-Fahrzeug mit einem CO2-Ausstoss von nur 79 Gramm pro Kilometer bei mehr als 600 PS. Während der Besichtigung habe er gedacht: „Kretschmann, wenn die Sportwagen so grün sind, dann ist’s durch.“
Kretschmann erinnerte auch an das Ziel der Bundesregierung, bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf die Straße bringen zu wollen. Zuletzt bekräftigte eine Studie des Fraunhofer-Instituts, dass diese Zahl unter Umständen sogar ohne Subventionen der Bundesregierung erreicht werden könnte.