BYD ist einer der weltweit größten Hersteller von Elektro-Pkw. Das chinesische Unternehmen hat im Mai angekündigt, mit seinen neuesten Stromern nach Europa zu expandieren. Der Zeitplan dafür wurde nun konkretisiert.
Den Einstieg auf dem europäischen Markt wagt BYD in Norwegen im Rahmen eines Testlaufs mit zwei Pkw-Modellen sowie später folgenden Vans und Trucks. Als erstes wird das Mittelklasse-SUV Tang EV angeboten, als Nächstes steht die Einführung der Premium-Limousine Han EV auf dem Programm.
Mit Blick auf die nachlassenden, infolge der Verbreitung des Coronavirus eingeführten Restriktionen bekräftigte BYD, in Europa eine „breitere Expansion“ zu planen. „Europa beginnt sich von der Virus-Pandemie zu erholen und wir sind optimistisch für die Zukunft in Norwegen und in ganz Europa. Wir werden eine tragfähige Strategie verfolgen, um die Marke BYD voranzutreiben“, so BYD-Europa-Chef Isbrand Ho.
Der in Norwegen zuerst angebotene Tang EV soll ab November auch in der Europa-Version hergestellt werden, die ersten Auslieferungen werden für Januar 2021 anvisiert. BYD gab bekannt, dass neben dem später folgenden Han EV auch der Tang EV mit der kürzlich vorgestellten „Blade Battery“ ausgerüstet sein wird. Der neue Akku-Typ soll sicherer als bisherige Batterien sein und trotz simplerem Aufbau hohe Reichweiten erlauben.
Der 4,87 Meter lange Tang läuft als Plug-in-Hybrid, Elektroauto oder klassischer Verbrenner vom Band. Europäischen Kunden wird exklusiv die vollelektrische Ausführung des SUV verkauft, die unter anderem Allradantrieb und 520 Kilometer Reichweite gemäß der in Europa auslaufenden NEFZ-Norm bietet. Die Limousine Han EV soll 605 Kilometer mit einer Ladung schaffen und überdies sehr sportlich sein.
Den Vertrieb, Service und das Ersatzteilmanagement übernimmt für BYD in Norwegen der lokale Partner RSA. Zusätzlich zu Tang EV und Han EV sehen die Partner die Einführung diverser Batterie-Nutzfahrzeuge vor, darunter ein Kastenwagen, 7,5- und 19-Tonnen-Verteiler-Lkw sowie ein Sattelschlepper mit E-Antrieb. Ob und wann BYD den Vertrieb in Deutschland starten wird, steht noch nicht fest.
Futureman meint
Der Weltmarktführer bei E-Bussen sollte es auch in anderen Bereichen hin bekommen. Es wird spannend. Hauptsache es bleiben genügend Speicher für die stationäre Anwendung übrig, denn auch hier ist BYD einer der Marktführer. Das Auto und die eigene Stromversorgung (PV) wachsen halt immer mehr zusammen.
Andreas meint
Interessant ist der Lieferwagenbereich. Hier muss endlich was von unten hochwachsen. Die Kisten von Renault waren teuer und wirklich jämmerlich. Da wären robuste und kostengünstige Lieferwagen eine echte Konkurrenz.
hu.ms meint
Und wieder eine marke, die in N startet.
N ist wegen seiner ladeinfrastruktur und BEV-förderung ganz klar europäischer vorlaufmarkt.
Nur die tesla-fans wollen das nicht wahrhaben, weil dort die tesla-marktanteile von monat zu monat zurückgehen und das hat nicht nur mit der fehlenden wärmepumpe zu tun. Wie wird das nächstes und übernächstes jahr in ganz europa sein?
