BMW bringt etwas mehr Druck in die aktuelle Diskussion um Elektroauto-Förderungen in Deutschland: BMW-Vertriebschef Ian Robertson macht die Politik verantwortlich für den schwachen Absatz von Elektro- und Hybridautos hierzulande – und verweist auf Erfolge in anderen Ländern. „Warum gehen zehn Prozent unserer Elektrofahrzeuge i3 und i8 nach Norwegen?“, fragt der 57-jährige Brite dem Handelsblatt zufolge. Und liefert die Antwort gleich selbst: „Weil die Elektromobilität dort politisch gewünscht ist.“
Umfangreiche Fördermaßnahmen in Ländern wie dem Elektroauto-Eldorado Norwegen (knapp jeder Dritte Neuwagen dort ist ein Elektroauto), oder auch den Niederlanden, den USA, Frankreich und Japan führen zu weitaus höheren Verkaufszahlen als in Deutschland. „Unsere Hybridmodelle verkaufen sich vor allem dort gut, wo es ein politisches Interesse an alternativen Antrieben gibt“, sagt auch Robertson. „Deutschland will hier stets Schritte in diese Richtung unternehmen, macht bislang aber zu wenig“, hadert er demnach mit dem Heimatmarkt.
Weniger eilig hat es Robertson mit der Brennstoffzelle als weiterem grünem Antrieb. Zwar hat Hersteller Toyota, mit dem die Bayern schon seit vier Jahren in Sachen Wasserstoffauto zusammenarbeiten, bereits einen eigenen Wasser-Stromer auf dem Markt – BMW selbst wolle sich aber noch etwas Zeit lassen, bevor ein eigenes Modell präsentiert wird.
Peter meint
BMW wird hier viel vorgeworden, weltweit ist der i3 jedoch auf dem dritten Platz der BEV Zahlen. Sie bieten den i3 fast auf jedem Markt an, Südafrika, Asien, Australien und in den USA gibt es gute Leasingdeals mit ordentlich Rabatt. Neben Renault-Nissan der engagierteste Hersteller! An einer Förderung kommt Deutschland nicht vorbei.
Michael P. meint
Solange BMW selbst vor der Kamera keine Scheu hat zu sagen, dass der i3 so teuer ist, weil er als „Premium Produkt“ einfach teuer sein muss, macht eine Förderung keinen Sinn. Warum soll der Steuerzahler hier mit 5.000 Euro unterstützend eingreifen, wenn BMW das Auto aus eigener Kraft um 10.000 Euro günstiger anbieten könnte. Dass es dadurch zu Unmut in der Bevölkerung bezüglich einer Kaufprämie kommt, kann ich vollkommen verstehen.
Die Drillinge haben auch mal bei 35.000 Euro angefangen. Zumindest die PSA Modelle gibt es nach fünf Jahren neu für den halben Preis. Das ist doch mal eine Entwicklung, an der sich BMW ein Beispiel nehmen kann. Ich erwarte nicht, dass man den i3 für 17.850 Euro in den Markt wirft, aber mit einem Basispreis von 25.000 Euro wäre er angemessen eingeordnet.
So wird das nichts, BMW.
Martin Leitner meint
Ich find’s gut, dass der Hr. Robertson gerade auf Norwegen veweist.
Genau so sollten es die deutsche Regierung nämlich auch machen: Spritfresser per Steuer im Preis verdoppeln und mit diesem Geld die E-Autos fördern. Aber so hat er es wahscheinlich gar nicht gemeint ;-)
Starkstrompilot meint
Die deutschen Hersteller können ziemlich froh, dass der deutsche Autofahrer so gut erzogen ist und sich bis auf ein paar Ausreißer doch recht markentreu und patriotisch verhält.
Dass sich der i3 in Deutschland schlecht verkauft, liegt wohl eher am unverschämten Preis. Das E-Auto mit dem schlechtesten Preis-Leistung-Verhältnis. Miese Reichweite, miese Ladefähigkeit, kein Viertürer, kleiner Kofferraum – völlig unbrauchbares Ding. Dazu noch ein Designunfall, aber wenigstens auffällig – und Geschmackssache. Für den gleichen Preis gibt’s 2 Zoes mit allem, was man braucht.
