Chevrolets Elektroauto mit Range Extender Volt wurde in Deutschland 2011 als Ampera auf den Markt gebracht und stieß anfänglich auf großes Interesse. Während in den USA bereits die nächste Generation des Volt mit mehr rein elektrischer Reichweite und aufgefrischter Optik enthüllt wurde, wird Opel den Ampera hierzulande jedoch aufgrund enttäuschender Absatzzahlen auslaufen lassen.
Obwohl der Ampera in Deutschland nur wenige Abnehmer fand, zeigten sich viele enttäuscht von Opels Rückzug aus der Elektromobilität. Zwar verkündete Opel-Chef Karl-Thomas Neumann, dass der Rüsselsheimer Hersteller in Zukunft wieder ein Elektroauto anbieten wolle, mehr Informationen gab er damals aber nicht preis. Auch Chevrolets Anfang dieses Jahres enthüllten Elektroauto-Kleinwagen Bolt mit knapp 320 Kilometern Elektro-Reichweite schien Mutterkonzern General Motors vorerst nur in den USA anbieten zu wollen.
Nachdem hiesige Elektroauto-Interessenten aufgrund mangelnder Alternativen vor allem auf Teslas für 2017/2018 angekündigten kompakten Stromer Model 3 warten, scheint sich bei Opel nun doch etwas zu tun: Autocar.co.uk will aus Unternehmenskreisen erfahren haben, dass Chevrolets Bolt zukünftig auch in Europa angeboten werden soll. Da Chevrolet sich zum Jahresende 2015 aus dem Neuwagenverkauf in Europa zurückziehen wird, müsste der Bolt in Deutschland zwangsläufig als Elektro-Opel auf den Markt kommen.
Laut auto motor und sport betonte Opel-Vorstand Karl-Thomas Neumann zuletzt jedoch, dass sein Unternehmen nicht einfach irgendetwas aus dem GM-Regal übernehmen, sondern „daraus einen Opel machen“ wolle. Einen kleinen elektrischen Freizeit-Crossover im SUV-Look und mit viel Platz für vier zum Beispiel. Klar scheint lediglich, dass es definitiv keinen E-Karl geben soll, wie vor einiger Zeit spekuliert wurde.
Im vergangenen Jahr noch Nummer drei im EU-Pkw-Markt, sollen die bei General Motors für das Europa-Geschäft zuständigen Marken Opel und Vauxhall bis 2022 auf den zweiten Platz vorrücken. Dieses Ziel gab GM-Chefin Mary Barra auf der IAA offiziell aus. Die dazu angestrebte Modelloffensive soll neben einem größeren SUV und vernetzten Systemen in den Fahrzeugen auch eine Vielzahl neuer Modelle von Opel beinhalten – inklusive Elektroautos.
Wann genau und in welcher Form der Bolt auch bei uns verfügbar sein soll ist noch nicht bekannt; in den USA wird mit einer Markteinführung ab 2017 gerechnet. Chevrolet hat für den Bolt bereits einem Kampfpreis von etwa 30.000 Dollar (knapp 26.500 Euro) in Aussicht gestellt. In wenigen Jahren könnten sich demnach Teslas Model 3 und Chevrolets (Opels) Bolt mit jeweils um die 300+ km Reichweite weitestgehend ungestört das kompakte Elektroauto-Segment in Deutschland teilen. Über ähnliche Modelle von VW, Audi oder Daimler ist bislang nichts bekannt, einzig der japanische Hersteller Nissan könnte mit der nächsten Generation des LEAF noch nachziehen.
Fred Althaus meint
wolte Opel nicht den Racket Bauen alles alte Sprichbeutel
Tom meint
Der Preis von 30.000 USD wurde von Chevrolet nach Abzug der US-Förderung beziffert und ist darüber hinaus ohne MwSt zu verstehen. Demnach also rund 37.500 USD = 28.000 EUR + 19% MwSt = 33.300 EUR, wenn man das mal so plump umrechnet.
Die nächste Leaf-Generation mit – dem Vernehmen nach – ähnlicher Reichweite wurde von Nissan auch schon lange angekündigt. Es ist also um 2017/2018 mit mindestens drei mehr oder weniger ernstzunehmenden Kandidaten im Bereich E-Auto ab 320 km EPA-Reichweite (hierzulande also wohl um die 400 km NEFZ) zu rechnen: Tesla Model 3, Nissan Leaf 2.0 und Chevy Bolt.
Der Bolt ist mir zu klein, der Leaf eigentlich auch (wobei man die neue Version ja noch nicht gesehen hat). Heißester Anwärter bleibt für mich das Model 3…
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis, gibt es zum Preis für den Bolt eine „offizielle“ Quelle?
VG
TL | ecomento.de
Nightrunner meint
Tut mir leid, aber die Rechnung kann nicht ganz stimmen. Bei einem aktuellen Dollarkurs von 1,13 sind 37.500 USD rund 33.200 EUR. Addiert man 19% MWSt. dazu, ergibt das rund 39.500 EUR. Der Tesla Model 3 soll 35.000 Dollar kosten. Das sind rund 31.000 Euro (aber nicht der Endpreis, wie überall zu lesen ist, sondern der Nettopreis). Addiert man 19% MWSt. dazu, kommt man auf knapp 37.000 Euro. Dennoch ist der Bolt teurer. Da die 39.500 EUR bereits sehr knapp kalkuliert sind, wird Opel das Auto bei uns nicht billiger verkaufen können. Hinzu kommt dass der Tesla mit Sicherheit mehr Leistung bietet und auch mehr Reichweite. Wirkliche Chancen hat der Bolt da bei uns deswegen sicher nicht.