Bis zu 300 km Reichweite in nur 20 Minuten nachladen: Das Projekt „Ultra-E“ soll einen wichtigen Meilenstein für Elektromobilität und die damit verbundene umweltfreundliche Zukunft des Verkehrssektors setzen: Die Projektpartner haben sich zum Ziel gesetzt, als Vorreiter in Europa ein Netzwerk von 25 Ultra-Schnellladestationen mit CCS-Stecker und einer Ladeleistung von bis zu 350 kW an TEN-T Netzwerk-Korridoren zu errichten. Das Ultra-Schnellladenetzwerk soll die Niederlande, Belgien, Deutschland und Österreich e-mobil verbinden.
Das im Projekt installierte Schnellladenetzwerk wird mit dem bereits existierenden 50 kW Schnellladenetzwerk vollständig kompatibel sein und dieses ergänzen. Ultra-E soll der erste Schritt zu einem vollständigen, europaweiten Ausbau eines Ultra-Schnellladenetzwerks für Langstrecken-Elektroautos sein, die ab 2017 auf den Markt kommen werden.
Das Projektkonsortium setzt sich aus einer Allianz aus Energieunternehmen, Fahrzeugherstellern, Automobilzulieferern, einer Roaming-Plattform und öffentlichen Institutionen zusammen. Folgende Partner bündeln ihre Kräfte, um Ultra-E bis Ende 2018 umzusetzen: Allego BV (Koordinator), Allego BVBA, Allego GmbH, VERBUND AG / SMATRICS, Bayern Innovativ GmbH, Audi AG, BMW AG, Magna, Renault S.A und Hubject GmbH.
Die Ultra-Schnellladestationen werden in einem Abstand von etwa 120-150 km entlang von TEN-T Netzwerk-Korridoren errichtet, von Amsterdam und Brüssel über München nach Wien und Graz. Die Gesamtlänge der damit abgedeckten Korridore beträgt mehr als 1100 km.
Hobbaro meint
Mein Tank mit Hybrid reicht 700 Km. Tanken in 5 Min.
Das sagt doch schon alles. Selbst Schnelladen bei nur 300 km Reichweite ist ein Rückschritt. Und wie schnell fahren die E Krücken eigentlich . Bis 250 soll es schon sein.
Paul meint
Wäre nicht durch Induktionsstreifen auf Autobahnen eine Batterieaufladung während des Fahrens möglich?
eCar-Fan & TESLA-Fahrer meint
Ich gehe einfach mal davon aus, dass das Projektkonsortium sich sehr viel Gedanken bei der sorgfältigen Planung und VOR dem Start der Investitionen gemacht hat. Nicht nur was die Technik, Umsetzbarkeit und Standorte anbelangt, sondern auch WER nach „ENDE 18“ diese „Ultra-E“-Schnellladestationen nutzen soll und KÖNNEN wird.
Nachdem Audi, BMW, MAGNA und RENAULT mit an Bord sind, rechne ich fest damit, dass deren Technik in Langstrecken-BEVs entsprechend konzipiert sein wird, diese Ladung auch bei häufigerer Nutzung (Geschäftsreisende) und längerfristig zu vertragen.
Weshalb es nicht gelungen ist, MB und PORSCHE mit an Bord zu holen, ist mir allerdings ein Rätsel. Darüber hinaus wären GM und -seitens der Japaner- zumindest TOYOTA noch sinnvolle Projektpartner.
Zudem sollten m.E. unbedingt und möglichst kurzfristig auch noch Italien, Spanien sowie Frankreich ins Boot geholt werden.
eCar-Fan & TESLA-Fahrer meint
Pardon – das hatte ich vergessen: GRATULATION!
Endlich etwas Greifbares in die richtige Richtung. Das wird für viele Autofahrer MEHR als nur ein erkennbares Zeichen der E-Mobilität sein.
Und endlich scheint der Ruf nach staatlicher Initiative und Umsetzung aufzuhören.
Fritz! meint
Porsche wird über Audi/VW-Gruppe auch dabei sein und in anderen Meldungen zum selben Theman habe ich konkret von Mercedes gelesen, allerding noch nicht von Renault.