Steffi Zienz meint
Der BYD kostet 599.000 NOK, also 56.000 Euro. Dafür bekommt man in Norwegen schon was Ordentliches von den bekannteren Herstellern. Wenn du mal die Leserkommentare in der norwegischen Fachpresse liest, kannst du feststellen, dass niemand von dem „halbfertigen Auto einer chinesischen Startup“ begeistert ist, zum Beispiel hier: https://www.tek.no/nyheter/sniktitt/i/g75BLA/na-er-prisen-pa-byds-svre-el-suv-klar
Andi meint
Was ist denn mit Ihnen los? Tesla hat es geschafft in etwas mehr als 10 Jahren der wertvollste Autohersteller zu werden. Das ist doch super, dass der innovationslosen Automobilbranche in den A… getreten wurde. Selbst wenn Tesla Morgen pleite gehen würden, hätten die mehr für die zukünftige Mobilität gemacht, als alle europäischen Hersteller zusammen.
Und zum Thema … die Limousine von BYD gefällt mir, das Design ist edel und nicht overdesignt wie es leider heutzutage häufig der Fall ist. Interessant wie der wohl bezüglich Effizienz gegen ein Model S abschneidet. Und Konkurrenz schadet nicht, das verbessert die Produkte in kürzeren Zyklen. BYD ist auf jeden Fall auch ein Pionier mit vielen Verdiensten rund um die Eletrotechnik.
Der SUV ist halt leider wieder unnötig viel Luftwiderstand. Da kein Korrektiv bezüglich Energieeffizienz vorhanden ist, geht das munter weiter in dem Stil. Diesbezüglich wird es sicher bald aufschlussreiche Tests geben, um wieviel gleiches Volumen in einer Karosse vom Typ Model Y, besser als die typische Schrankwand der SUVs ist.
Gerry meint
Hums, du musst nicht ständig Tesla kleinreden, nur weil du am Aktienmarkt auf fallende Tesla-Kurse wettest.
Der Markt für eAutos ist riesig und wird über Jahre hohe zweistellige Zuwachsraten haben. Alle Hersteller die rechtzeitig hohe Stückzahlen produzieren können, werden profitieren.
hu.ms meint
Gerry,
ich schreibe hier meine begründete meinung zur künfigen tesla-entwicklung, die natürlich den fans und spekulanten auf steigende tesla-kurse nicht gefällt.
Meine tesla-put-zertifikate sind nur eine folge daraus und nicht der beweggrund.
Glaubst du etwa, dass meine hier geäußerte meinung einfluss auf den kurs nimmt?
Jörg2 meint
@hu.ms
Dein mantraartiger Vortrag interessiert an der Börse sichtbar nicht.
Als Deine Selbstberuhigung wäre er aber geeignet.
Die aktuelle Marktstellung des TESLA-Firmenbereiches „Autoherstellung und -verkauf“ wird sich ändern. Hier wird bei weiterhin wachsenden Stückzahlen der Marktanteil hoffentlich schnell fallen.
Spannend bei TESLA sind eher die Umsatzmöglichkeiten um das Produkt „Auto“ ringsrum. Wenn hier die Pläne aufgehen, dann sind VW&Co „nur noch“ Blechverbieger (mit weiterhin gut passender Kundschaft).
(Mit Deiner Aktienspielerei wäre die DAIMLER eventuell ein besserer Ansatz gewesen.)
alupo meint
Was wer als begründet ansieht ist eben relativ.
Seit nun über einem Jahr stehen meine Teslaaktien im Dauerplus, trotz der Meinungen von gewissen Analysten, Experten und der, die das ebenfalls sein wollen und deren Behauptungen nur nachplappern.
Seit einiger Zeit sogar im 4-stelligen plus, pro einzelner Aktie versteht sich. Ich verkaufe aber weiterhin nicht, einfach weil ich nicht wüsste, wo ich es stattdessen anlegen sollte.
Also lasse ich es weiterlaufen, zumal ich für die Tesla Ergebnisse in Q2/2020 weiterhin von einer schwarzen 0 ausgehe. Davon kann der ein oder andere Autohersteller vermutlich nicht einmal träumen.
