Alle neu ausgelieferten Elektroautos von US-Hersteller Tesla Motors sind seit Oktober diesen Jahres mit Hardware für vollautonomes Fahren ausgestattet. Die Selbstfahr-Technik der neuesten Generation ist allerdings noch nicht freigeschaltet: Vorerst lernt die Software im Hintergrund, Verkehrssituationen richtig einzuschätzen. Firmenchef Elon Musk hat nun verraten, wann die ersten Funktionen des fortschrittlichen neuen Fahrerassistenzsystems verfügbar sein werden.
Autonomes Fahren der Stufe 5 wird Teslas wohl nicht vor Ende 2017 technisch möglich sein. Einige der geplanten Features sollen aber bereits davor nach und nach „over-the-air“ als Update zur Verfügung gestellt werden. Die erste Version der „verbesserten Autopilot-Funktionalität“ wird im Rahmen des kommenden Software-Update 8.1 „in ungefähr drei Wochen“ aufgespielt, kündigte Elon Musk auf Twitter an. Anschließend soll es monatlich weitere Aktualisierungen geben.
@edwardsanchez about three weeks and it will get rolled out incrementally in monthly releases
— Elon Musk (@elonmusk) 27. November 2016
Voll autonomes Fahren könnte bereits im nächsten Jahr freigeschaltet werden, die dafür erforderlichen rechtlichen Rahmenbedingungen und Genehmigungen stehen allerdings noch aus. Besitzer eines Teslas mit der neuesten Hard- und Software können laut Hersteller vorerst mit den folgenden Funktionen rechnen:
„Die verbesserte Autopilot-Funktionalität wertet die wegweisende Tesla-Performance weiter auf. Dadurch kann Ihr Tesla ohne Fahrereingriff die Geschwindigkeit an den Verkehr anpassen, die Spur halten oder automatisch wechseln, korrekt durch Autobahnkreuze navigieren und am Ziel von der Autobahn abfahren. Sie können Ihrem Tesla selbst die Parklückensuche und das Einparken überlassen. Und am Morgen fährt Ihr Tesla dann auf „Zuruf“ sogar von allein vor.“
Starkstrompilot meint
Die Besitzer eines Tesla mit alter Hardware schauen ja jetzt etwas in die Röhre. Welche Verbesserungen sind hier noch zu erwarten? Keine mehr?
Hat man denen nicht irgendwann einmal erzählt, sie hätten die Hardware für autonomes Fahren bereits eingebaut und müssten nur noch auf die Software warten?
Das war ja jetzt irgendwie etwas voreilig.
Herbert meint
Tesla hat täglich 100.000e KM Daten vom Autopilot!
Die sind Lichtjahre voraus…
150kW meint
Tesla ist maximal auf dem Stand wie es Hersteller wie Mercedes vor 2 Jahren waren.
Und auch die größte Datenmenge kann nicht darüber hinwegtäuschen, das Computer keine komplexen Situationen erfassen können. Das Problem ist also nicht die Datenmenge, sondern die Auswertung auf das Level eines Menschen zu bekommen.
Das wird Tesla natürlich nicht davon abhalten es trotzdem auf die Straße zu bringen. Man sollte sich nur nicht wundern wenn es dann nicht vernünftig funktioniert.
berndamsee meint
Ich wüsste nicht, dass Mercedes vor 2 Jahren schon den autonom fahrenden PKW hatte?!
Woher kommt diese Information?
TESLA hat vor kurzem zwei Videos ins Netz gestellt über ihren letzten Stand des autonomen Fahrens.
Besonders das zweite (letzte) Video ist sehr interessant, da ich die gefahrene Strecke als äusserst anspruchsvoll einstufe – schmale Landstrasse mit Sperrlinie, Jogger auf der Fahrbahn, Fahrradfahrer, Fussgänger, Ortsdurchfahrten und tonnenweise Stopp-Strassen.
Unter der Annahme, dass diese Videos nicht gefakt sind, ist der Stand des autonomen Fahrens bei TESLA total verblüffend und beeindruckend. Sie sind wahrlich Lichtjahre voraus.
Amerika hat einen grossen Vorteil: Sie dürfen dort Daten der Fahrzeuge sammeln und Auswerten. In Europa auf Grund der Gesetzeslage nicht. Ein riesengrosser Nachteil für die europäischen Hersteller.
Herbert meint
Das neue Video ist okay. Ich verlasse mich jedoch lieber auf selbst erlebtes. Mein Rekord im Tesla Autopilot ist vom Gardasee bis Karlsruhe. Anteil Autopilot: 85 Prozent.
150kW meint
„Ich wüsste nicht, dass Mercedes vor 2 Jahren schon den autonom fahrenden PKW hatte?!“
Siehe:
https://www.youtube.com/watch?v=VDwMhSobaOg
https://www.youtube.com/watch?v=ZiiNHHXugyo
„der Stand des autonomen Fahrens bei TESLA total verblüffend und beeindruckend“
Ja, der Tesla fährt einfach mal auf den Radweg beim abbiegen :) Und das sind EINFACHE Situationen!
„Ein riesengrosser Nachteil für die europäischen Hersteller.“
Europäische Hersteller sind durchaus auch in den USA aktiv ;)
Und wie schon gesagt: Für den Straßenverkehr braucht es Kreativität, die lernt ein Computer nicht durch große Datenmengen.
Herbert meint
Ich hab jetzt leider nicht den link zur Hand, aber der Mercedes Autopilot fährt gerne in den Gegenverkehr. Kenne genug Leute die ihrer Daimler deswegen gewandelt haben.
Fritz! meint
Das „selbst eine Parklücke suchen“ finde ich besonders cool. Wird auf öffentlichen Grundstücken schwierig mit der Haftung (vor allen Dingen, wenn ich das Auto nicht mehr sehe), aber ich freue mich trotzdem auf die ersten Videos diesbezüglich.
Genz Hans meint
Auf öffentlichen Grundstücken ist das zur Zeit rechtlich gar nicht zu lässig