Tesla ist auf den ersten Blick in Deutschland nur ein Nischenanbieter. Genauer betrachtet allerdings wird schnell deutlich, dass die Elektro-Limousine Model S hierzulande eines der beliebtesten Oberklasse-Autos ist. Einer aktuellen Studie des Branchenkenners Ferdinand Dudenhöffer zufolge liegt Tesla in diesem Segment mit 414 „echten Verkäufen“ in den ersten vier Monaten des Jahres auf Rang drei, hinter der Mercedes S-Klasse mit 1441 Zulassungen und dem Audi A8 mit 730 Zulassungen.
Aufgrund ihrer Konzernzentralen und Händler seien deutsche Autobauer deutlich im Vorteil gegenüber Importeuren, so Dudenhöffer. Er hat deshalb bei seinen Berechnungen die die Statistiken verzerrenden Zulassungen auf Autohersteller, Autohändler und -vermieter herausgerechnet und nur Verkäufe an Privatpersonen berücksichtigt.
Das Tesla Model S schlägt in Dudenhöffers Statistik auch den VW Phaeton (409) oder den Porsche Panamera (330). BMWs 7er-Reihe kam demnach bis Mai nur auf 310 „echte“ Zulassungen, was Dudenhöffer auch mit dem anstehenden Modellwechsel des bayerischen Luxuswagens erklärt, so das Manager Magazin.
Model S in Schweiz & Dänemark ganz oben
In einigen anderen Ländern liegt Tesla sogar ganz Vorne: In den USA ist das Model S in seinem Segment schon lange eines der beliebtesten Autos überhaupt und muss sich im Heimatmarkt nur der S-Klasse geschlagen geben. Auch in der Schweiz hängt das Model S mittlerweile viele seiner Mitbewerber deutlich ab. Konnte die Mercedes S-Klasse mit seinen 414 Neuzulassungen im ersten Halbjahr 2015 gerade so noch mit Teslas 638 Verkäufen mithalten, wurden Audi A8, BMW 7er und Porsche Panamera geradezu deklassiert: Die drei Letztgenannten schafften in der Schweiz nur zweistellige Zulassungszahlen.
In Dänemark fällt der Unterschied, so das Manager Magazin, „noch deutlich krasser aus““: Da die Dänen – anders als Deutschland oder die Schweiz – Elektroautos durch erlassene Zulassungssteuern massiv fördern, war das Model S die mit großem Abstand gegenüber allen Mitbewerbern best verkaufte Oberklasse-Limousine überhaupt und wurde 511 mal neu zugelassen, während deutsche Hersteller Mühen hatten, ihre Luxusautos auf zweistellige Zulassungszahlen zu bringen.
„Tesla“, so resümiert Manager Magazin, „piesackt die deutschen Autohersteller also zunehmend dort, wo es ihnen besonders wehtut: In der prestige- und margenträchtigen Oberklasse – und das noch dazu in den wichtigen Märkten Europa und den USA, die sie gerne als ihre ursprünglichen Stammmärkte bezeichnen.“
Starkstrompilot meint
Wer das bessere Produkt hat, gewinnt. Das war schon immer so. Wenn es auch wegen der Marktmacht der Marktführer manchmal etwas länger dauert und diese damit Zeit gewinnen, sich der Innovation anzupassen oder sie sogar in Jahren als ihre Eigene zu verkaufen.
Es können aber auch ganze Industriezweige dadurch vernichtet werden. Also liebe deutsche Hersteller, das Ganze ja nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Michael Dierolf meint
Die “ etablierten “ deutschen Hersteller sind doch aktuell eher damit beschäftigt Ihren Krach Kisten 4 Fach Auspuffrohre in rund oder
rechteckig mit dazugehörendem Lautsprecher verstärktem “ Sound “ zu verpassen.
Und vom Kühlergrill her , noch größer , noch aggressiver.
Alles nur hoch peinlich und prollig.
Am schlimmsten und lautestesten sind da Audi und Porsche unterwegs.
Viel tiefer vom Niveau geht da nicht mehr.
Herrmann meint
Da gebe ich Ihnen 100% Recht . Früher dachte ich die boykottieren zusammen
mit der Erdölindustrie . Aber jetzt habe ich den Verdacht , dass unsere Autobauer das auch nicht können.
Jetzt weicht man auf Wasserstofftechnologie aus , und es entstehen wieder
nur Ankündigungen und Studien .