Vergangene Woche hat Bundeskanzlerin Angela Merkel die 66. Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt eröffnet. In ihrer Eröffnungsrede sprach Merkel nicht nur Zukunftsthemen wie die zunehmende Digitalisierung von Pkw und automatisiertes Fahren an, sondern sagte den deutschen Automobilherstellern auch bis zum Jahresende eine Entscheidung über Förderinstrumente für Elektroautos zu.
„Die Vorstellungen in der Bundesregierung gehen auseinander, was das beste Instrument ist. Aber wir werden noch in diesem Jahr entscheiden“, so Merkel. Zu dem erklärten Ziel der Bundesregierung aus dem Jahr 2011, bis 2020 eine Million Elektroautos auf Deutschlands Straßen sehen zu wollen, äußerte sich die Kanzlerin nicht. Sie orakelte zwar, dass Elektroautos „erheblich an Bedeutung gewinnen“ werden, ließ sich aber nicht zu einem erneuten Bekenntnis zu dem alternativen Antrieb drängen und betonte: „Gut Ding will Weile haben“.
Nach anfänglichem Zögern geben Hersteller wie Audi, Mercedes-Benz und Porsche auf der diesjährigen IAA einen Ausblick auf eine mögliche Elektroauto-Zukunft der deutschen Hersteller. Parallel fordert die Branche immer vehementer, dass der hierzulande noch schleppend vorangehende Verkauf der Stromer durch staatliche Kaufanreize angekurbelt wird. Ergänzend zu bereits beschlossenen Privilegien wie Fahren auf Busspuren und kostenlosem Parken sollen Elektroautos demnach zukünftig auch als Firmenfahrzeuge steuerlich absetzbar sein.
Auch zum vernetzten, automatisierten Fahren äußerte sich die Bundeskanzlerin. Hier sei eine Revolution im Gange, bei der die Autoindustrie erst noch das Vertrauen der Verbraucher gewinnen müsse. „Da vertrauen wir voll auf sie“, sagte Merkel an die Hersteller gerichtet. Um die Voraussetzungen für autonom fahrende Fahrzeuge zu schaffen, hat die Bundesregierung kürzlich eine Strategie zur Schaffung von Rahmenbedingungen und Sicherheitsstandards verabschiedet – unter anderem, um Manipulationen durch Hacker zu verhindern. Die Gefahr durch die mit immer mehr elektronischen Helfern ausgestatteten Pkw kommentierte die Kanzlerin humorvoll: „Hoffentlich verbünden sie sich nicht gegen den Fahrer. Das wäre auch schlecht.“
Wilhelm Herbi meint
Mindestens 5.000 € staatliche Förderung, solange bis die Akku-Preise halbiert sind, bei doppeltem Speichervermögen also doppelter Reichweite wie bisher.
Für den kleinen Garagenschrauber den Radnabenmotor zur Umrüstung in Heimarbeit, so wie es die Firma Lorinser vorgemacht hat. Diese Arbeit auch mit 2.500 € gefördert.
Nicht nur 1 Million Elektroautos sind dann bis 2020 auf den Straßen, es gibt dann kaum noch Erdölverbrenner. Weltweit sind 750 Millionen Erdölverbrenner umzubauen, auf Elektroantrieb mit Solarstrom. Was für ein Segen für den blauen Planeten.
Starkstrompilot meint
Da stehen sie nun und halten die Hand auf. Erst sich die Entwicklung sponsern lassen und jetzt noch den Absatz. Respekt, ganz schön dreist.
Vielleicht sollten die deutschen Hersteller erstmal Premium liefern, bevor sie Premiumpreise verlangen. Was sie jedenfalls bis jetzt abliefern ist maximal 2. Reihe, eher 3. Bis dahin, runter mit den Preisen. Dann braucht man auch keine Förderung. Die Franzosen und Japaner können das besser.
Am Ende werden eh wieder völlig sinnlos die Hybridenschaukeln mit reingepackt und wirklich sparsame Modelle bleiben außen vor.
Ganz nebenbei ist der als hochpreisig genannte Tesla Model S das günstigste Fahrzeug seiner Klasse. Sämtliche Fahrzeuge, die hergestellt werden, sind verkauft. Er zählt in seinem Segment in manchen Ländern zu den Meistverkauften oder führt die Rangliste sogar an. Was gibt es da zu fördern? Weil die Deutschen Hersteller nicht wissen wie man Autos baut und verkauft? Das ist doch nun wirklich ihre eigene Sache.
CZ meint
Sowohl in Japan als auch in Frankreich gibt es Subventionen für den Elektroautokauf. Besser scheinen sie also erstmal darin zu sein, ihre Staaten um Subventionen anzupumpen. Auch Tesla ist Subventionen nicht abgeneigt, wie zB für den Bau der Gigafabrik.
So ganz verstehe ich das Argument sowieso nicht. Es gibt doch viele Staaten, die den Verkauf von Elektroautos fördern, ohne eine eigene Autoindustrie zu besitzen. Sollen wir jetzt nur deshalb darauf verzichten, weil wir eine haben?
Ich würde mir zumindest eine bessere Förderung von Elektroautos wünschen; unabhängig davon, ob nun die deutsche Autoindustrie davon profitiert oder die Autos importiert werden.