Nissans LEAF ist seit 2010 auf dem Markt und bis heute der meistverkaufte Elektroauto-Pkw. Kommende Stromer der neuesten Generation von Wettbewerbern wie BMW, Volkswagen, Chevrolet/Opel und Tesla könnten den Japaner jedoch bald überholen. Der LEAF wird zwar seit letztem Jahr auch in einer 250-Kilometer-Version angeboten, für aktuelle Modelle gelten aber um die 300 Kilometer Reichweite mit einer Batterieladung als neuer Branchenstandard.
Während Nissan noch an der nächsten, reichweitenstärkeren Generation des LEAF arbeitet, haben Mitarbeiter des Unternehmens in ihrer Freizeit einen Prototyp mit 48 kWh starker Lithium-Ionen-Batterie entwickelt und gebaut. Dazu wurden wurden zwei der serienmäßigen 24-kWh-Akkupakete der Grundausführung des LEAF zu einer neuen Antriebsbatterie gebündelt. Die Verdopplung der Batterieleistung soll im Alltag für eine Reichweitensteigerung um 75 Prozent gut sein – eine Steigerung von 199 Kilometern (nach NEFZ) auf bis zu 350 Kilometer.
Nissan will möglichst bald Serien-Elektroautos mit über 300 Kilometern Norm-Reichweite bauen, der jetzt vorgestellte LEAF mit 48-kWh-Batterie soll aber bis auf weiteres ein Einzelstück bleiben. Der auf den Namen „Cocoon“ getaufte Stromer wurde für Motorsport-Events wie die spanische „ECOseries“ und weitere Öko-Wettbewerbe optimiert. Die Leistungssteigerung zielt daher nicht auf eine schnellere Beschleunigung oder erweiterte Höchstgeschwindigkeit ab, sondern auf möglichst große Reichweite und einen geringen Verbrauch.
„Als Pionier der Elektromobilität ist es für Nissan selbstverständlich, konsequent das technisch Machbare zu erproben. Anders kann man als führender Anbieter von Elektroautos auf dem Weg zum emissionsfreien Individualverkehr nicht bestehen. Auch wenn es keine Pläne für eine Serienfertigung gibt, verdeutlicht dieser Prototyp eindrucksvoll, dass unsere Mitarbeiter nicht stur Dienst nach Vorschrift machen, sondern über den Tellerrand blicken“, kommentiert Gareth Dunsmore, Direktor Elektrofahrzeuge bei Nissan Europe, das Mitarbeiter-Projekt.
Rüdiger Hutzler meint
Diese Rechentricks von Nissan sind absolut nicht nachvollziehbar. Man kann mit der doppelten Batteriekapazität nur dann deutlich mehr, als die doppelte Leistung schaffen, wenn man die „eiserne Reserve“ senkt oder zumindest die zweiten 24 kwh zu 100% nutzt. 350 km nach NEFZ dürften immer noch deutlich unter 300 km real sein. Hält Nissan seine Kunden für so einfältig, dass sie das nicht merken? Es ist eben doch so: Die deutschen Hersteller kündigen an, Nissen testet und Tesla macht einfach. Wer wird da wohl das Rennen machen?
Köhler meint
Man könnte ja aber mal über ein paar Modellvarianten nachdenken – Das die Batterie funktionieren muss ist versändlich. Aber bei den Karossie betritt man kein Neuland mehr warum als die Batterietechnik nicht in anderen Karossen übertragen ist mir unverständlich. Es gibt z. B. stellplätze in Wohnanlagen die benötigen möglichst eine niedrige Bauweise ca. 1,42m.
Es wäre wünschenwert wenn Nissan zumindest über Modelvarianten mal nachdenkt.
M meint
…Weil sie (Nissan) es auch nicht schaffen, mit 22kW (typ2, 3phasen) zu laden….
Dr.M meint
Wenn die Mitarbeiter das schon in Eigenregie hinbekommen – warum gibt es das nicht auch ganz offiziell? Und zwar schon jetzt und nicht erst in ein oder zwei Jahren….
lenzano meint
Weil das Auto in dem Bauzustand nicht mehr praktikabel ist?
Kleinerer Kofferraum, keine 2. Sitzreihe mehr, 2.Akku=Nutzlast verschenkt.
2 riesige Akkus „neispaxxn“ ist deutlich einfacher als neue Akkus gleichen Bauraums, fast gleichen Gewichts und fast doppelter Kapazität zu bauen… das dann auch noch bezahlbar… das wäre ein Projekt!