Studenten des TUfast Eco‑Teams der Technischen Universität München haben mit einem selbst konstruierten Elektro‑Rennwagen eine neue Effizienz‑Bestmarke erreicht. Die jungen Motorsportler verbrauchten auf einer Distanz von 100 Kilometern nur 81,16 Wattstunden Strom. Bei einem Liter Superbenzin würde das einer Distanz von knapp 11.000 Kilometern entsprechen.
Damit übertraf das TUfast Eco‑Team den bisherigen Effizienz-Weltrekord der Technischen Hochschule Zürich aus dem Jahr 2005 um mehr als das Doppelte. Direkt nach dem Rennen erhielt der Rennwagen der Münchener von Guinness World Records den Titel „Most efficient electric vehicle“.
„Wir sind überglücklich und stolz“, sagt Lisa Kugler, Projektleiterin des TUfast Eco‑Teams. „Seit einem Jahr bereiten wir den Rekordversuch vor.“ Den Weltrekord erkämpften sich die Studenten mit viel Fachwissen, Ehrgeiz und Durchhaltevermögen. Ihr E‑Rennwagen überzeugte im Härtetest durch seine konsequente Leichtbauweise, eine effiziente Motorregelung und die stromlinienförmige Karosserie.
Ein 20 Kilo leichter Flitzer
Die Süddeutsche Zeitung war bei der Rekordfahrt mit vor Ort. Demnach wurde Kugler das Fahrzeug „auf den Leib gebastelt“, sie sei auch „die einzige im Team, die hineinpasst“. Bei 2,7 Meter Länge und jeweils nur knapp einen halben Meter Höhe und Breite wiege das Gefährt nur etwas mehr als 20 Kilogramm. Im Fahrzeuge liege sie „auf dem Rücken, den Hals nach oben geknickt, damit sie zwischen den Beinen nach vorne sehen kann“. Bewegen könne sie sich zwar „kaum, aber das mache ihr nichts aus, sagt sie später, eigentlich sei es ganz bequem“.
Problemlos verlief die Aktion der Zeitung zufolge allerdings nicht: In der Woche zuvor, beim ersten Rekordversuch, war es mit 30 Grad zu heiß: „Die Scheibe des Elektrofahrzeugs beschlug, der Motor lief heiß, die Reifen wurden klebrig, die Verbrauchswerte waren indiskutabel“. Am Rekordtag hingegen waren die „Bedingungen besser. Zehn Grad, leichter Wind“.
Tesla-Fan meint
Es gibt Fahrräder mit 2,5kg, superleichte Beryllium-Getriebegehäuse in der Formel 1 und solche Uni-Experimente.
Ich frage mich nur immer, welche praktische Relevanz derlei Forschung hat.
EVrules meint
Bei der Mehrheit der Kommentare stelle ich fest, dass hier eine emotionale Grundhaltung vorliegt, wie die Verbrenner-Vertreter der e-Mobilität entgegensetzen: „das ist doch nix“, „real umsetzbar muss es sein“, „Leuchtturmprojekt“ usw.
Es ist ein Team aus einer Uni, das sollte man als erstes bedenken. Was machen Unis? Richtig, forschen und entwickeln, jedoch keine massenserienreifen, bis ins Detail durchkonstruierte Fahrzeuge, sondern Prototypen und Technologieträger.
Die Leistung, die konstruktive Arbeit dahinter, das Engagement für die Sache „Energieeffizienz“ und der Tatendrang sollte doch bewundert werden und gelobt. Denn genau diese Eigenschaften bringen auch an anderen Unis verschiedene Akkus, E-Motoren und andere Anwendungen hervor, die die Welt sauberer, effizienter und damit für uns alle lebenswerter machen.
Wer gegen diese Art von Forschung ist, sollte sich Gedanken darüber machen, was die Person von den jeweiligen „E-Auto-setzt-sich-niemals-durch“-Vertretern unterscheidet.
Horst meint
Niemand auf diesem Planaten ist GEGEN solche Forschung. Nur darf hinterfragt werden, wenn lauter glückliche Gesichter vor einem unverkaufbaren Dingsbums sitzen, das im Realleben null Chance hat. Oder hält das eine Demokratie in Ihren Augen nicht aus?
