Betriebsratschef Bernd Osterloh gilt als Treiber hinter der Entscheidung von VW, eine Pilotanlage für Batteriezellen und Zellmodule für Elektroautos zu bauen. Dies wurde gemeinsam mit dem Vorstand des Wolfsburger Autokonzern im Rahmen des kürzlich vorgestellten „Zukunftspakts“ vereinbart. Darüber hinaus wurde beschlossen, das Unternehmen verstärkt auf Elektromobilität und Digitalisierung auszurichten. Osterloh warnt nun aber davor, sich zu sehr auf elektrische Autos zu konzentrieren.
„Das Geld für Transformation in die E-Mobilität müssen wir noch über viele Jahre mit unseren Modellen mit Verbrennungsmotor verdienen. Das dürfen wir nicht vergessen“, sagte Osterloh der Braunschweiger Zeitung. Der Gewerkschafter erwarte daher, dass das bestehende Modellangebot genauso enthusiastisch wie der Zukunftsbereich E-Mobilität weiterentwickelt werde.
„Selbst wenn wir unser Ziel erreichen, bis 2025 ein Viertel unserer Flotte als E-Auto zu produzieren, entfällt der Löwenanteil immer noch auf den Verbrennungsmotor“, betonte der Betriebsratschef. In der aktuellen Kommunikation von Volkswagen werde dies vernachlässigt. Osterloh zufolge seien vor dem Durchbruch von Stromer-Autos noch diverse Hindernisse zu überwinden. Unter anderem müsse noch geklärt werden, wie Elektroauto-Akkus recycelt werden. Außerdem fehle es noch an der erforderlichen Ladeinfrastruktur.
Starkstrompilot meint
Was etwas irritierend wirkt, ist die mit bisher nichts belegbare Meinung, dass der Hersteller eines Produktes über die Technologie zu befinden hat.
Anders gesagt: Was macht VW mit seinen 75% produziertem Verbrenneranteil, wenn den gar niemand mehr kaufen will.
Niemand fährt noch weiter einen Stinker, wenn die elektrischen billiger, schicker und cooler sind. Und dieser Umschwung kommt plötzlich.
Ich glaube nicht, dass man den Verbrenner schön ausschleichen kann, wenn dann die Produktionsmaschinen alle abgeschrieben sind.
Sie könnten ja mal bei den Fernsehröhrenherstellern fragen wie die sich den Wandel zum Flachbildschirm vorgestellt haben und wie es dann tatsächlich kam.
Wolfirr meint
Klasse, genau so seh ich das auch so. Die versuchen immer noch alle zu beschwichtigen, das es alles ein sanfter Übergang wird.
Aber genau die anderen bereits stattgefundenen Technologiewandel haben gezeigt, dass es krass und ungesteuert geht.
Die Macht des Verbrauchers kommt genau dann zum Tragen!
Herbert meint
Was hat der Betriebsrat bei firmen internen Entscheidungen zu entscheiden?
Matthäus meint
Bei VW recht viel. Der Betriebsrat ist eng verbandelt mit der Konzernspitze.
Tesla-Fan meint
Entfernt, bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Tesla-Fan meint
Liebe ecomento-Redaktion, mein Text war sachlich!
(vielleicht sprachlich nicht 10% pc)
Es entspricht den Tatsachen und die Beteiligten der VW Geschäftsleitung und VW Betriebsrat sind dafür gerichtlich verurteilt worden!
Schon vergessen?
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/zehn-jahre-vw-affaere-gebauer-wo-bleiben-die-weiber/11972752.html
ecomento.de meint
Unsere Moderation war auf den sprachlichen Teil bezogen.
VG
TL | ecomento.de
mitschi meint
Das ist ja das traurige.
Bezahlen , für die Verpassten Chancen muss letztendlich die Belegschaft. Egal wer mit wem verbandelt ist, es müssen vernünftige Entscheidungen getroffen werden!!!!
tesla2hoch8 meint
Oh wie schön. Der Mann ist ein Idealist. Er denkt besonders an die Umwelt und die Recycling-Probleme. Seine schwindende Macht als Betriebsrat bei sinkender Belegschaft und großer Umstrukturierung des Konzerns stellt er ganz nach hinten.
Bewunderswert. – Ironie off –
Landmark meint
scheint so als ob er den Ernst der Lage erkannt hat. Ich verstehe das so, VW macht wohl ernst und er hat Angst um seinen Job.
Matthäus meint
Schön wie man alles zerreden kann. Aber nein, der Mann hat schlicht recht. Es müssen auch weiterhin Verbrenner gebaut und neu entwickelt werden.
tesla2hoch8 meint
Da hast Du sicher recht. Die Betonung liegt sicherlich u.a. auf „AUCH“. Beides (Verbrenner und Elektro) in intelligent ausgewogenem Verhältnis, markt- und zukunftsgerecht.
Eigentlich sind wir ja aller hier bisher einer Meinung:
1) Es wird Umwälzungen geben, oder müsste sie geben.
2) Es wird weiterhin Verbrenner geben.
3) Der Herr Osterloh hat berechtigte Sorgen um seinen Job.
Eine spannende Zeit ist das ;-)
Matthäus meint
Das kann ich uneingeschränkt unterschreiben.
senrim meint
Ich denke seine Sorgen sind berechtigt aber die E-Mobilität wird kommen ob mit VW und Co. oder ohne übrigenz leider auch egal ob mit Deutschland oder ohne, denn den Chinesen ist es wahrscheinlich relativ egal wie Herr Osterloh das sieht.
Ich denke unser Fehler ist es zu denken dass die Zukunft ohne uns nicht stattfinden kann.
Wolfirr meint
genau so ist es!
berndamsee meint
@Matthäus
Nenne mir bitte einen Grund, der das Weiterbauen und Neuentwickeln von Verbrennungsmotoren gerechtfertigt.
Nur einen Grund, warum die Umwelt weiter verschmutzt und verpestet werden soll.
Und wenn VW wirklich Mut hätte und es ernst meint, dann stellt sie von heute auf morgen ihre Philosophie um!
Es ist nur eine Entscheidung im Kopf, und sonst gar nichts.
Mutlosigkeit und wechselwendiges Verhalten führen nur geradewegs in den Untergang. Unzählige Branchen dieser Welt können ein Lied vom schnellen Gang in die Bedeutungslosigkeit singen, weil sie nicht den Mut hatten, die Zeichen der Zeit zu erkennen.
TESLA ist deshalb so erfolgreich – trotz aller Hürden und Widerständen – weil sie einen kompromisslos mutigen Weg beschreiten.
Die grösste Fabrik der Welt zu bauen, ohne einen Anschluss an das örtliche Stromnetz zu haben, ohne Dieselaggregate im Hintergrund zu haben, das ist Mut!
Aber es zeigt auch, dass es diese Firma ernst meint, mit dem, was sie sagt und tut.
VW, ich höre wohl eure Worte, aber an den Taten werdet ihr gemessen werden. Bis jetzt seid ihr nicht glaubwürdig.
Wolfirr meint
Schaut euch die Beteiligungsverhältnisse der deutschen Automobilindustrie an und ihr werdet erkennen, warum sie am Verbrennen von Öl festhalten. Weil sonst ihre Anteilseigner Einspruch erheben!
Ein Mechanismus, der immer funktioniert. Kunde hin oder her, Gesetzesvorgaben hin oder her.
Alle an der Börse notierten Unternehmen haben einen Mammon, der heißt ‚Investor‘!
Wolfirr meint
Wieso?