BMW hat seinem ersten – und bislang einzigem – reinen Elektroauto i3 diesen Sommer eine höhere Reichweite spendiert. Statt zuvor 190 können jetzt bis zu 300 Kilometer nach NEFZ-Norm mit einer Ladung der Batterie gefahren werden. Damit befindet sich der bayerische Stromer aktuell zwar im Mittelfeld seines Segments, 2017 auf den Markt kommende Modelle der neuesten Generation versprechen jedoch bereits bis zu 500 Elektro-Kilometer. BMW soll daher planen, die Akku-Technik des i3 im nächsten Jahr erneut zu überarbeiten. Zudem könnte eine neue Optik eingeführt werden.
Nach Informationen der Welt am Sonntag aus Konzernkreisen ist für BMWs 2013 eingeführtes Elektroauto eine neue Batterie vorgesehen, mit der der Stromer länger und weiter als bisher fahren können soll. Das Reichweitenplus werde „nicht noch einmal eine 50-prozentige Steigerung bringen, aber ’spürbar‘ ausfallen“, sagte ein BMW-Insider der Zeitung. Darüber hinaus stehe eine Überarbeitung von Front und Heck des i3 bevor.
Trotz des mutmaßlichen zweiten Reichweiten-Upgrades in kurzer Zeit betonte BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich im Gespräch mit Welt am Sonntag, dass er nichts von einem Wettbewerb um die größte Reichweite unter den Autoherstellern halte. „Das Kirschkernweitspucken, das gerade bei den ersten Angeboten für Elektroautos stattfindet, nach dem Motto: Ich komme noch ein paar Kilometer weiter als mein Wettbewerber – das bringt überhaupt nichts.“
Renault hat die Reichweite des i3-Wettbewerbers ZOE zuletzt auf bis zu 400 Kilometer nach NEFZ-Norm erhöht. Im Nächsten Jahr werden Elektro-Pkw von Opel und Tesla erwartet, die für neue Reichweiten-Rekorde in der Kleinwagen- bzw. Mittelklasse sorgen sollen. Tesla bietet zudem im Premiumsegment bereits um die 600 elektrische Norm-Kilometer an. Wie der Elektroauto-Branchenprimus aus den USA will auch BMW seine Stromer in Zukunft mit unterschiedlich großen Akkus anbieten. Fröhlich kündigte an: „Langfristig wird der Kunde die Möglichkeit haben, sich für unterschiedliche Reichweiten entscheiden zu können“.
lo meint
Das nächste Battery-Update für den i3 ist doch kein Geheimnis: Samsung SDI ist der Haus- und Hoflieferant und hat schon im Mai 2016 die neuen 120 Ah Zellen auf der Bejing Autoshow gezeigt, die exakt dieselben Abmessungen und Anschlüsse haben, wie die 60 Ah und die 94Ah Zellen.
96 Zellen * 3,6 Volt * 120 Ah = 41 kWh Bruttokapazität. (ca. 25% Steigerung)
lo meint
Hier die original Presseerklärung von Samsung SDI:
„Samsung SDI exhibited various types of cells and modules including 37Ah, 50Ah, 94Ah, 120Ah, and more. 50Ah cell has improved capacity by 35% compared to 37Ah cell, and 120Ah by 28% compared to 94Ah. In particular, 37Ah and 50Ah cells, and 94Ah and 120Ah cells are applied the same standard type modules, respectively. Standardizing module type makes it easy to standardizing car design, so it’s an advantageous feature.“
Herbert meint
Neue Optik? Also endlich schön?!!
Dr.Thomas Löwe meint
Hoffentlich geht es den Herstellern beim „Batteriezellenzusammenpacken“ nicht so wie Samsung beim Galaxy Note 7 ;-)
Leonardtronic meint
Nach wie vor kann man die eAutos einordnen: gut, besser, Tesla.
Rene Ecar meint
Diese Kategorisierung ist mir zu simpel.
Zunächst: alle Achtung, was Tesla geleistet hat für Gegenwart und Zukunft der E-Mobilität – Elon Musk möge weiterhin Erfolg haben!
Um die 2,5 Tonnen des Model S oder X (trotz energieintensiver Aluminumkarosserie) zu bewegen, wird man im Schnitt geschätzte 25 plus kWh brauchen – der i3 wiegt die Hälfte und verwendet noch dazu nachhaltige Materialien – für mich ein deutliches Plus!
Und man muss sich immer auch die Verwendung vor Augen halten: der i3 ist eindeutig als „Stadtauto“ deklariert – insofern keine Notwendigkeit für eine 100 kWh-Batterie. Das Model 3 ist ja auch mit einer 60 kWh-Batterie geplant.
