Norwegens Umweltminister hat Medienberichten widersprochen, dass das Land Verbrennungsmotoren ab 2025 komplett verbieten will. Das hatte die Zeitung Dagens Næringsliv groß auf ihrem Titelblatt verkündet und wurde von Medien weltweit aufgegriffen, unter anderem von uns. Ein Verbot soll es Umweltminister Vidar Helgesen zwar nicht geben – aber so harte Restriktionen (wie etwa höhere Steuern auf Benziner und Diesel), dass die Anschaffung eines reinen Verbrenners unattraktiv wird. Das Ziel sei, dass die Zahl der ab 2025 neu gekauften Verbrenner „gegen Null“ tendiere, relativierte Helgesen per Twitter.
https://twitter.com/VidarHelgesen/status/739903920475115521?ref_src=twsrc%5Etfw
Gleichzeitig sollen Elektroautos und Plug-in-Hybride weiterhin von vielen Vorteilen profitieren, damit deren Anschaffung wiederum umso attraktiver bleibt: Steuervorteile, Subventionen, Ausbau der Infrastruktur und Rabatte bei der City-Maut – Maßnahmen, die Norwegen schon seit den 1990er Jahren verfolgt – sollen immer mehr Autofahrer zum Umstieg auf Elektromobilität bewegen. Mit Erfolg: Schon heute ist etwa jedes Dritte in Norwegen neu zugelassene Auto ein Elektroauto. Tendenz steigend.
orinoco meint
Eine höhere Besteuerung von fossilem Kraftstoff hat gegenüber einem Zulassungsverbot von Verbrennerneuwagen den großen Vorteil, dass sie sich auch auf die Wirtschaftlichkeit der bestehenden, bereits zugelassenen Verbrenner auswirkt. Und wer dann einen spitzen Bleistift hat, der hat dann schnell ausgerechnet ab wann sich ein Elektroauto lohnt. Im Endeffekt wird es damit sogar noch viel schneller gehen als mit einem Zulassungsverbot.
Und damit könnte man jetzt schon anfangen, wo der Ölpreis eh so niedrig ist. Nicht nur in Norwegen …