Swatch-Chef Nick Hayek treibt über das Unternehmen Belenos die Entwicklung von Elektrauto-Batterien der nächsten Generation voran. Der Schweizer Uhrenkonzern hält 51 Prozent an dem Akku-Startup. Die Technologie soll ab 2017 in Produktion gehen und eine höhere Energiedichte, längere Lebensdauer, kürzere Ladezeiten sowie mehr Sicherheit als aktuelle Speicher bieten. Bereits 2020 will Hayek 9 bis 14 Milliarden Euro Umsatz mit den Belenos-Akkus erzielen – fast doppelt so viel wie heute mit Uhren.
Die auf Vanadium basierenden Batterien werden bis zu 30 Prozent mehr Leistung als heutige Produkte der Konkurrenz bieten, stellte Hayek im Gespräch mit Bilanz.ch in Aussicht. Über zwanzig Millionen Euro seien schon in das Projekt geflossen, ein erster Prototyp einer Produktionsanlage bereits in Betrieb. In knapp zwei Monaten sollen erste Testfahrten stattfinden. „Wir werden die Elektromobilität einen gewaltigen Schritt weiterbringen“, so Hayek selbstbewusst. Unterstützt wird die Entwicklung von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich). Die Großserienfertigung soll der chinesische Geely-Konzern übernehmen.
Mehrere Großinvestoren hatten Hayeks Pläne zuletzt als kostspielig und unrealistisch kritisiert. „Wir wissen nur wenig über die Swatch-Batterie. Hayek ist bekannt für seine hochtrabenden Prognosen, die oft nur langfristig zustande kommen“, bemängelte ein Schweizer Fonds-Manager. Auch der ehemalige Swatch-Manager und Hersteller von Uhrenbatterien Paul Wyser zweifelt am Erfolg des Projekts: „Der Fahrplan für diese sogenannte Superbatterie erscheint mir unrealistisch. Es ist unmöglich, innerhalb von nur drei Jahren von Null auf zehn Milliarden Umsatz zu kommen“.
Nick Hayek ist dagegen fest von der Leistungsfähigkeit seiner Batterie überzeugt: Ein Model S von Branchenprimus Tesla Motors könne mit der Technologie statt bisher um die 600 zukünftig 780 Kilometer mit einer Ladung fahren. Für den Erfolgsfall bringt der Schweizer Unternehmer einen Börsengang von Belenos ins Spiel. Mit den Erlösen aus dem Akkugeschäft könnte die Swatch Group wieder in Privatbesitz zurückgeführt werden – „das wäre doch eine reizvolle Idee“, sagte Hayek der Bilanz.
Ingrid Ullmann-Bammer meint
1984 habe ich die kleinen selbstfahrenden Autos beschrieben. Mit einem Handy ( ich schrieb kleiner Apparat, weil Handy gab es noch nicht) holt man das nächststehende Auto, gibt die Adresse, und wird an das Ziel gebracht.
Ein Elektroauto für Jedermann benutzbar. Das Endprodukt wird ein Solarzellen-Haut-Auto sein. Ich freue mich, wenn sich meine Visionen erfüllen.
Viel Erfolg !!!!!
eCar-Fan & TESLA-Fahrer meint
>>>Die auf Vanadium basierenden Batterien werden bis zu 30 Prozent mehr Leistung als heutige Produkte der Konkurrenz bieten, stellte Hayek im Gespräch mit Bilanz.ch in Aussicht.
und …..innerhalb von nur drei Jahren von Null auf zehn Milliarden Umsatz….<<<
Freuen tät´s uns wohl alle, wenn es denn funktionieren würde. Und gönnen würde ich es ihm auch. Nur so richtig glauben mag´s wohl keiner ;)
Dass Hayek sen. mit seinem im Vergleich zum Daimler-Konzern relativ überschaubaren Swatch-Unternehmen im Deal um Smart unter die Räder kam, mag kaum verwundern. Und auch nicht, dass Daimler letztlich ganz was anderes draus gemacht hat, als der Swatch-Erfinder eigentlich damit vor hatte. Schade nur, dass wir nie erfahren werden, wie sich Smart als Elektroauto schon seinerzeit und bis heute entwickelt hätte. Womöglich hätte die Elektroauto-Ära viel früher begonnen?
kritGeist meint
„Ein Model S von Branchenprimus Tesla Motors könne mit der Technologie statt bisher um die 600 zukünftig 780 Kilometer mit einer Ladung fahren.“ – Witzig, dass er Tesla als Bsp. nimmt & nicht die Konkurrenz ala BMW ;-) Er könnten den dt. Hersteller diese Innovation anbieten, damit sie die 2020 – 2030 vorschieben können – wenn sie tatsächlich wollen…
Nightrunner meint
Wurde ja mal wieder Zeit, dass jemand ein neue „Wunderbatterie“ ankündigt. Bis die versprochene Energiedichte realisiert werden kann, haben sie die anderen Hersteller bereits verwirklicht. Bei der von Bosch angedachten Festkörperbatterie scheint das nicht anders zu laufen, weil man davon überhaupt nichts mehr hört. Die Nano-Flowcell-Technologie wartet bisher auch vergebens auf die Verwirklichung. Durch solche Ankündigungen diverser Firmen werden nur die potentiellen Käufer von Elektroautos verunsichert. Gewinner ist die Verbrenner-Mafia.
UliK meint
Hayek? Auto? Da war doch schonmal was. Ich glaube da hat er sich seinerzeit die Finger verbrannt. Das Auto gibts aber noch und heißt: Smart
Jürgen Kohl meint
Das war sein Vater.
Wännä meint
Genau. Und dieser hatte u.a. auch schon eine E-Version des swatch-Autos (smart) entwickelt, bevor der Deal mit Daimler gemacht wurde.
Daimler hat den e-smart damals aber sogleich in die Tonne getreten.
Er hatte vier Radnabenmotoren sowie eine Batterie auf Nickel-Basis (vor 20 Jahren gab´s halt nix besseres). :)