Werden wir die Tage erfahren…
Dr.-Ing. Klaus D. Beccu meint
Ultra-Schnell Laden ist und bleibt zunächst ein theoretisches Gedanken-Experiment, solange keine effizienten Verfahren der Kühlung der Batteriezellen im Packet gefunden werden. Besonders im Sommer wird es dramatisch: kühlen mit warmer Luft ist extrem wirksam, oder ? Schon die normale Schnellladung schafft dann grosse Probleme der Überhitzung vieler Zellen, die dann relativ schnell den Geist aufgeben. Auch wenn die Leistung (350 kW !) zur Verfügung steht, bedeutet dies nicht, dass die Batterie sie ohne Schaden annimmt. Bedauerlich, dass die Betreiber der Anlagen nicht auf die Gefahren (Lebensdauer der Batterie bei permanenter Anwendung!) hinweisen.
Wännä meint
„Bedauerlich, dass die Betreiber der Anlagen nicht auf die Gefahren (Lebensdauer der Batterie bei permanenter Anwendung!) hinweisen.“
Das brauchen die Anlagenbetreiber nicht, denn das in den Fahrzeugen verbaute Battery Management System (BMS) überwacht und begrenzt den Ladestrom AUCH in Abhängigkeit von der Zellentemperatur. NUR wenn die Temperatur der Zellen in einem definierten Fenster ist (z.B. zwischen 20 bis 30 Grad Celsius), kann der vom KFZ-Hersteller einprogrammierte freigegebene max. Ladestrom fließen. Bei derzeitiger Zellchemie sind das 1 bis max. 1,5 C. Mit anderen Worten: nach derzeitigem Stand der Technik wird nur ein LKW-Akku den max. Strom vom 350 kW ziehen können.
McGybrush meint
Hört hört. Ich bin begeistert. Bei solchen Ladezeiten kommen eAutos sogar für Laternenparker wie mich in den Fokus die dann NUR mal eben überschaubar kurz unterwegs Laden. Ich vermute mal das man aber für eine Ladung in etwa das gleiche bezahlt wie für Dinosprit. Ganz grob das man für eine Strecke von 500km am ende das gleiche Zahlt wie mit einem Verbrenner an der Säule, was aber durchaus in Ordnung wäre. Es ist ja kein Zwang da zu Laden und es kostet ja natürlich auch Geld.
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Glaube aber das es zunächst nicht viele Fahrzeuge geben wird die diese Ladeströme
nutzen können. Tesla bräuchte ein ca. 300kWh Akku um solche Ströme laden zu können wenn die Zellen nicht höher als bisher belastet werden dürfen.
Fritz! meint
„Tesla bräuchte ein ca. 300kWh Akku um solche Ströme laden zu können wenn die Zellen nicht höher als bisher belastet werden dürfen.“
Aktuell lädt Tesla mit 135 kW und die größten Akkus haben 100 kWh. Wenn ich jetzt die Ladeleistung von 350 kW dazu in Relation setze, komme ich (beim selben C-Fktor) auf 260 kWh Kapazität. Da die anderen Hersteller auch nur mit Wasser kochen, werden deren Akkus mit Sicherheit nicht das dreifache der Strommenge wie die von Tesla aufnehmen können, daher scheint es so zu sein, das es in Serienreife aktuell von KEINEM Hersteller einen für 350 kW passenden Akku gibt (wenn er denn mehr als 10 Ladezyklen aushalten soll).
Aber es ist schon mal positiv, daß die das Problem erkannt haben und daran arbeiten, es zu ändern. Sehr löblich!
Hans Meier meint
Möchte lieber nicht Wissen, was eine Schnellladung an so einem Ultra Schnelllader dann kostet… 350kW ist natürlich ein Topwert, mein E-Auto wäre heute theoretisch in 3 Minuten wieder voll, wenn denn, meine Batterie den C-Wert vertragen würde.
Ein 60kWh Auto bräuchte dann noch theoretische 11 Minuten.
Was Batterien kosten, die diesen C-Wert vertragen würden, wissen wir heute noch nicht.
Alles in allem finde ich die E-Entwicklung erfreulich, mit 350kW Ladeleistung und Autos ab 60kWh Batteriegrösse sollte das Thema Reichweite und Ladezeitproblematik für PW’s gelöst sein.
Die Frage die sich mir halt noch stellt liegt in den Kosten für die ganzen Schnelladungen. In der realen Praxis (jedenfalls bei mir) braucht man Schnelllader im Alltag praktisch nie. Bei 300km Autos dann vermutlich noch weniger. Dafür schrecken mich bereits heute komerzielle Schnelllader (50kW) an der Autobahn (Schweiz) ab, weil sie, verglichen mit Benzin teilweise sehr teuer sind. Ich hoffe einfach das dies nicht ausartet, das sonst der ganze Kostenvorteil, der E-Mobilität heute hat (Strompreis bei mir ca 0.10/kWh) durch die paar Schnelladungen pro Jahr wieder weg sind.