Die Klima- und Energiepolitiker der grünen Bundestagsfraktion haben Vorschläge präsentiert, wie das Klimaziel bis 2020 von Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) doch noch erreicht werden kann – dabei geht es um eine Minderung der Treibhausgasemissionen um 40 Prozent im Vergleich zu 1990.
Das grüne „Klimaschutz-Notprogramm“ von Fraktionschef Anton Hofreiter, seinem Vize Oliver Krischer, der Chefin des Umweltausschusses Bärbel Höhn, Klimasprecherin Annalena Baerbock und Energieexpertin Julia Verlinden könnte die von Grünen und Umweltschützern angenommene Lücke von 120 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) gerade so schließen. Dazu müssten vor allem mehr Kohlekraftwerke vom Netz genommen werden, vorzugsweise die „ältesten und ineffizientesten“, heißt es in dem Papier, das dem Berliner Tagesspiegel vorliegt. 78 Millionen Tonnen CO2 wollen die Grünen so bis 2020 einsparen.
Beim Verkehr erhoffen sich die Grünen Emissionsminderungen um neun Millionen Tonnen. Das ist weniger, als Hendricks dem Verkehrsministerium auferlegt hatte. Sie erwartet aus dem Haus von Alexander Dobrindt (CSU) eine CO2-Minderung um zehn Millionen Tonnen. Die Minderungen sollen durch eine Ausweitung der Lkw-Maut auf alle Bundesstraßen sowie auf Lastwagen ab 3,5 Tonnen aufgebracht werden. Ein „Mobilitätspass“, mehr Elektromobilität sowie die Abschaffung der Steuerprivilegien von Dieselkraftstoff sowie von Dienstwagen sollen den Rest erbringen.
Die Grünen haben in dem Autorenpapier all die Vorschläge wieder aufgenommen, die das Haus Hendricks in den ursprünglichen Entwürfen ihres Aktionsprogramms stehen hatte, aber nicht durchsetzen konnte. Anton Hofreiter sagte dem Tagesspiegel, „entscheidend“ sei „die Einleitung der Verkehrswende und der Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor bis 2030.“ Damit meint er, dass von 2030 an keine neuen Autos mit Verbrennungsmotoren mehr zugelassen werden sollen. „Die teure und klimafeindliche Subventionierung von Diesel sowie von überdimensionierten Dienstwagen“ müsse „ab sofort schrittweise abgeschafft werden“, sagte er weiter.
Bärbel Höhn meint: „Nur wer das Rückgrat hat und die Kohlekraft schon in den kommenden Jahren deutlich reduziert, kann das Klimaziel noch erreichen.“ Sie kritisierte, dass „gerade die CSU-Minister“ bisher einen Einstieg in eine Agrarwende verhindert hätten.
railfriend meint
Der „Verbrenner“ ist so schmutzig oder sauber wie der eingesetzte Kraftstoff. Synthetische Gase und Kraftstoffe können auch als Stromspeicher dienen, die in Zukunft dringend benötigt werden, auch für die E-Mobilität. Daher sollte man den Ausstieg aus dem Verbrenner nicht überstürzen. Solathermisch basierte Kraftstoffe sollen in etwa 10 Jahren zur Verfügung stehen. Hierbei fallen keine Stromverluste an wie bei strombasierten Kraftstoffen.
http://www.ethlife.ethz.ch/archive_articles/110104_solarthermischer_reaktor_per
Herbert meint
Tolle Geschichte…
Aber… mehr als eine 5 kwp Anlage, auf dem Dach, auf dem Dach der Garage, oder am Dach des Arbeitgebers, oder auf dem Dach des Discounter brauchts es nicht, um eine E-Auto jedes Jahr 25.000 KM fahren zu lassen…
Da Autos eh fast den ganzen Tag rum stehen, sind alle Versuche mit ach so genialer Gewalt offensichtlichen änder zu wollen, Zeitvergeudung.
railfriend meint
Da Sie neulich nach der Klimabelastung der Wasserkraftnutzung fragten:
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-16422-2013-07-19.html
Darin finden Sie die Aussage zur erheblichen Methanemission.
Peter meint
Das ist doch auch wieder nur ein Traum für viel Geld bei wenig Effiziens. Man will also 0,8 % des Sonnenlichtes in Sprit umwandeln, und diesen dann mit 35 % Wirkungsgrad im Ottomotor verbrennen. Ok, man träumt von 19 %, aber auch dann ist das die Super Idee des Jahrhunderts!!! Da sollten wir doch dabei bleiben 15 % des Sonnenlichts in Strom umzuwandeln und den zu 90 % im Auto in Bewegung umsetzen oder?
railfriend meint
Das sehe ich anders.
1. Der Wirkungsgrad ist kein alleiniger Maßstab für die Wirtschaftlichkeit. Solarstromanlagen z.B. arbeiten trotz 10-15 % Wirkungsgrad wirtschaftlich und wettbewerbsfähig.
2. Bei klimaneutraler Technologie schadet auch geringer Wirkungsgrad dem Klima nicht.
3. Effiziente Klimaschutzmaßnahmen sind durch geringe CO2-Vermeidungskosten gekennzeichnet.
Peter meint
Sorry, aber auch die Wüsten sind edlich und gehören nicht den Energiekonzernen. Es ist völlig absurd zu glauben, dass man die benöigten Kraftstoffmengen auf die geplante Weise erzeugen kann.
