Die Gerüchte um ein kommendes Auto von Apple halten sich hartnäckig, auch über ein auf BMWs kompaktem Elektroauto i3 basierendes „iCar“ wurde bereits spekuliert. Der bayerische Hersteller dementierte dies zwar rasch, BMW-Chef Harald Krüger zeigte sich jetzt aber durchaus angetan von einer möglichen Zusammenarbeit mit den Amerikanern, berichtet der US-Nachrichtensender CNBC.
Demnach sei ein Apple-Automobil mit dem i3 als Plattform Krüger zufolge durchaus „eine nette Idee“. Der Automanager betonte allerdings, dass er zum jetzigen Zeitpunkt „keine Antwort“ darauf habe, ob ein derartiges Fahrzeug überhaupt realistisch sei. Die anhaltenden Gerüchte um den „Apple i3“ und andere Fahrzeuge seien demnach typisch für die Autoindustrie. Bisher würde man mit Apple – genauso wie mit anderen Unternehmen aus der Technologiebranche – ausschließlich bei der Integration von Smartphones und digitalen Services zusammenarbeiten.
Seit knapp einem Jahr wird gemutmaßt, dass Apple an einem eigenen Elektroauto arbeitet und bereits aktiv das dafür notwendige Fachpersonal anwirbt. Auch ein vor neugierigen Blicken geschütztes Testgelände sollen die Amerikaner angemietet haben. Vor allem der Wechsel hochkarätiger Autoexperten – unter anderem der frühere FiatChrysler-Top-Manager Doug Betts – zu Apple wird als Zeichen gedeutet, dass das „iCar“ in absehbarer Zeit Realität werden könnte.
Dass aus Gerüchten schnell Fakten werden können, zeigt aktuell Google mit seinem autonomen Elektroauto-Projekt. Während zu Beginn noch SUVs von Lexus als Technologieträger für die Software des High-Tech-Fahrzeugs genutzt wurden, ist das Google Car in den USA seit wenigen Wochen auf öffentlichen Straßen unterwegs. Zuletzt wurde zudem spekuliert, dass auch der japanische Elektronikkonzern Sony über die Entwicklung eines Elektroauto nachdenkt.
Die zunehmende Digitalisierung von Pkw wird mittelfristig dafür sorgen, dass sich Auto- und Technologiekonzerne immer weiter annähern werden. Die erwartete steigende Nachfrage nach elektrisch angetriebenen Automobilen spielt branchenfernen Unternehmen dabei in die Karten – Elektromotoren sind viel einfacher und kostengünstiger zu entwickeln als Verbrennungsmotoren. Über Batterie-Know-how verfügen Konzerne wie Apple, Google und Sony aufgrund ihrer zahlreichen Elektronikgeräte ohnehin schon länger.
Gegen eine enge Zusammenarbeit oder sogar Zulieferrolle werden sich auch etablierte Autohersteller wohl nicht mehr allzu lange wehren können. Dank enormer Bargeldreserven könnten sich einige der US-amerikanischen Tech-Giganten ohnehin problemlos einen der großen Hersteller einverleiben und so von heute auf morgen in die Branche eintreten.