Und so sollte es sein: der Käufer soll entscheiden, welche Kapazität er benötigt – je nach Einsatzzweck des Autos.
Dass BMW die Reichweite des i3 erhöht, macht aber Sinn: die war, wie auch bei der ersten Generation der ZOE u.a. bisher sicher etwas bescheiden.
Jedenfalls erfreuliche Nachrichten: die E-Mobilität schreitet voran …
Herbert meint
25 kWh braucht nicht mal ein P85DD im Schnitt!
Selbst gefahren und gemessen über 5.000 KM .
Tesla-Fan meint
Bei einem Verbrenner-„Stadtauto“ würde aber auch niemand auf die Idee kommen, nur einen 6l Tank einbauen – weil – mehr braucht man ja in der Stadt nicht und Infrastruktur ist ausreichend vorhanden…
Warum nur eine kleine Batterie ? Lasst doch die Kunden entscheiden, was sie wollen. – Für jeden Sch.. gibt es eine Ankreuzel-option nur nicht für „Akku“ – „großer Akku“ – „ganz großer Akku“.
Peter meint
Na ja, so lange der ganz große Akku so viel kostet wie das ganze Auto wird wohl keiner einen solchen kaufen
berndamsee meint
Es lässt sich leicht rechnen:
Die Batterie hat 100 kWh Kapazität und man/frau kommt damit >600 km weit in einem TESLA S.
Das ergibt 16,6 kWh/100 km bei 600 km Reichweite, und keine 25 kWh!
Das ist aber für mich alles Schnee von gestern, da TESLA in seinem S und X noch 18650er Zellen verbaut und nicht seine eigen entwickelten 2170er Zellen.
Diese neuen Zellen sind für das Modell III gedacht.
Und wenn ich mir so ansehe, wo momentan geforscht wird und was da los ist, dann sage ich, TESLA kommt mit 1000 km Reichweite beim Modell III als Option raus.
Und das Kirschkernweitspucken ist beendet! Ein für alle mal.
Die Reichweiten werden steigen und das Batteriegewicht und -Grösse werden sinken bei TESLA, ebenso der Batteriepreis.
Es wir genau so kommen, wie einst bei den Speichermedien! Wer redet heute noch über Grösse und Preis der Speichermedien? Kein Mensch mehr. Speichermedien werden als Giveaway hergeschenkt …
Und damit benötigen wir auch keine öffentliche Ladeinfrastruktur mehr, denn es wird zu Hause oder am Arbeitsplatz geladen … oder im Supermarkt oder im Hotel … 1x pro Woche oder noch weniger.
Peter meint
Ich glaube nicht daran, dass in den nächsten 5 Jahren Autos mit 1000 km Reichweite für 30.000 € angeboten werden. Die Akkus werden sich rasant entwickeln, aber der Preis wird nicht so schnell fallen wie die Kapazität steigt. Ich denke eher, dass 300 km Reichweite zu einem akzeptablen Preis angeboten werden. Mehr braucht man ja eigentlich nicht.
berndamsee meint
Die Preise werden rasch fallen, davon bin ich überzeugt. Wenn TESLA zum Ausliefern anfängt, erzeugt das so einen grossen Sog am Markt, dass andere Hersteller nachziehen müssen … und das Preisrad dreht sich.
300 km interessieren doch niemanden. Da beginnt doch schon wieder die Reichweiten-Diskussion. Und das ist ja bereits lieferbar.
Dass die deutschen Hersteller da nicht mithalten, ist doch kein technisches Problem (obwohl das immer so vermittelt wird = schon wieder bewusste Täuschung des Interessenten), sondern eine Marketingstrategie. Sie können aus wirtschaftlichen Gründen nicht ihre Verbrenner durch eCars kannibalisieren.
TESLA interessiert so ein Denken überhaupt nicht! Er will die Welt verändern (Eigendefinition Elon Musk). Also 1000 km und Ruhe ist.
Wer fragt uns den heute, was ich am Smartphone alles für Funktionen haben will? Niemand.
Sie werden einfach mitgeliefert, ich brauche sie ja nicht benutzen.
Genau so wird es mit den 1000 km Reichweite sein. Ich brauche sie ja nicht ausfahren. Ich kann aber, wenn ich will … und das ist der Unterschied.
