Der Internationale Auto-Salon in Genf wird seit jeher besonders von den europäischen Automobilherstellern gerne zur Vorstellung und Enthüllung neuer Modelle und Konzepte genutzt. Doch auch die asiatischen Marken drängen nach Europa und könnten in diesem Jahr durchaus für die eine oder andere Überraschung sorgen.
Hybrid-, Plug-in-Hybrid- und Elektroautos sind mittlerweile von den großen Automobilmessen nicht mehr wegzudenken, auch der 84. Auto-Salon Genf macht hier keine Ausnahme. Die Anfang März beginnende Messe wird sicherlich noch einige Überraschungen für Autofans bereithalten, hier zur Einstimmung eine Auswahl bereits angekündigter Fahrzeuge mit alternativen Antrieben:
Klein, erschwinglich und mit vorbildlichem Benzinverbrauch: Renaults Plug-in-Hybrid-Konzeptauto könnte der „Volkshybrid“ sein, nach dem alle rufen. Der französische Automobilhersteller hat angekündigt, dass das Konzept Ähnlichkeit zum Renault Clio aufweisen und einen äußerst niedrigen Benzinverbrauch bieten wird. Renault hat bereits ausreichend Erfahrung mit Elektroautos sammeln können – nicht zuletzt durch sein Jüngstes Stromer-Modell, den hier in einer Konzeptversion abgebildeten ZOE – und dürfte das Hybrid-Kleinwagenkonzept daher bei ausreichend Interesse in kürzester Zeit zur Serienreife bringen.
Das doch recht extreme Design des LF-NX Konzepts soll tatsächliche Vorbild für einen kommenden, kompakten SUV aus dem Hause Lexus sein. Optisch nur minimal entschärft soll dieser über einen Hybridantrieb verfügen und wohl als „NX 300h“ auf den Markt kommen. Das lässt darauf schließen, dass der neueste Lexus über einen 2.5-Liter-Benzinmotor sowie einen zusätzlichen Elektromotor verfügen wird. Rund 200 PS sollten beide in Kombination leisten können.
Im Anschluss an den kürzlich auf den Markt gebrachten Tucson Fuel Cell plant Hyundai die Einführung eines neuen Brennstoffzellenautos. Es soll die gleiche Technologie wie der Tucson nutzen, allerdings über eine etwas kleinere und leichtere Antriebseinheit verfügen. Bei dem „Intrado“ getauften Fahrzeug sollen neueste Materialien, fortschrittlichste Produktionsverfahren und ein für Hyundai ungewohnt futuristisches Design Premiere feiern.
Rinspeed sieht sich selbst als Denkfabrik für die Automobil-Industrie und überrascht regelmäßig mit neuen innovativen und teils recht abgefahrenen Konzepten. Für den diesjährigen Auto-Salon in Genf haben die Schweizer sich eine Vision eines selbstfahrenden Automobils mit Fokus auf einer möglichst flexiblen Innenraumnutzung durch die Passagiere ausgedacht. Zukunft trifft hier auf Realität: Mit der Elektroauto-Limousine Tesla Model S ist bereits heute die ideale Hülle für das innovative Innenraumkonzept des XchangE auf dem Markt.
Das XLV Konzept von Ssangyong folgt mit seiner hohen Schulterlinie der derzeitigen Erfolgsformel etablierter Hersteller im nach wie vor boomenden SUV-Markt. Angetrieben durch einen 1.6-Liter-Dieselmotor sowie einen durch einen Lithium-Ionen-Batterie gespeisten Elektromotor könnte der XLV mit aggressiver Preisgestaltung den Südkoreanern durchaus gute Verkaufszahlen bescheren.
Angekündigt als das radikalste Großserienfahrzeug der letzten Jahre, soll der unter 1000 kg wiegende Citroën C4 Cactus mit minimalen Unterhaltskosten und „Air Bumps“ zum Schutz vor kostspieligen innerstädtischen Zusammenstößen glänzen. Der Cactus soll zudem auch in einer Hybrid-Air-Variante auf den Markt kommen, die komprimierte Luft anstatt Strom zur Unterstützung eines Verbrennungsmotors einsetzt. Zeitweise soll der Cactus damit sogar exklusiv mit Luft vorwärts bewegt werden können.
Die mittlerweile dritte Auflage des berühmt-berüchtigten Quant soll in diesem Jahr erneut für Furore sorgen. Nachdem der schwedische Supersportwagen-Hersteller Koenigsegg aus dem Projekt ausgestiegen ist, steht nun das Unternehmen NLV Solar AG für das Fahrzeug ein. Eine Reichweite von fast 500 Kilometer bei einer Ladezeit von gerade einmal 15 bis 20 Minuten sowie der geplante Serieneinsatz der revolutionären FlowCell-Batterie könnten den Quant vom Außenseiter zum Star in Genf werden lassen – vorausgesetzt es klappt endlich mit der Markteinführung.

Volker Adamietz meint
Der Rinspeed ist ja echt ein Tüftler. Aber mir kommt vor, dass das Tesla Konzept eher in Eigenregie entwickelt wurde als in Kooperation oder im Wissen von Tesla? Was meinst du dazu?
In der Liste der Kooperationen scheint zumindest Tesla nicht auf. Davon abgesehen, kann ich mir nicht so vorstellen, dass die grinsende Front, die wie in Gebiss aussieht, Elon Musk so ins Konzept passt.
Gibt es eine Studie von Rinspeed, die eigentlich auch mal in Serie gegangen ist? Schon ulkige Firma. ;-)
Redaktion meint
Ein eigener Artikel für den XchangE ist gerade in Arbeit – kommt morgen :-) Tesla hatte damit aber eher nichts zu tun…
Rinspeed ist eher Dienstleister als Hersteller, ein Serienfahrzeug basierend auf den bisherigen Konzeptfahrzeugen gibt es daher wohl bisher nicht. Die Technik an sich landet aber ab und zu in den Serienmodellen der großen Hersteller und auch in Einzelanfertigungen für Privatkunden.
Richtig hübsch ist der XchangE wirklich nicht ;-)
VG
ecomento.de