Teslas Ende 2015 auf den Markt gekommenes Elektroauto Model X ist nicht nur das erste für die Volumenproduktion ausgelegte rein elektrische SUV der Welt, bei dem Stromer wurden auch erstmals in Großserie sogenannte „Falcon Wing“-Türen verbaut. Was ursprünglich als praktischere Alternative zu traditionellen Beifahrertüren und Demonstration von Technik-Know-how gedacht war, gilt allerdings als die bisher wohl schlechteste Idee von Tesla-Chef Elon Musk.
Musk, der von vielen für seine technischen und unternehmerischen Fähigkeiten bewundert wird, hat bereits mehrfach eingeräumt, sich mit der komplexen Technik des Model X „überschätzt“ zu haben. Auch bei der Auswahl der Zulieferer sei er nicht sorgfältig genug vorgegangen. Das 2012 erstmals der Öffentlichkeit präsentierte Elektroauto ging deutlich später als geplant in Serie – und sorgt bis heute bei Tesla-Mitarbeitern wie -Kunden aufgrund diverser Probleme für Frustration. Zumindest die oftmals störrischen „Falcon Wing“-Türen sollen in Kürze aber reibungslos funktionieren.
RT @photoSteveZ My #ModelX got a new feature with latest OTA firmware update: one touch closes all doors!https://t.co/ZaLAEDHcoL
— Tesla Motors (@TeslaMotors) 31. Mai 2016
Firmenchef Musk versprach, dass der Öffnungs- und Schließmechanismus des Tesla Model X durch ein Software-Update zukünftig endlich den erhofften Mehrwert bringen wird. „Die Software, die das Model X und den Betrieb der Türen steuert, ließ sich nur mühsam optimieren. Ich glaube wir sind fast soweit, dass die Türen endlich brauchbar sind“, so Musk. Wer jetzt oder demnächst ein Model X bestellt, werde die Türen demnach „lieben“.
Während in Deutschland bislang nur wenige der Tesla-SUVs unterwegs sind, haben in den USA bereits zahlreiche Käufer feststellen müssen, dass die Software der Model-X-Türen bei der Auslieferung fehlerhaft war. Der kalifornische Hersteller profitiert jedoch davon, dass die meisten der Kunden Musk & Co. viel verzeihen und Spaß an ihrer Rolle als „Beta-Tester“ finden. Tesla investiert zudem viel Geld und Mühe in seinen Kundenservice. Trotz diverser Kinderkrankheiten würden daher 97 Prozent der Besitzer eines Model S oder Model X wieder ein Elektroauto von Tesla kaufen.
orinoco meint
Wer seine Fehler zugibt, dem kann man sie auch leichter verzeihen.
Elon Musk hat sicher den Parrot-Sketch von Monty Python gesehen und was draus gelernt. Der reale Hintergrund war übrigens ein Autohändler der versuchte John Cleese die Mängel einer Oberklasselimousine schönzureden. Wie man am aktuellen Beispiel eines großen, norddeutschen Automobilkonzerns und seinen Managern sehen kann, ist diese Mentalität dort immer noch vorhanden.
Marco meint
Es wird also ein Auto schon fast ein Jahr lang verkauft, bevor die Türen endlich brauchbar werden. Diese freiwilligen Tesla Betatester haben ja wirklich ein dickes Fell…
GhostRiderLion meint
Das ist doch mittlerweile Standard, dass der Autokäufer von heute der Tester für den Feinschliff und die Haltbarkeit ist! Denn die Modelle haben keine Zeit mehr 100% getestet zu werden. Das Auto muss auf die Strasse um Geld zu verdienen und nicht weitere Kosten zu verursachen!
ABER der große Unterschied ist, dass bei Tesla die Updates bzw. die Verbesserungen ohne Wenn und Aber erledigt werden und beim deutschen Michel erst mal geprüft wird ob es nicht doch ein Schlupfloch gibt um sich vor den Kosten zu drücken! Und wenn das Fahrzeug dann aus der doch so großzügigen ;-) Garantie heraus ist gibt es nur noch im Ausnahmefall anteilige Kostenerstattungen und man präsentiert sich dann als Wohltäter überhaupt noch irgendwelche Kosten zu übernehmen!!! Obwohl der Kunde keinerlei Schuld an dem Fehler hat sondern NUR der Hersteller!!!