Elon Musk, Geschäftsführer des Elektroautoherstellers Tesla Motors, ist diese Woche zu Besuch in Deutschland und hat angekündigt, den Premiumauto-Markt in der Heimat von Audi, Daimler Porsche und Co. aufzumischen.
Umjubelter Auftritt vor Fans und Kunden
„Wir machen eine Wette in Deutschland und investieren viel,“
fasste Musk den hohen Einsatz zusammen, den Tesla Motors bei der Eroberung des deutschen Markts zu riskieren bereit ist. Rund 400 Kunden, Fans und Geschäftspartner von Tesla drängten sich am Montag Abend in das neue Auslieferungszentrum des kalifornischen Elektroautoherstellers in Feldkirchen, München um Elon Musks Pläne für Deutschland aus erster Hand zu erfahren.
Das manager magazin verglich den Auftritt Musks bereits mit denen des legendären Apple-Chefs Steve Jobs – denn es wurde nicht applaudiert, sondern lautstark gejubelt. So gab es bereits zu Beginn der Veranstaltung Ovationen: „Deutschland gilt im Moment unser Hauptaugenmerk!“, begrüßte Musk die Anwesenden.
Teslas Deutschland-Ziel: Mehr Model-S-Verkäufe pro Kopf als in USA
Trotz aller Euphorie und großer Pläne, Musk hat guten Grund sich als visionärer Elektromobilitäts-Kapitän zu präsentieren und das Model S aggressiv zu vermarkten. Denn noch hat Tesla vergleichsweise wenig Einheiten seiner Elektrolimousine in Deutschland verkauft. Das ab 71.400 Euro erhältliche E-Auto ist schon aufgrund seines hohen Einstiegspreis nicht für jedermann geeignet.
Trotzdem plant Tesla bis Ende 2014 wöchentlich bis zu 300 Autos nach Deutschland zu liefern – also etwa 1000 pro Monat. Unterm Strich sollen in Deutschland mehr Model S pro Kopf verkauft werden als derzeit in den USA. Zum Vergleich: S-Klasse, 7er-BMW, Panamera und auch Audis A8 erreichen in Deutschland keine vierstelligen Absatzzahlen im Monat.
Doch der vielbeschäftigte und überaus erfolgreiche Unternehmer Musk – er gründete unter anderem den Online-Bezahldienstleister PayPal und betreibt neben Tesla auch das Raumfahrtunternehmen SpaceX – gibt offen zu, dass er sich der großen Herausforderungen hierzulande mehr als bewusst ist:
„Wenn wir hier keinen Erfolg haben, ist das ein schlechtes Zeichen,“
erklärt er.
Teslas Pläne für Deutschland in der Übersicht
Um die selbstbewussten Ziele des Elektroauto-Startups für Deutschland zu erreichen, sind diverse Maßnahmen geplant:
Flächendeckende Supercharger-Schnellladestationen
Ein engmaschiger Ausbau des Tesla Supercharger-Schnelladestationen-Netzwerks soll den Deutschen die hinsichtlich Elektroautos weit verbreitete „Reichweitenangst“ nehmen. 40 bis 50 der Ladesäulen sollen bis Ende 2014 alle Regionen in Deutschland zu 100 Prozent abdecken. Die Supercharger-Schnellladestationen erlauben es, den Akku des Tesla Model S in 30 Minuten auf eine Reichweite von mehr als 300 Kilometer wiederaufzuladen. Der dazu notwendige Strom soll zeitversetzt mit Hilfe von Solaranlagen gewonnen werden und ist für Besitzer eines Model S kostenlos – auf Lebenszeit.
Schnellfahrer-Paket exklusiv für Deutschland
Die „Autobahn“ wird im Ausland als das Paradies für sportlich ambitionierte Fahrer angesehen, denn Straßen ohne Geschwindigkeitsbegrenzung sind weltweit Mangelware. Um den hohe Geschwindigkeiten gewohnten deutschen Autofahrern den Spaß nicht allzu sehr zu verderben, bietet Tesla daher ein Schnellfahrer-Zusatzpaket an. Die berüchtigte, auf Komfort und Gemütlichkeit ausgelegte, Fahrwerksabstimmung amerikanischer Autos soll damit entschärft und an europäische Vorlieben angepasst werden können.
Werkstattnetz wird ausgebaut
Schon im nächsten Jahr soll laut Tesla die Zahl der Werkstätten in Deutschland deutlich erweitert werden. Etwa 80 Prozent der Bundesbürger sollen maximal 100 Kilometer bis zum nächsten Service-Center brauchen.
Wartezeit soll gesenkt werden
Derzeit liegen teils noch sehr lange Lieferfristen für das Tesla Model S vor, diese sollen in Deutschland möglichst schnell auf vier Wochen verkürzt werden.
Video-Mitschnitt des Auftritts von Elon Musk
Mehr Informationen zum Model S gibt es in unserem Modell-Finder
W.Schäfers meint
Endlich startet die Elektromobilität in Deutschland stärker durch und das mit einem Must have Faktor.
Leider hat der deutsche Durchschnittsmichel sich bisher nicht elektrifizieren lassen.
Ich hoffe dass die Tesla-Produkte sich im oberen Segment schnell etablieren und vom Status her die deutschen „premium-Cars“ in´s zweite oder dritte Glied stellen. – Das neue Zeitalter der Mobilität endlich eingeläutet ist.
Die lang anhaltende Tiefschlafphase, die unverschämte Preispolitik und die nicht vorhandene Innovation in Sachen E-Mobilität bzw alternative Antriebe und Mobilitätskonzepte der deutschen Hersteller müssen endlich mal abgestraft werden. Ebenso die gut „geölten“ , um nicht zu sagen geschmierten Politiker samt Motorpresse, die uns seit mehr als 30 Jahren das ach so geliebte Märchenbuch ersetzt.
Vielen Dank an Tesla, an Renault, an Nissan, an Mitsubishi, an Citroen, an Peugeot, an Mia, an Dura Car, an Better Place und Fisker (obwohl beide leider nicht mehr dabei), an Think, an Toyota als Hybridpionier seit 15 Jahren und all die Käufer. die schon jetzt E-Mobilität nutzen und schätzen. An all die, die sich nicht beirren ließen und neue und bessere Wege schon gegangen sind.
Vorsprung durch Technik? – Gibt es. Zum Beispiel bei Tesla. –
Jedoch nicht bei dem Konzern, der diesen Anspruch erhebt.