Am interessantesten finde ich jedoch die häufigen Aussagen der alten Hersteller, dass man mit eAutos kein Geld verdienen könne. Das glaubte ich ihnen nach kurzem Nachdenken (kurzfristig dachte ich an eine Schutzbehauptung für ihre Verbrennerproduktion), aber Tesla ist seit 3 Quartalen positiv und damit ist dies Aussage als allgemein gültiges Statement widerlegt (aber ich bin neugierig auf Q2. Dass der Termin so früh auf den 22. festgelegt wurde ist für mich ein kleines, aber gutes Zeichen). Damit ist auch klar, dass deren Statements zum Nichtsverdienen mit eAutos rein für sie selbst zutrifft. Und das glaube ich den alten Herstellern sofort. Wenn aber nun einige der alten Hersteller in Q2 Verluste machen sollten, dann verdienen sie offensichtlich auch nichts mehr an ihren alten Auspuffautos. Das wäre für mich als Aktionär dann schon beängstigend. Ich bin jedenfalls froh, dass ich rechtzeitig die Zeichen mit Tesla noch rechtzeitig erkannt habe und meine Schlüsse in Richtung kompletter Umschichtung letztes Jahr im Automotive Bereich abgeschlossen habe.
Tesla tummelt sich in einem Markt mit normalerweise ca. 100 Mio. Fahrzeugen, incl. Pickups und Semis (wovon der Semi bei Tedla m.M.n. mit Abstand das größte Potential hat was CO2, Gifte und Gewinn betrifft). Der Marktanteil ist mit 367,500 Teslas so gering, dass es da ein großes Potential gibt. Und gerade die jüngete Generation ist wenn sie einen Tesla sehen, richtig euphorisch. Das ist mir mit allen früheren Autos nie passiert.
Aber das sind die Käufer und Meinungsbildner in den kommenden Jahren. Wer will schon ein Nachbauauto von einem Verpennerhersteller kaufen, mit jährlicher Inspektionspflicht. .
Jeru meint
@alupo
Ein steigender Aktienkurs bedeutet ja nicht, das die Experten und Expertinnen unrecht haben.
Es braucht nur Menschen die Aktien zu einem Kurs XY kaufen wollen und das muss wie wir wissen, nicht unbedingt an den realen Wert gebunden sein.
Ich habe keine Tesla Aktien, Puts oder andere Finanzwerkzeuge und halte auch keine Anteile an einem Hersteller mit FCEV. Meiner Meinung nach ist der Wert von Tesla schon lange nicht mehr gerechtfertigt. Der Wert beschreibt bereits eine Firma, die den E-Fahrzeugmarkt mit sehr hohen Margen dominiert und riesige Marktanteile hält. Dazu bedeutet der aktuelle Firmenwert, dass Tesla auch noch in anderen Bereichen massiv dominiert.
Das das alles eintritt ist wie immer möglich aber aus meiner Sicht sehr unwahrscheinlich. Und selbst wenn es eintritt, wird sich der Marktwert von Tesla nicht noch einmal verdoppeln, er ist bereits dort, wo er mal sein könnte. In meiner Welt ist das kein gutes Invest.
Peter meint
Ein paar Jährchen wird es sicher dauern. Der Kunde kauft ja nicht täglich neu, außerdem kann bei Produkten in solchen Preiskategorien auch ein zuverlässiges Servicenetz und eine gewisse „Gruppenerfahrung“ erwartet werden. Der StandardKunde will sicher kein JahresGehalt für ein Experiment ins Ungewisse ausgeben. Da haben etablierte Marken und Vertriebe klare Vorteile. Man schaue sich an, wie Hyundai Anfang der 90er in den deutschen Markt eingestiegen ist, oder Deawoo, oder die Japaner in den 70ern.
simon meint
Die Limousine ist viel zu groß für Europa, der SUV könnte aber passen.
Endlich mal ordentliche Konkurrenz.
Bin gespannt wie Mercedes, Scania und MAN LKWs verkaufen wollen wenn die Unterhaltskosten der BYD Trucks deutlich billiger sind. Konkurrenz ist immer gut.
Sonst enden wir wie GM und Cryssler in Amerika.
