Der europäische Automobilverband Acea forderte von der EU-Kommission, die für September 2017 vorgesehenen neuen Abgasregeln zu verschieben. Als Grund dafür schob der Lobbyverband vor, dass die Normen für das geplante neue Prüfverfahren RDE (Real Driving Emissions) zum Teil erst im Mai feststehen dürften. Den Herstellern bleibe nicht genug Vorlaufzeit, um die neuen Regeln erfüllen zu können. „Wir stehen vor einem sehr praktischen Problem“, erklärte Acea-Generalsekretär Erik Jonnaert. „Die Unsicherheit bei neuen Vorgaben“ lasse „den Herstellern einfach zu wenig Zeit, um die notwendigen Änderungen bei der Gestaltung der Fahrzeuge, Motoren, Auspuffanlagen und Montagebändern vorzunehmen.“
Grundsätzlich sei Acea aber für striktere Regeln. Jonnaert beklagte, die komplexen Auflagen würden in mehreren Paketen eingeführt. „Vernünftige Planung“ sei „für Autohersteller eine nahezu unmögliche Aufgabe geworden.“
„Die öffentliche Gesundheit steht auf dem Spiel“
Die EU-Kommission zeigte wenig Verständnis für die Forderung. „Das Problem der Luftverschmutzung ist wohlbekannt, ebenso wie der feste Wille der Kommission, Abgastests nach und nach zu stärken“, erklärte eine Sprecherin. „Autohersteller sollten schon einmal anfangen, Fahrzeuge mit geringerem Partikel-Ausstoß zu entwerfen, und die nötigen Filter bei Benzin-Autos einzuführen, die für Diesel-Wagen schon weit verbreitet sind. Die öffentliche Gesundheit steht auf dem Spiel und wir haben keine Zeit zu verlieren.“
michael meint
Auch wenn die EU-Kommission hart bleiben will, entschieden werden die RDE-Vorgaben von den Mitgliedsstaaten und die haben größtenteils bekanntlich ein Herz für die Anliegen der Automobilindustrie. Auch deutche Hersteller haben hier schon kräftigst für ein Aufweichen und verschieben lobbyiert. Traurig, dass es immer noch so läuft.
Herbert meint
Man sollte sich ein Aufkleber hinten ans E-Auto machen:
„Legalisierter Abgasbetrug ist trotzdem asozial!“
Matthäus meint
Man sollte sich mal vorstellen, wen das interessiert.
Duesendaniel meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
randomhuman meint
Das wurde schon so oft aufgeschoben. Jetzt ist Schluss. Diese Forderungen sind doch lächerlich. Die Sache steht seit Jahren. Dann hätten sie eben eher anfangen müssen. So eine sinnlose Aussage, dass die mehr Zeit brauchen. Unverschämt.
Tesla-Fan meint
Es geht nur ums Geld – die hätten nicht eher anfangen müssen, das Zeug ist alles fertig entwickelt. Es soll nur serienmäßige Einbau in die Fahrzeuge soweit es geht verzögert werden, weil es den Herstellern eben viel Geld spart. Eine aufwändigere/bessere Abgasreinigung – dafür zahlt kein Kunde einen 1000er Aufpreis.
McGybrush meint
Das löst sich dochbald von alleine das Problem da der Anteil an verkauften Verbrennern immer mehr sinken wird. Problem, es muss, damit das Verhältnis beim CO2 Flottenverbrauch dann sinkt im gegenzug weiter Elektroautos der eigenen Marke verkauft werden. Keins aus Asien oder Silicon Valley.
Tesla-Fan meint
„…Als Grund dafür schob der Lobbyverband vor,..“
An der Stelle kannst du aufhören zu lesen.
Thomas meint
„Automobilverband Acea fordert Aufschub der RDE-Abgastests“ ab da sollte man schon aufhören zu lesen ..
lo meint
Die Dampfloks haben nach dem Krieg auch keinen Aufschub bekommen, obwohl die Technologie noch Potential hatte. Die schwarzen Rauchwolken wollte keiner mehr.
Habt Ihr auch schonmal diesen „Schwimmbadgeruch“ der modernen Diesel bemerkt?
Thomas meint
Stand grad an der Ampel hinter einem 3,5-Tonner, war kaum aushaltbar. Innenluft, Fenster auf … erst mit 50 m Abstand nach der nächsten Ampelphase erträglich. Aber auch hinter einem neuen Tiguan ist es nicht schön zu fahren, va wenn der Motor kalt ist. Ja, Schwimmbadgeruch triffts ganz gut.
Die Leute sind es gewohnt und es ist „normal“. Aber das ist erbärmlichster Gestank was da hinten rauskommt.