In der Wüstenstadt Ouarzazate in Marokko entsteht derzeit einer der größten Solarparks der Welt. Bereits im Februar ging der 160-Megawatt-Solarpark Nooro 1 ans Netz. In den nächsten Jahren soll Nooro 2 folgen, das auf 200 Megawatt kommt. Gemeinsam mit dem später folgenden Nooro 3 sollen die Kraftwerke 1,3 Millionen Marokkaner mit Strom versorgen können.
In dem Komplex werden verschiedene Solartechnologien zur Anwendung kommen. So sollen zwei Parabolrinnenkraftwerke, ein Solarturmkraftwerk und ein Photovoltaikkraftwerk (Nooro 4) gebaut werden. Bei Nooro 1 und Nooro 2 besteht die angewandte Technologie aus Reihen von Parabolspiegeln, die die Sonnenstrahlen gebündelt auf Rohre leiten, in denen eine Wärmeträgerflüssigkeit zirkuliert. Diese erhitzt einen Wasserdampf-Kreislauf, der eine herkömmliche Turbine antreibt.
Nooro 3 hingegen ist ein 150-MW Solarturm-Kraftwerk. Die Strahlungsenergie wird hier durch tausende Einzelspiegel gebündelt und auf ein Empfängermodul an der Spitze eines über 240 Meter hohen Turms reflektiert. Die absorbierte thermische Energie wird über einen Dampfkreislauf an den angeschlossenen Kraftwerksblock weitergegeben.
Der Solarkomplex in Ouarzazate dient als Referenz, um kohlenstoffarmen und damit klimafreundlichen Zukunftstechnologien zum Durchbruch zu verhelfen – nicht nur in Marokko, sondern in der ganzen Region. Auch wenn der erzeugte Strom zunächst einmal den eigenen Bedarf des Landes decken soll, soll dieses Projekt auch den Traum beflügeln, eines Tages Solarstrom für die Energieversorgung Europas zu exportieren. Noch ist die Vorstellung eine Vision, aber Marokko gehört zu den Ländern, die diese Vision voranbringen wollen – auch weil darin wichtige Chancen für die eigene Entwicklung gesehen werden. Bislang fehlen hierfür aber noch einige technische und politische Rahmenbedingungen.
Herbert meint
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Thomas Wagner meint
Es ist gut zu hören, dass Länder wie Marokko die Chancen der Solarenergie endlich erkennen
und nutzen, um so eine sichere, umweltfreundliche und zukunftsträchtige Stromversorgung aufzubauen, die zur Entwicklung dieser Staaten dringend notwendig ist.
Es wird aber auch in Marokko so sein, dass sich Solarstrom als dezentrale Stromerzeugungsart durchsetzen wird.
Träume von großen Solarkraftwerken, die über tausende Kilometer Strom nach Deutschland transportieren, werden daran scheitern, dass Solarstrom in Deutschland direkt erzeugt,
auch in Zukunft billiger sein wird, als diese grüne Variante von Großkraftwerkstechnologie !
Tom meint
An Solarstrom Export aus Afrika nach Europa kann ich nicht recht glauben, jedenfalls nicht in großem Stil. Vor allem deshalb nicht, weil es gar nicht notwendig sein wird. Auch in Europa scheint die Sonne, weht der Wind, fließt das Wasser. Stromerzeugung wird immer dezentraler und lokaler werden; wo es Sinn macht, wird regenerativer Strom zwischengespeichert (Powerwall und Powerpack lassen grüßen).
Peter meint
Das können wir nur hoffen,aber dazu braucht man auch die richtige Politik, und da hapert es imMoment gewaltig.
ZastaCrocket meint
Ich stimme Ihnen zu, leider!