Railfriend meint
Richtig, das desertec-Projekt war völlig absurd, weshalb auch beteiligte Unternehmen wie Bosch ausgestiegen sind. Denn es wäre unsinnig, Wüstenstrom zu speichern und/oder dazu Stromtrassen über das Mittelmeer und über die Alpen zu bauen und instandhalten.
Solarthermisch basierter Kraftstoff ist
1. gespeicherte Energie, Strom nicht
2. mit vorhandener Logistik transportier- und verteilbar
3. in nahezu beliebigen Mengen produzierbar
Es führen mehrere Wege nach Rom, nicht allein Strom+Batterie. Der kürzeste ist nicht prinzipiell der wirtschaftlichste.
Klar dürfte sein, dass solarthermisch basierter Kraftstoff weitaus preisgünstiger als strombasierter sein wird. Ob Gesamtkostenvorteile gegenüber der E-Mobilität bestehen bleibt abzuwarten. Solange E-Mobilität mit derzeit günstigenfalls 100 kg Batteriemasse für 100 km Reichweite zusätzlich 30 Min Ladezeit benötigt ist der Verbrenner mit 5 kg Tankinhalt für 100 km Reichweite und 1 Min Tankzeit meist praktikabler.
kritGeist meint
“ Sie erwartet aus dem Haus von Alexander Dobrindt (CSU) eine CO2-Minderung um zehn Millionen Tonnen.“ = von solchen Parteien wie C(D)SU, SPD, also von den Alteingessenen kann man das kaum erwarten, nach den ganzen Korrutionsskandalen in vielen Bereichen. Die Grünen haben sich die letzten Jahrzehnte auch nicht mit Ruhm bekleckert. Wir sollten entscheiden, ob die Öko-Killerin Merkel & ihre Lobbisten weiterhin wählbar sind. Der Willen & die Absicht muss bei uns beginnen!
Matthäus meint
Mach mal einen Vorschlag. Die Linke? Die Piraten oder Die Partei?
Herbert meint
Falscher Ansatz. Die Politik braucht man dafür nicht mal im geringsten. …
Matthäus meint
Das war sein Ansatz, nicht meiner. Ich habe nur nachgefragt.
Herbert meint
Das Aus haben wir bereits 2014 vollzogen…
lo meint
2030 werden nur noch Wenige freiwillig einen Verbrenner kaufen. (Nur die die es müssen.) Neuwagenkäufer haben ein gutes Gefühl dafür, was Wertbeständig ist und zahlen tausende mehr für die „blue-edition“ und „Start-Stop“. (Früher den 3-Wege-Kat oder den Saugrohr-Einspritzer.)
2007 haben auch alle gesagt: „Smartphone? Ich brauch sowas nicht.“ Und heute sehe ich Omis in der Fußgängerzone die Pokemon Go spielen.
Michael L. meint
Bin definitiv NICHT genug in den Fußgängerzonen unterwegs.
Will die Pokemon spielenden Omis sehen.
:-D :-D :-D
Matthäus meint
Niemand zahlt tausende mehr für Start-Stop und Blue-Edition. Zumal ohne Start-Stop die Verbrauchsziele nicht erreicht werden können, hat man ja gar nicht mehr die Wahl. Ich könnte auf dieses unsinnige Feature gut verzichten ;)
Michael L. meint
Also ich Finde Start-Stop-Automatik eine wunderbare Angelegenheit.
Endlich weniger Lärm wenn man ab der Ampel steht. :-D
Eine Funktion die ich nicht mehr missen möchte. ;-)
Matthäus meint
Ich fahre ein deutsches Auto, da erwarte ich, dass der Motor im Stand nicht hörbar ist, und genau das ist auch der Fall. Start-Stop habe ich schon lange rausprogrammiert. Ich weiß nicht, warum ich mein PKW unnötig stark belasten soll. ;) Aber das muss jeder selber wissen. Ich kann das Argument durchaus verstehen. Ich bin mal einen Hyundai i30 gefahren und da war das Motorengeräusch auch im Stand sehr prägnant.
kritGeist meint
Ich muss sagen, mein i30 (2010) ist relativ leise & auch im Stand nicht auffällig. Ich habe schon von einigen positives gehört, sie waren überrascht das ein Asiate so leise sein kann, aber dass hat ja sogar der alte VW-Manager schon erwähnt ;-)
Matthäus meint
Ich sage nicht, dass er extrem laut ist, aber eben doch hörbarer als in meinem, und ich fahre ganz sicher KEINEN VW. Die haben ja nur Fronttriebler und den Semiallrad, sowas kommt mir nicht ins Haus ;)
Peter meint
Hätte die Autoindustrie mal nachgedacht, könnten wir schon seit Jahrzehnten mit sogenannten Mild-Hybriden fahren. Ohne Lichtmaschine, ohne Anlasser, ohne Keilriemen. Dann ist die Start-Stopp-Einrichtung lautlos, startet den Motor ohne Verzögerung, und man merkt den Unterschied zwischen stehendem und laufendem Motor gar nicht mehr.
Du solltest mal mit einem vernúnftigen Auto fahren, dann würdest Du nicht so einen Quatsch erzählen.
Matthäus meint
Mild Hybrid sind Gurken, ich brauche ein richtiges Auto mit passender Größe und ausreichender Leistung. Viel Spaß im Smart ;)