Frankreichs Energie- und Umweltministerin Ségolène Royal hat die erste Solarstraße der Welt eingeweiht. Sie erstreckt sich über knapp einen Kilometer Länge auf einer Fläche von etwa 2800 Quadratmetern und soll genug Strom erzeugen, um die Straßenlaternen des 5000-Einwohner-Städtchens Tourouvre-au-Perche in der Normandie mit Strom zu versorgen.
Der Wattway getaufte Straßenbelag, der stabil genug ist, um schwere Lkw auszuhalten, wurde vom französischen Bauunternehmen Colas und dem französischen Nationalen Institut für Solarenergie (Institut national de l’énergie solaire, Ines) entwickelt. Die Solarzellen haben jedoch einen geringeren Wirkungsgrad als herkömmliche Solarmodule auf einem Dach – da sie flach auf dem Boden liegen anstatt angewinkelt wie auf einem Hausdach.
Manuel Fraberger meint
Da der Verkehr immer mehr zunimmt und somit immer mehr Autos auf den Strassen unterwegs sind frage ich mich wie viel Leistung durch den Punkt 1 niedrigeren Wirkungsgrad und Punkt 2 die ständige Verschattung der PKW’s im Endeffekt produziert wird. Vom Winter und der Verschmutzung des Belags bzw. den Reifenabrieb möchte ich gar nicht sprechen.
Peter meint
Die Franzosen wollen wahrscheinlich unbedingt beweisen, dass Solarstrom teuer ist und wenig bringt. Wie sollte man sich sonst einen solchen Unfug erklären? Ein 2 m hoher Solar-Sichtschutz auf dem Mittelstreifen der Autobahnen würde mehr bringen, länger halten, zusätzlich noch das Licht des Gegenverkehrs abschirmen, und Gaffer könnten bei Unfällen nichts sehen.
McGybrush meint
Der Wirkungsgrad wäre mir jetzt gar nicht sooo wichtig wenn die Kosten am Ende Stimmen. Strassenbau + Photovoltaik einzeln kostet ja zusammen auch eine Summe X und eine Fläche X (Abgesehen von Häuserdächern) die man auch besser nutzen könnte. Hier wäre entscheidend wie viel mehr das kostet. Und wie lange hält es am ende. Ich vermute aber mal das es nicht die Rettung sein wird. Zu teuer und bei Reparaturen kann man bestimmt nicht mal eben eine Stelle flicken. Da wird gleich alles neu gemacht.
Gisela meint
Vandalismus, Streusalz, Feuer bei Unfällen, Verschattung durch Bäume, HÄuser, Autos, Verschmutzung generell…
Es gibt minimum 100 Dinge die noch dagegen sprechen, aber nicht mehr als zwei die dafür sprechen.
Wännä meint
Zu kurz gedacht? Egal: Umgekehrt wird ein Schuh draus.
In Wohnstraßen, Tempo-30-Zonen z.B. können Solarstraßen durchaus eine sinnvolle Alternative zur herkömmlichen Asphaltdecke sein. Es verschleißt lediglich die oberste raue Schicht, die je nach Verkehrs-Belastung alle paar Jahre ähnlich wie Rauputz neu aufgetragen werden muss, kostenmäßig ein Klacks.
Vandalismus? Wie soll man sich das vorstellen?
Wer sinnlos zerstören will, geht mit Schlüssel oder Messer an parkenden Autos vorbei. Aber mit der Spitzhacke die Straße bearbeiten? Das Bild möchte ich sehen ;)
kritGeist meint
Ein gute Idee mit der 30er Zone :-)
Geteerte Str. könnte man auch mit Benzin übergießen & anzünden oder Kopfsteinpflaster auf Autobahnen werfen.
Man könnte auch weiterdenken & z.B. wie es die Holländer gerade testen, mit eine Fahr- & Ladestrecke für E-Bikes, Rollstühle u.ä.
In USA ist ja auch die Idee, eine Multifunktion einzubauen: Anzeige von Strassenschildern, dyn. Behindertenpark- plätzen. Auch für Landeflächen für Ultraleicht-Flugzeuge mit E-Antrieb, die gerade entwickelt werden, da ist sogar Boeing dabei.
Bei solchen Projekte geht es oft um Machbarkeit, ob es tatsächlich in dem Umfang kommt, bleibt offen.
Besser als für eine Oper in Hamburg fürs Image, Stuttgart 21 wo die Tunnel einsturzgefährdet sind oder Berliner Feuerbaustelle.
Gisela meint
Gute Idee.
Auf die man kommen könnte, wenn es kaum noch Dächer gäbe. Wenn ich mir anschaue, wieviel hundertausend qm2 freie Fläche vor jedem Baumarkt oder Supermarkt ist. Schon mal was von Solarcarports gehört? kleines Betonfundament, paar Stahlträger, dann die PV oben drauf. Fertig. Am Gardasee haben wir kürzlich, ungelogen, 6 doppelcarports gesehen. Länge jeweils 250 Meter.
Wännä meint
Hausdächer = Privatbesitz
Straße = ??? ;)