Immer mehr Unternehmen unterschiedlichster Größe wollen Elektroautohersteller Tesla Motors Konkurrenz machen. Ein Startup aus China hat jetzt die bisher wohl ehrgeizigsten Angriffspläne enthüllt: NextEV will eine Milliarde Dollar (knapp 895 Mrd. Euro) einsammeln, um damit Elektroautos der nächsten Generation zu entwickeln.
NextEV führt zu diesem Zweck eigenen Angaben nach bereits intensive Test mit Teslas Topmodell Model S P90D und dessen „Ludicrous Mode“ durch, der die Elektroauto-Limousine in nur 3,3 Sekunden von 0-100 km/h beschleunigt. Bloomberg News berichtet, dass der chinesische Elektroauto-Newcomer bereits fast die Hälfte des angestrebten Startkapitals auftreiben konnte.
Aus früheren Berichten geht hervor, dass NextEV einen rein elektrischen Supersportwagen mit über 1000 PS und einer Beschleunigung von Null auf Hundert in 3,0 Sekunden auf den Markt bringen will. Im Anschluss sollen dann alltagstauglichere elektrische Familienmodelle folgen. Eine ähnliche Strategie verfolgt Tesla seit seiner Gründung im Jahr 2003.
NextEV wurde 2014 von William Li und einer Gruppe von Internetunternehmern ins Leben gerufen. Das erste Elektroauto des chinesischen Herstellers soll nächstes Jahr erscheinen, von etablierten Automobilherstellern in Auftragsfertigung produziert werden und Teslas Model S bei der Leistung übertrumpfen. Das zweite, familienorientierte Modell soll dann zur Hälfte des Preises des Model S in China angeboten werden.
Das operative Geschäft von NextEV soll der ehemalige Ford-Manager Martin Leach verantworten. Zusätzlich sollen bereits 300 hauptsächlich im Bereich Forschung & Entwicklung tätige Mitarbeiter angeworben worden sein, die sich auf Standorte in Peking, Shanghai, London, München und Silicon Valley verteilen. Wann NextEVs Stromer in Europa auf den Markt kommen sollen, ist noch unbekannt.
Tom meint
„Wann NextEVs Stromer in Europa auf den Markt kommen sollen, ist noch unbekannt.“
Mein Tipp: Gleichzeitig mit dem „Quant, powered by NanoFlowCell“.
Spaß beiseite, die Pläne sind ja schön und gut, aber Konkurrenz für Tesla ist das tendenziell eher nicht. Tesla baut keine Supersportwagen. Außerdem ist alles so dermaßen vage gehalten – wenn dieses Auto vielleicht in vier bis fünf Jahren auf den Markt kommt, sind e-Autos hoffentlich keine Konkurrenz untereinander, sondern nur noch Konkurrenz für die Verbrenner.
kuhfahl-kriegel meint
Wer braucht 1000 PS auf der Straße ? Diese Spinner sollte man gleich auf den Mond schießen. Wenn Sie es mal schaffen würden ein Chassis mit 4 Räder und einem Elektromotor mit einer einfachen schmucken Karosserie und den notwendigsten Bedienelementen für wenig Geld bezahlbar, wie einst der VW Käfer, auf den Markt zu bringen, dann würden eine Masse Leute damit in Kurzstrecken zur Arbeit rollen und die Welt wäre vom Smog entlastet. Die Verkäufer würden genug zum Leben verdienen.
GoSilla meint
ähm 1 Mrd. $ sind doch 89 Mrd. € oder hat uns die griechenlandkriese doch so dermaßen den Euro versaut?? :D
Marco meint
… und ich dachte dann eher 895 Millionen Euro…
GoSilla meint
uppss… jetzt bin ich selber durcheinander gekommen hahahahahaha :D
natürlich 890 Mio
Redaktion meint
Beim Aufrunden waren wir heute (zu) großzügig, nach aktuellem Stand sind es tatsächlich 895 Millionen Euro.
„Eine Milliarde Euro“ sollte aber stimmen, US-Billionen und „unsere“ Milliarden sind ein heikles Thema was das Hin-und-Her-Übersetzen bzw. -Umwandeln angeht :-)
VG
TL | ecomento.de
Dr.M. meint
Wie wäre es eigentlich, wenn man das Geld gleich für ein bezahlbares und auch praktisch nutzbares Elektroauto verwenden würde? Das geplante 1000 PS-Modell geht doch für sicher 90% der Autokäufer völlig am Thema vorbei.
Als ob die Beschleunigung und PS-Zahlen von Model S und X in den Topversionen nicht völlig genügen würden, wir wissen jetzt dank Tesla schon, dass das auch elektrisch geht, schön lieb und nett, aber jetzt könnte man sich mal von der Frage „wer hat den grössten“ mal ab- und sich der realen Welt von 90% der Autokäufer zuwenden.
Es ist ja auch nicht soooo kompliziert, ein Elektroauto mit 1000 PS zu bauen, das sind doch alles noch Fragen, die wichtig waren, als Verbrenner die einzige Antriebsquelle waren.
So aber sind das für mich ziemlich überflüssige Veranstaltungen.