„Diese Technik wird sich langfristig durchsetzen. Da bin ich mir sicher,“ sagt Professor Dietmar Göhlich von der Technischen Universität (TU) Berlin, der einen Versuch begleitet, der bislang leider nicht wirklich gut klappt. Es geht um die Berliner Elektrobus-Linie 204. Unsere treuen Leser kennen die Leidensgeschichte schon von diversen Meldungen.
Kurz zusammengefasst mit Infos der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), die die Berliner Zeitung von einer Sprecherin erfahren hat: „Nur an 21 Tagen waren alle vier Busse im Einsatz. An 24 Tagen fuhren drei Busse, an 27 Tagen lediglich zwei, und an fünf Tagen war nur ein E-Bus unterwegs.“ Und an sage und schreibe 57 Tagen sei kein einziger Elektrobus auf der Linie 204 im Einsatz gewesen.
Es gebe aber „keinen Anlass, diese Technik schlechtzureden“, sagt Göhlich und versucht zu relativieren: Die vier Elektrobusse seien „keine Serienfahrzeuge, sondern Einzelstücke, die nicht aus der Großserie kommen.“ Zudem handele es sich „um ein Forschungsprojekt mit einer Erprobung unter realen Bedingungen. Dass dabei Probleme auftreten, war zu erwarten. Aber sie sind lösbar und wir können den Reifegrad des Gesamtsystems kontinuierlich verbessern.“
Die BVG, die „mit Kinderkrankheiten gerechnet“ haben, sehen das der Berliner Zeitung zufolge genauso: Sie setzen sich dafür ein, dass der Test bis 2017 verlängert wird. Trotz der aktuell noch miserablen Einsatzbilanz. Denn Elektrobussen gehöre die Zukunft, so die Sprecherin. „Wir wissen nur nicht, wann sie beginnt.“
Starkstrompilot meint
Jetzt wollte ich mal nett sein, aber ihr anderen Kommentierer habt natürlich recht. Was wird denn da erforscht? Elektrobusse sind doch keine neue Erfindung. Alles uralte Technik, die maximal kombiniert werden muss, und nicht mal das, das Fahrzeug ist nur größer. In schweizer Städten fahren seit Jahrzehnten Busse mit Oberleitung rum, brauchen also nicht mal Schienen. Ist doch alles da.
Berlin kann es sich also leisten, sinnlose Forschung zu unterstützen? Ich glaube nicht.
onesecond meint
Wieso haben die nicht Busse von BYD genommen? Die scheinen doch tadellos zu funktionieren.
Andilectric meint
Dachte ich mir auch gerade. Gerade Berlin sollte mit seinem Geld sparsamer Haushalten und auf teure Experimente verzichten. Bewährte E-Busse kaufen, die auch fahren können und gut is.
Gegendenstrom meint
Elektroantriebe werden sich durchsetzen, auch beim Omnibus.
In anderen Städten Europas hat die Zukunft bereits begonnen, so zum Beispiel in London.
Warum die BVG sich wieder einmal zum Versuchsträger machen lässt erschließt sich mir eher nicht.
Die Zeit der geförderten Feldveruche ist aus meiner Sicht Berits vorbei.
Setzte man auf bereits zu tausenden bewährte Technik, wäre aus technischer Sicht ein Feldversuch im Rahmen eines Forschungsprojekts nicht notwendig.
Was erforscht man denn da, was nicht schon lange erforscht wäre?
Starkstrompilot meint
Prima Sache. Die Kinderkrankheiten werden bestimmt bald gelöst sein. Oder sind es schon.
Ansonsten nur Vorteile: Kein Sprit, keine Abgase, kein Lärm, weniger Energieverbrauch, viel angenehmeres Fahren, keine eigene Trasse wie Bahnen etwa, etc.
Elektrobusse werden sich durchsetzen. Größere Stückzahlen werden die Preise senken.