Magna-Chefingenieur Swamy Kotagiri erklärt im Interview mit der WirtschaftsWoche, warum die Übernahme des deutschen Getriebehersteller Getrag trotz der zunehmenden Elektrifizierung der Automobile ein sinnvoller Schritt war. Bei den gängigen Elektroautos, „die heute beispielsweise mit Elektromotoren ausgestattet sind, die bis zu 6000 Umdrehungen pro Minute leisten, genügt der einstufige Antrieb“, so Kotagiri. „Wie man aber heute in der Formel E, der rein elektrischen Rennserie, beobachten kann, werden für E-Motoren, die bis zu 19.000 Umdrehungen erzeugen, mehrstufige Getriebe verwendet. Solche Hochleistungs-Triebwerke können künftig auch in Straßenfahrzeugen verwendet werden, die eine hohe Performance erreichen sollen.“
Magna könne sich demnach dreistufige Getriebe „auch bei kompakten Elektrofahrzeugen vorstellen“. Diese könnten dann „mit niedrigeren Drehzahlen und einem damit einhergehenden besseren Wirkungsgrad“ betrieben werden. Zudem würden „mit mehrstufigen Getrieben höhere Endgeschwindigkeiten erreicht“.
Kotagiri erwartet „in den kommenden fünf Jahren eine extreme Entwicklung in der Hybridisierung und Elektrifizierung der automobilen Welt. Neue Mobilitätskonzepte wie die Zunahme des Carsharings um 80 Prozent vor allem in großen Städten sind vorprogrammiert“, so der Magna-Ingenieur. Die klassischen Verbrennungsmotoren würden „uns trotzdem noch lange begleiten“ – aber immerhin „effizienter gestaltet“ durch spezielle Getriebekonstruktionen.
Magna entwickelt demnach auch technische Lösungen für autonome Autos: „Mit einer Vielzahl von Assistenzsystem werden heute schon Unfälle vermieden oder in ihrer Wirkung vermindert. Denken sie zum Beispiel an Tote-Winkel-Warner, die 360-Grad-Kamera, den Kollisionswarner und den damit verbundenen Notbremsassistenten“.
Starkstrompilot meint
Ich weiß ja nicht, aber ich bin ganz froh, keine Gänge mehr zu haben. Was will man denn an einem System, dessen Wirkungsgrade oberhalb der 90% arbeiten, noch effizienter gestalten?
Und an der Effizienz von Verbrennerantrieben lässt sich durch verbesserte Getriebe auch nicht mehr wirklich etwas bewegen.
Sorry, wer ist das?
Markus Graber meint
Wenn z.B. Porsche wie angekündigt einen E-Wagen vollgasfest bis 250 km/h bauen will braucht es eben auch bei Elektromotoren eine Art von variablem Untersetzungsgetriebe.
Dies weil Drehmoment und Wirkungsgrad bei Elektromotoren oberhalb Nenndrehzahl stark zurückgeht und dafür die Erwärmung zunimmt.
Will man einen sehr grossen Geschwindigkeitsbereich effizient abdecken ist ein Stufen- oder CVT -Getriebe eine einfache Möglichkeit dies zu erreichen.
McGybrush meint
Glaube auch das ein 2/3 Gang Getriebe nichts verwerfliches ist. Man muss ja auch Irgendwann mal Geländewangen und Transportesel im Auge behalten. Selbst der BMW i3 hat ein 2 Gang Getriebe wovon mal im Kunde oft nicht mal weiss das es ein hat. Für Man muss abwägen ob man es einfach haben will oder für Extreme Situation etwas mehr rausholen kann. Getriebe sind heutzutage eines der Bauteile die am seltensten Kaputt gehen.