130 Prozent mehr Kapazität: Die Elektroauto-Tüftler von Kreisel haben es geschafft, bei identischem Bauraum und Gewicht die Batteriekapazität im Vergleich zum Serienmodell des VW e-Golf von 24,2 auf 55,7 Kilowattstunden zu erhöhen. Durch den Kreisel-Akku, für den die drei Brüder schon Preise gewonnen haben, steige die Reichweite des Elektroautos, ohne Einbußen bei Gewicht oder Einbauvolumen, von serienmäßig 190 auf 350 bis 430 Kilometer je nach Fahrweise.
Der Akku des elektrischen Kreisel-Golf ist für Schnellladung mit bis zu 150 kW vorbereitet. An entsprechenden Ladesäulen soll innerhalb von 20 Minuten knapp 300 Kilometer Reichweite „nachgetankt“ werden können. Jede Zelle im Akku des e-Golf von Kreisel wird mit einer speziellen, nicht brennbaren Flüssigkeit aktiv umspült und damit temperiert. Vor allem bei hohen Ladeleistungen soll die Lebensdauer der Batterie damit deutlich verlängert und Verschleißerscheinungen verringert werden.
Bei dem umgerüsteten Elektro-Golf von Kreisel handelt es sich um einen unverkäuflichen Prototypen. Die österreichische Stromer-Manufaktur ist derzeit in Abklärung mit Partner-Unternehmen bezüglich einer Serienfertigung von leistungsstarken Elektrofahrzeugen. Die Elektroauto- und Batterie-Experten erklärten kürzlich selbstbewusst: „Die gesamte Branche sucht, und wir haben die Lösung“. Auch große Autokonzerne sollen sich mittlerweile für das Kreisel-Know-how interessieren.
JoSa meint
Hallo…
“ Jede Zelle im Akku des e-Golf von Kreisel wird mit einer speziellen, nicht brennbaren Flüssigkeit aktiv umspült und damit temperiert.“
Ich frage mich, wie Umweltverträglich diese „nicht“ brennbare Flüssigkeit ist.
Diese könnte ja bei einem Unfall in die Umwelt entlassen werden.
Dazu fällt mir das neu entwickelte nicht brennbare Kühlmittel für Klimaanlagen ein.
Das sich bei Tests, spontan entzündete, wenn es auf einen 600°C heißen Auspuffkrümmer tropfte. In den Verbrennungsgasen befand sich auch jede Menge hochgiftige Flußsäure. Wenn also ein Neuwagen brennt, rette ich mein eigenes Leben und nicht, dass der Insassen. Dabei wär CO2 so einfach gewesen, man kann nur leider kein Geld mit verdienen.
Martin meint
Man kann nur hoffen, das das Zeug nicht giftig ist
Martin meint
So eine kleine Firma kann es besser als VW, ist schon sonderbar. Frage ist jetzt nur noch, was würde der eGolf von Kreisel kosten. Ich würde supergerne mein altes Auto von Kreisel umrüsten lassen, aber man bekommt ja keine Preise. Wenn ich dafür nachher 30 oder 40tausend Euro bezahlen muß, dann warte ich lieber auf mein Tesla Model ≡.
Ernesto 2 meint
Da wird eher ein Investor Kreisel aufkaufen und für „Ruhe“ sorgen als daß das Schule macht. Die sind ja extrem gefährlich für Verbrennerhersteller. Ob die Firma nächstes Jahr noch existiert?
Fritz! meint
Da Kreisel ja auch keine Akku-Zellen selbst entwickelt, sondern genauso zukauft wie viele andere auch, ist dies noch mehr ein Armutszeugniss für VW, sowas nicht selbst auf die Reihe zu bekommen.
Die Hauptvorteile der Kreisel-Akku-System waren bisher die aktive Flüssigkeitskühlung/Heizung und das bessere Schweißverfahren zwischen den Akkus zur Verringerung der Übergangswiderstände.
Werner Wasserwelle meint
Das gabe es schon Mitte letzten Jahres: http://www.goingelectric.de/forum/e-golf-batterie-reichweite/range-extender-fuer-den-e-golf-t11230.html
Mittlerweile nennen die sich Emovum, glaub ich.
McGybrush meint
Mich interessiert jetzt nur noch ob dieser Akku so wie er da ist, auch +1000 Ladezyklen (was als wenig angesehen wird) hält bis er auf 70%-80% abfällt. Das entspräche bei 350km/h (1 Zyklus) + 1000 = 350.000km bis man den Akku so offiziell als Defekt deklarieren würde. Preise mach ich mir weniger Sorgen. Wenn nicht heute dann in greifbarer Zukunft.
Josef meint
Ohne Erwähnung der Kosten ist diese Meldung sinnlos. Wenn Kosten keine Rolle spielen, ist es keine große Schwierigkeit, die Kapazität der Akkus entsprechend zu erhöhen.
stan meint
Fragst du nach Kosten oder Preisen für die Endkunden?
Die Kreisel-Akkus verwenden Standard 18650 Rundzellen mit spez. Schweissverfahren der Kontaktierung + Flüssigkeitskühlung.
Die Kosten des Akkufertigung hängt wie immer vor allem von der Stückzahl ab.
Kreisel vergibt hier auch Lizenzen für die Fertigungslinien seiner Akkus.
Die aktuellen Preise (nicht Kosten) des original 24,2 kWh VW Akkus von 500-600 €/kWh sind auf jeden Fall jenseits von …
Josef meint
Sowohl Kosten wie auch Preise. Leider kommen diese in den Kreisel-Jubelartikeln nie vor.
Wenn Standard-18650 Zellen verwendet werden, dann frage ich mich, warum Tesla eine eigene Zellchemie verwendet. Vermutlich hat die Standard-Zellchemie Nachteile beim Schnellladen und der Lebensdauer.
Tesla-Fan meint
Was nützen die Angaben von Kosten für einen einzelnen Prototypen? Die spielen doch gar keine Rolle.
Interessant wären die Kosten für ein Serien- oder Kleinserien-Produkt.
Da wird aber Volkswagen die Hand drauf haben und ggf. seine Anwälte losschicken das zu verhindern. (ohne Mithilfe von Volkswagen wird eine andere Batterie ganz sicher nicht vom Fahrzeug akzeptiert – Stichwort CAN-Bus Protokoll, CAN-Bus Verschlüsselung, CCS-Protokoll, Ladekurve etc.)
weilslogischist meint
Das ist beeindruckend, und es gehört den Herren von Kreisel dafür Respekt gezollt, es zeigt aber auch dass wenn solch eine kleine Firma solche Optimierungen schafft, was da an Potenzial drin ist.
Das 20 Jahre weitergedacht heißt vermutlich 200KWh Leistung in solch einem Volumen oder man reduziert das Gewicht einfach dann um das 4fache wenn 500Km Reichweite genug sind im Lastenheft des Fahrzeugherstellers.
Hut ab, und es läßt gleichzeitig die Zukunft bei dem Thema sehr gut aussehen!