Es bleibt spannend.
flip meint
„Im Nächsten Jahr werden Elektro-Pkw von Opel und Tesla erwartet, die für neue Reichweiten-Rekorde in der Kleinwagen- und Kompaktklasse sorgen sollen.“
Das Tesla Model 3 in der Kategorie einzuordnen ist verwunderlich. Wir haben es da mit einem ausgewachsenen Auto in der Größe/ Nutzwert eines A4 zu tun.
Prinzipiell finde ich das Kirschkernweitspucken aber gut, gerade bei den genannten Reichweiten < 300KM machen ein paar Kilometer etwas aus – die Batterie wird es mir danken, wenn ich sie nicht ständig im Grenzbereich lade/ entlade.
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis, wir haben das jetzt besser formuliert.
VG
TL | ecomento.de
BR meint
Was doch so ein wenig Marktdruck und Konkurrenz ausmachen.
Landmark meint
ist das nicht schön? Ich habe das Gefühl die Nachrichten werden besser und besser. :-)
McGybrush meint
Ich liebe Kirschkernweitspucken.
Der Statistiker meint
Naja, wenn ich die Möglichkeit habe so weit spucken zu können wie ich möchte – ok!
Da gehört aber auch dazu mir die „Energie“, also die Kapazität dafür aussuchen zu können. Es wäre so gesehen nicht schlecht mehrere Akku-Pakete anzubieten um so den Kunden entscheiden zu lassen wie weit er denn spu…, ähmmm fahren möchte.
Und schon wären wieder ein paar mehr e-Autos auf der Straße….
Tesla-Fan meint
Komisch, das sie das „Kirschkernspucken“ auf einmal nicht mehr „wollen“ – beim Verbrenner haben jedes mal Pipi in die Hose gemacht, wenn sie 3PS mehr als der Audi hatten oder 1/10s besser waren bei 0 auf 100 als Mercedes.
Und beim Elektroauto ist auf einmal alles anders?
Vielleicht wollen sie nicht nur nicht sondern können in Wirklichkeit gar nicht?
Starkstrompilot meint
Diesem Eindruck kann man sich nur schwer erwehren, denn BMW steht nicht gerade für Vernunft und Zurückhaltung.
Am Ende wird es aber wieder genau darum gehen, wer was am besten kann.
BMW kann bisher nur die eher unwichtigste Größe am Besten, und das ist das Gewicht. Masse ist aber wgen der Rekuperation zweitrangig. Luftwiderstand und Reifenreibung sind die größeren Probleme. Hier haben sie aber bisher kaum geliefert und auf solch albernen Reifchen will eigentlich niemand fahren. Nicht mal ein BMW-Fahrer.
Wännä meint
Auch ein E-Auto kann niemals eine eierlegende Wollmilchsau sein. ;-)
Und einem Fahrzeug, dass vornehmlich für den Nahverkehr konzipiert wurde, breite stromschluckende Schlappen zu verpassen, nur damit es „schicker“ aussieht, wäre einfach nur sinnbefreit.
Stromfahrer meint
Da ist aber komisch, dass andere Hersteller trotzdem nicht mehr Verbrauch haben. z.B. der eGolf deutlich schwerer, breitere Reifen aber gleicher Verbrauch. Was machen die besser?
Peter meint
Die meisten Autos sind sinnfrei
Wasgehtab?! meint
Was der eGolf besser macht?! Der Elektromotor erzeugt weniger Leistung, ganz einfach!
Nicht immer nur quatschen, sondern auch mal das Datenblatt lesen. Außerdem ist der Akku beim eGolf auch deutlich größer, bei in Summe weniger Reichweite…da fragt man sich wer denn hier wirklich besser ist?! ;-)
Es lässt sich natürlich drüber streiten ob es dann nicht sinnvoll wäre dem i3 auch ein paar KW(PS) abzunehmen, um effizienter zu werden, aber das passt dann eben nicht zur „Freude am Fahren“ !
i_Peter meint
@Peter welche Autos machen denn Sinn Deiner Meinung nach ?
i_Peter meint
@Starkstrompilot: „Masse ist aber wgen der Rekuperation zweitrangig“ stimmt eben in der Stadt überhaupt nicht ! Die Masse muss jedesmal energieintensiv beschleunigt werden und beim rekuperieren, einspeichern und aus dem Speicher wieder rausholen muss der Strom jedes Mal den verlustbehafteteten Weg über die Leistungselektronik nehmen (Umwandlung von AC auf DC oder zurück). Rekuperation hat deshalb ca. 60% Energieverlust, bevor die Energie wieder am Rad ansteht. Deshalb verbraucht ein leichter i3 in der Stadt unter 10kWh. Die 16,6 kWh schafft der Tesla nur bei gleichbleibender Geschwindigkeit 60-80 km/h.