Der i8 ist gar nicht der Rede wert. Dreizylinder mit Schwungspeicher. Haha.
VW ist die gleiche pleite. Viel zu teuer und unbrauchbar
B-Klasse auch teuer, wenigstens ein bisschen Tesla drin.
Opel hatte mit dem Ampera die Brücke zum Langläufer Tesla. Das haben sie aber sauber vergeigt. Zum Glück bekommen sie mit dem Bolt noch einen 2. Versuch. Der Preis und die Ladefähigkeit werden entscheiden.
Dass es in anderen Ländern klappt, dürfte wohl daran liegen, dass man noch nie so günstig an einen neuen BMW oder VW kam. Die Marke hat halt einen Wert. Warum, weiß ich auch nicht.
Wenigstens warten sie bei BMW das Wasserstoffthema ab. Hat sich auch hoffentlich bald erledigt. Schnapsidee von Treibstoff-Ingenieuren.
Klaus meint
Tja, da trennt sich die Spreu …
Design, eine für den Markt rungelutschte und ziemlich generisch gestaltet Karosse,
mit einem versucht visionärem Interieur mit halb durchdachtem Bedienungskonzept,
also dem Tesla, gefällt wohl dem nüchternen Geschmack des Technik Nurds.
Design muss man auch lernen zu verstehen, ist mit Kunst schließlich nicht anders.
Aber ach – auch da ist Elon Musk eben nicht der Dümmste …
Zu allem Anderen im Text. Ja, wir alle – Ich vor allem – haben endlich verstanden.
Dass es eine Partei gibt, die VGDA heißt. V verbissen G egen D eutsche A utobauer.
Tesla als Marke hat auch einen Wert und der liebe Elon tut alles dafür, den
bei der relevanten Zielgruppe aufrecht zu halten.
Deine Zeit wird schon kommen, Starkstrompilot, in der du Zähneknirschend zugeben
musst, dass auch deutsch Hersteller was gutes bauen.
Das ist ja fast wie mit Veganern hier. Auch wenn ich selbst teilweise Vegan esse, das
passiert aber automatisch, denn ich ernähre mich Gesund. Ach – deswegen lege ich
das „gehypte“ Thema Ernährung nicht so auf die Goldwaage …
Oh sorry, die letzen Sätze habe ich nur laut gedacht.
Euch weiterhin viel Spaß mit eurem Groll.
Grüße euer Lieblings E-Auto Troll, Klausi
Klaus meint
Auch und auch hier hat man noch immer nich kapiert, dass Telsla auch schlicht keine andere Möglichkeit eben das zu machen was sie machen.
Was ihr als Vision bezeichnet, ist Strategie oder böse, Kalkül.
Und das sind nicht meine Worte sondern, die eures Messias, Elon.
Das Schlimme an den Kommentaren – allen inkl. meinen – sie bringen nichts. Sondern sind es nur Blasen, ändern tut keiner was aus seine vermeintlich objektive Meinung in die Tastur zu hacken. In seinem Elfenbeinturm.
Internet Narren
Dr.-!ng. Klaus D. Beccu meint
@Starkstrompilot: „Wenigstens warten sie bei BMW das Wasserstoffthema ab. Hat sich auch hoffentlich bald erledigt. Schnapsidee von Treibstoff-Ingenieuren“.
Eine Schnapsidee ist der H2-Fuelcell-Speicher-Antrieb keinesfalls. Bereits 3 Modelle auf dem Markt: Toyota MIRAI, Honda FCX und Hyundai ix35 FC- daneben aktive Projekte bei Daimler, VW und auch BMW (Kooperation mit Toyota). 10’000 Vorbestellungen für den MIRAI. Sicherlich bleiben – wie bei allen alternativen Techniken – noch viele Fragen: z.B. Sicherheit der Wasserstoff-Hochdruckspeicherung im Fahrzeug, Lebensdauer und Effizienz der Luftsauerstoff-Elektrode i.d. Fuelcell, Wasserstoff-Tankstellen Frequenz etc. Aber wenn Toyota etwas in die Hand nimmt, wird das aller Wahrscheinlichkeit nach ein Erfolg – wie schon bei der Einführung des Hybridantriebs : 1997 mit PRIUS – derzeit in der 7. Generation und 1 Mio Total-Verkauf. PRIUS war nur möglich dank der innovativen Metallhydrid Batterie [NiMH] bei uns im Battelle F&E Zentrum in Genf erfunden und mit Daimler Unterstützung entwickelt, sodann von Ovonic Battery Comp. / USA auf den Markt gebracht – derzeit von BASF in USA übernommen.
