Die Geister, die ich rief: Die Beliebtheit von Elektroautos wird in Norwegen immer mehr zum Problem. Beziehungsweise eines der Privilegien für Stromer-Fahrer. Die dürfen in Norwegen Busspuren mitbenutzen, was allerdings für die Lenker meterlanger Massentransportmittel immer mehr zur Nervenangelegenheit wird – teslamag berichtet von „Staus und zeitlichen Engpässen“.
„Die Elektrofahrzeuge müssen aus den Busspuren verschwinden“, zitiert der Blog einen Busfahrer, der seinem Fahrplan hinterherhinkt. „Ich weiß Sie sind aufgebracht wegen der Verspätung des Buses und das tut mir wirklich leid, aber ich kann nichts dagegen tun“, erklärt er seinen Fahrgästen über die Lautsprecher.
Aktuell sind in Norwegen knapp 27.500 Elektroautos zugelassen – bei gerade einmal fünf Millionen Einwohnern. Zum Vergleich: Deutschland hat knapp 80 Millionen Einwohner und nur knapp die Hälfte an zugelassenen Stromern. Während Elektroautos in Deutschland nur 0,2 Prozent der Neuzulassungen ausmachen, wird in Norwegen jedes zehnte verkaufte Auto von einem Akku angetrieben.
Die Problematik verstopfter Busspuren – die vor allem den ÖPNV der Hauptstadt Oslo behindert – wirft ein neues Licht auf ähnliche Vorhaben in Großbritannien und Deutschland. „Ob die Vorfälle in Norwegen hier ein Umdenken hervorbringen bleibt abzuwarten“, mutmaßt teslamag. Einige deutsche Kommunen haben bereits angekündigt, nicht ohne weiteres Busspuren für Elektroautos zu öffnen. Erling Kagge, Model S-Besitzer aus Oslo, sagt dazu: „Wenn die Elektrofahrzeuge auf die übliche Straße wechseln, könnte es insgesamt schlimmer für alle werden.“
Falkenhagen meint
Statt an die Busspuren zu gehen, sollte generell die Moeglichkeit geschaffen werden, die Strassen in Innenstadtquartieren fuer Elektroautos zu reservieren, wenn die Mehrzahl der Bewohner das moechte, wir beispielsweise in Berlin, siehe http://www.j-fa.de
Gert B. Büttgenbach meint
Die Freigabe von Busspuren für E-Autos ist unsinnig, wie die Erfahrung in Norwegen zeigt. Sinnvoller wäre es, Schmalspurfahrzeuge wie den Renault Twizy oder Elektroroller zu fördern und für sie eine gesonderte Fahrspur einzuräumen, wie zum Beispiel einen verbreiterten Mittelstreifen mit max. 20 km/h, der bei Staus freigehalten werden muss. Damit würde gezielt der Pendelverkehr optimiert und die Innenstädte entlastet. Ebenso ist das freie Parken an Ladesäulen nicht hilfreich. Die Stellplätze werden so zum Teil tagelang blockiert und E-Fahrzeuge mit leeren Batterien kommen nicht zum Zug. Macht das Parken an Ladesäulen gebührenpflichtig und gebt anstatt dessen die Energie kostenlos ab.
Starkstrompilot meint
Das Ganze ist ja auch Unfug und kein Vorteil. Wie wäre es denn mal nicht mit Vorteilen für E-Autos, sondern Nachteilen für Stinker. Schließlich riskieren sie unsere Zukunft, tolerieren Kriege um Öl, machen Leute reich, die es besser nicht sein sollten etc.. Also wie wäre es denn mit mit Feinstaubgrenzwerten, die es kaum erlauben, dass ein Verbrenner noch in die Stadt kommt. Vor allem die dicken SUVs nicht. Es geht um Luftreinhaltung, nicht um Bevorzugung von irgendwem.
Euer Starkstrompilot