EVrules meint
Natürlich hält das mein Verständnis von einer pluralistischen Meinung gut aus.
Jedoch sollten „wir“ nicht den selben Fehler machen, wie die Fraktion, gegen die wir einen sauberen Fortschritt verteidigen.
Wie bereits erwähnt, bei der Batterieforschung werden die gleichen Argumente vorgebracht, dass ein BEV im Realleben keinen praktischen Nutzen hat, viel zu umständlich ist und zu teuer und keine Reichweite bietet und zu lange läd, zu schwer ist, … die Liste lässt sich fast schon beliebig weiterführen.
Auch kleine Verbesserungen und Erkenntnisse tragen ihren Teil dazu bei, ebenso in solchen „Fahrkapseln“, vermutlich geht einer der Studenten in die Karosserie-, oder sicher auch in die e-Antriebs-Entwicklung und kann dort dann aus dem Projekt schöpfen.
Wenn ich weiß, wo ich dran drehen muss, um effizient zu werden, dann kann ich dies in meine Arbeit einfließen lassen.
Starkstrompilot meint
Weiter unten habe ich schon dazu geschrieben. Es geht nicht um Forschung oder Engagement, sondern um den Sinn dahinter und vergeudete Steuergelder.
Solche Leuchttürme gibt es seit den Siebzigern. Da sahen die auch schon so aus. Gebracht haben sie bis heute gar nichts, weil sie keinen praktischen Nutzen enthalten. Darum geht es. Nicht Fleiß und Hingabe zu kritisieren.
Im Volk sind diese Seifenkisten die Fahrzeuge einer fernen Zukunft. Da sie das aber nie sein werden, ist man froh, dass man seinen alten Stinker noch hat. Das Volk ist beruhigt, die Forscher sind dran, aber es ist noch nicht so weit. Sagen wir in 20 Jahren. Wie immer.
Wenn ich jemand sage, dass ich elektrisch fahre, denkt derjenige erst mal an solche Flundern und hält mich für bekloppt.
Wenn er es dann sieht, ist er völlig erstaunt und meint, das geht doch. Dann kommt die Reichweiten- und Kostenfrage etc, etc.
Das sind Hinhalteprojekte, die nie Realität werden.
Auch Weihnachtssterne kann man mit Hingabe falten, nur billiger (Witz).
Horst meint
Das Dingens könnte man als Paket Zulieferdienst fahrerlos einsetzen. Für den Alltag ist das nur für freaks. Tolle Leistung, wenn man denn daraus nur irgend welche Erkenntnisse den ziehen könnte. Jugend forscht.
midimal meint
Das ist kein Auto sonder ein Spielzeug
PS. Viel Spaß noch beim Spielen :)
Mike meint
……100 Kilometern nur 81,16 Wattstunden Strom. Bei einem Liter Superbenzin würde das einer Distanz von knapp 11.000 Kilometern entsprechen.
Woowh…..unglaublich!
Glückwunsch an das TUfast Eco‑Team! ;)
Mike
Starkstrompilot meint
Wozu soll das gut sein? Schon wieder so ein Leuchtturmquatsch. Am Ende mit Steuergeldern finanziert. Wenn einer ins Guinnessbuch will, soll er das selbst organisieren und nicht Unis oder andere öffentliche Einrichtungen mit reinziehen.
Solche Elektromobilität braucht niemand und es ergeben sich auch keine neuen Erkenntnisse aus ihr.
Blackampdriver meint
Obwohl ich überzeugter Stromer bin, muss ich Starkstrompilot recht geben. Sowas braucht die Welt nicht..es sei denn, es hilft neue,reale Konzepte zu generieren. Ansonsten einfach nur Spielerei…
Starkstrompilot meint
Ich fahre auch nur noch elektrisch, aber solche Flundern sind völlig sinnlos.
Der uninformierte Laie denkt seit Jahrzehnten bei Elektro- oder Solarautos an solche Hightech-Seifenkisten und dass wir alle eines Tages in so etwas fahren sollen.
Deshalb kann die Industrie diesen Tag auch immer schön weiter in die Zukunft verschieben.
Schluss mit diesem Quatsch. Wir brauchen Autos, die man auch nutzen kann.