Dr.M meint
Nun,beim i3 und i8 würde ich eher vermuten, dass es an den aufgerufenen Preisen liegt und weniger an der fehlenden Förderung in Deutschland. Da hilft auch der Hinweis auf Norwegen nicht wirklich weiter. Und der i8 ist für mich sowieso kein Elektroauto, davon abgesehen völlig unpraktisch und zu teuer.
Bürokrat meint
Hat schon einen guten Grund warum es momentan keine Förderung gibt, es gibt von den tollen großen Herstellern ja auch keine bezahlbaren Fahrzeuge die man auch fahren will!
Wer will schon sowas wie den misslungenen I3 ?
Wenn 2018 die ersten Serienfahrzeuge kommen, die um die 35.000 EUR kosten (Tesla Model 3) dann sollte die Regierung auch die Förderung starten.
Wenn BMW wirlich eine Förderung wollen würde, hätten die lobbyisten bereits was in die Wege geleitet.
A. E. meint
@Bürokrat
Ich gebe Ihnen vollumfänglich recht. Gerade bei BMW wird seit Jahren Wasser gepredigt und Wein getrunken. BMW hat schlichtweg kein Interesse an Elektromobilität, vielmehr dienen die beiden Modell als ökologisches Feigenblatt. Die bisherige mickrige Reichweite als technisch bedingt zu verkaufen, ist dabei schlichtweg eine Dreistigkeit.
Nebenbei einige offizielle Fakten aus dem Jahr 1992, entnommen aus dem damaligen BMW-Mitarbeitermagazin BAYERNMOTOR:
Auf der »Greater Los Angeles Auto Show« im Januar 1992 konnten die Besucher bereits auf den Nachfolger der Elektroautostudie E1 blicken. Diese speziell auf US-amerikanische Bedürfnisse zugeschnittene neue Studie war 36 cm länger als der E1 und mit einer größeren Batterie ausgerüstet. Zur Reichweite des E2 konkretisierte das BMW-Mitarbeiterblatt BAYERNMOTOR: »Die maximale Reichweite wird bei 430 Kilometern liegen, im Praxisbetrieb bei ca. 260 Kilometern.«
P.S.: Unter Pischetrieder wurde die Elektromobilität, obwohl von Eberhard von Kuenheim bereits zur Seriennähe entwickelt, sofort eingestellt.
Beste Grüße
A.E.
Zitat entnommen aus: Bayernmotor 1/1992. S. 1 und 3
Bürokrat meint
guter Hinweis.
hätte BMW den E1 einfach mal in den 90ern rausgebracht wären die mit der Entwicklung weit vor Tesla.
Das Design hätten die dann auch in Griff bekommen uns beispielsweise 5er als reines Elektrofahrzeug rausgebracht. (Wäre bestimmt schon 1999 der Fall)
Da die Öl Lobby aber hier natürlich nichts von hätte blieben die Spritschleudern.
PS. ich finder sogar der E1 sieht besser aus als ein i3
Die Reichweite ist die gleiche, in 25 Jahren konnten sie nur eine Stärkere Batterie einbauen : D
Klaus meint
Ihr versteht alle noch nicht, dass der E-Auto Markt noch immer
scheiß egal ist oder?
Das ist ein absolutes Nischenprodukt, dass nicht mal im Ansatz ist
Kommerziell zu sein. Der Markt wird schon noch kommen.
Habt nur ein bisschen Geduld oder ist es das Negative was euch am Leben hält? Tesla hat nix tolles gebaut sondern nur toll vermarktet.
Wie kann man denn so unreflektiert agieren?
Ich bin echt Fassungslos.