„Ein Elektroauto macht nur Sinn, wenn es viel gefahren wird“, sagt Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des ökologisch orientierten Verkehrsclub Deutschland (VCD). Einen Stromer als Zweit- oder Drittwagen für Gelegenheits-Fahrten anzuschaffen, diene dem Klima jedoch kaum, so Lottsiepen Unternehmen-Heute zufolge. Diese weit verbreitete Praxis in der Elektromobilität sei der Hauptgrund dafür, dass der VCD Elektroautos weiterhin nicht in sein Umwelt-Ranking aufnehme.
Nur als viel gefahrener Erstwagen leiste ein Elektroauto einen Umweltbeitrag – sofern es auch mit grünem Ökostrom geladen wird. Selbst dann müsse ein Stromer aber mindestens 20.000 km gefahren sein, um etwa die Umweltbelastung durch die Batterie-Herstellung zu kompensieren.
Wer Strom aus dem heutigen Energie-Mix verwendet, leiste kaum einen Umweltbeitrag – was auch schon mehrere Studien bewiesen haben. Die 20.000 km bezögen sich nämlich auf das Fahren rein mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen.
Große Batterie-Packs zum Erzielen hoher Reichweite seien mit besonderer Vorsicht zu genießen: „Je höher die Reichweite, desto höher der Aufwand bei der Produktion.“
Das Wichtigste aber sei, dass der Gesetzgeber die CO2-Grenzwerte weiter herabsenke. Dies wiederum kritisiert der Verband der Automobilindustrie. Mit Blick auf die Technologie der Verbrennungsmotoren sagte der VDA-Präsident Matthias Wissmann kürzlich: „Wenn der Verbrennungsmotor noch effizienter werden soll, dann wird jedes Gramm CO2, das wir zusätzlich einsparen, immer teurer.“ Hier habe man eine technische und wirtschaftliche Grenze erreicht.
Dietmar Budden meint
Da habe ich ja bis jetzt alles richtig gemacht. Nissan Leaf vor 2 Jahren geleast, bis heute 20.000 km gefahren :-). Der Benziner wurde zum Zweitwagen (hauptsächlich für gelegentliche Langstrecken genutzt). Und der Leaf wird natürlich mit Ökostrom von Greanpeace-Energy geladen und zu ca. 70% mit Strom aus der eigenen PV-Anlage.
Starkstrompilot meint
Von was redet dieser Mann? Der ist wohl offensichtlich nicht ganz auf dem Laufenden. Bei dem Ranking, das die VCD neulich veröffentlich hat, wundert das auch niemand.
E-Auto werden vielleicht als Zweitwagen angeschafft, avancieren aber nach kurzer Zeit zum Erstwagen. Warum soll das eine weit verbreitete Praxis sein, so ein Ding zu haben, aber es dann nur rumstehen zu lassen?
Elektroautos werden nur in Ausnahmefällen mit Strommix geladen. Das weiß man. Privatleute haben jedenfalls meist Ökotarife oder gleich PV. Firmen übrigens auch.
Dass Akkus ein kompliziertes Produkt, dürfte mittlerweile klar sein und dass sie in der Herstellung mehr Energie verbrauchen als ein Blechbehälter, dürfte auch klar sein. Aber was sind schon 20000km, um das wieder reinzuholen. Bei einem normalen Autoleben sind die nicht mal der Rede wert. Also was soll dieser völlig überflüssige Einwand?
Nach diesem absolut inkompetenten Ranking und diesen albernen Einwänden hier scheint mir, der VCD ist eher ein Gas- und Dieselautolobbyclub und hat mit ökologisch nichts am Hut.
Ein Dieselauto wegen des CO2-Ausstoßes als umweltfreundlich zu bezeichnen, ist eine unzureichende eindimensionale Sichtweise. Hat man bei den Atomkraftwerken auch mal gedacht. Bei so wenig Abfall muss es ja ein Wunderwerk der Technik sein. Ein Dieselauto macht mehr giftigen Dreck als alle anderen Antriebe.
Mir scheint eher, der VCD braucht mal eine personelle Runderneuerung. Vielleicht verschwinden dann solch peinliche Aussagen.
Rüdiger Schäfer meint
BRAVO, Starkstrompilot! Ich bin genau der gleichen Meinung.
Rüdiger Schäfer meint
Es wird außerdem immer vergessen, bei Benzin- und Dieselmotoren mit einzuberechnen, dass der Treibstoff gefördert, transportiert, hergestellt, wieder transportiert und gelagert wird. Auch das ist umweltrelevant.