Andy_Be_Scheuer_t meint
Um den aktuell berühmtesten BEV Tester Norwegens zu zitieren :
“ Ooouuuhhh yea, i like that shit “
NEFZ hin oder her, selbst wenn wir 150 KM weniger Reichweite unter realistischen bis miesen Umgebungsvariablen unterstellen, sind das immer noch respektable Reichweiten.
BYD = BMD
OpaTesla meint
…und sie kommen doch…
Langsam wird es spannend, wie die deutsche Hautevolee sich aufstellen wird…
simon meint
Bin auch gespannt wie sich Tesla oder alle anderen aufstellen werden.
Wenn einer ein großes Display einbaut und dann auch noch Rostschutz und Fertigungsquallität stimmt, dann kann es auch sehr eng für Telsa werden.
andi_nün meint
Es wird vor allem sehr eng für die deutschen Hersteller.
Gunnar meint
Warum denn immer nur für die deutschen Hersteller? Was ist das denn für eine Obsession? Es gibt auch noch US-amerikanische, französische, spanische, tschechische, koreanische, japanische, schwedische usw…usf…
NiLa meint
Wieso sollte es für die deutschen Hersteller eng werden? Die Japaner sind in Europa seit bald 60 Jahren am Markt, davon mindestens 30-40 Jahre mit den Deutschen qualitativ mindestens ebenbürtigen Produkten.
Konnten Sie den deutschen Herstellern damit dauerhaft nennenswerte Marktanteile nehmen? Ein Blick in die Zulassungsstatistiken könnte ernüchternd wirken.
Hinzu kommt, dass selbst in China die einheimischen Hersteller bestenfalls gleichauf sind mit den Weltmarktführern. Eng wird da erst mal gar nichts.
Eugen meint
@ NiLa sehe ich ähnlich, wobei ich das Gefühl habe, dass die Koreaner sich hierzulande besser verkaufen als die Japaner.
Was man auch nicht vergessen darf, 70% der Neuwagen in Deutschland sind Firmenzulassungen, da bleiben die Importmarken außen vor.
Die Chinesen konkurrieren hier eher mit Koreanern und Japanern (und evtl. Franzosen), die müssen sie im Preis/Leistungsverhältnis erst mal schlagen.
Richie meint
Für die nicht. Die können Großserie von Produktion bis Einkauf, haben Tesla schon beim Zellpreis an die Wand gespielt so dass Meister Musk jetzt auch erstmals von den Rundzellen abweichen muss. Und die können Premium. Und haben ein Händlernetz und einen Vertrieb sowie Großkunden. Die Chinesen und andere Newcomer nagen an Tesla.
alupo meint
Jetzt kommt wohl der Clown „Richie“ aus teslamag hier zu Ecomento?
Zur Info: Er ist dort bekannt für seine haltlosen Behauptungen gegen Tesla.
NiLa meint
@ Eugen: da hast du Recht. Hyundai/Kia haben zumindest in der Golfklasse und bei kleinen bis mittleren SUVs klar die Nase vorn gegenüber den Japanern. Bei Sportwagen siehts wieder anders aus, aber das ist eh kein allzu großes Segment.
hu.ms meint
Wieso rostschutz? Ich dachte teslas sind aus aluminium…
alupo meint
MS und MX…
LMausB meint
Ach, und Aluminium korrodiert/oxydiert nicht? Dann recherchier das lieber nochmal.
alupo meint
Ich bin auf die Quartalsergebnisse aller Autohersteller gespannt.
Dass die allermeisten mit eAutos kein Geld verdienen können (im Gegensatz zu Tesla) haben einige der Oldies bereits öffentlich kundgetan. Das fand ich damals schon sehr aufschlußreich von ihnen, so derart offen über ihre eAuto-Kompetenzen zu reden.
Aber jetzt wird es insofern spannend, dass einige vermutlich zusätzlich zeigen werden, dass sie auch mit Verbrennern kein Geld mehr verdienen können.
Eine sehr interessante Zeit…